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Der Onlinekauf von Möbelstücken kann sehr überfordernd sein. Das CyberLab-Team Palasts hat sich diesem Problem angenommen. In diesem Gründerview sprachen wir mit den Palasts-Gründern Leonie und Paul und stellten ihnen die bekannten zehn Gründerview-Fragen.

Euer Startup in einem Tweet?

Leonie: Palasts ist ein intelligenter, persönlicher Designer, der eine Kombination aus Technologie (Machine Learning & 3D-Technologie) und menschlichem Input nutzt, um Design- und Inneneinrichtungsvorschläge zu machen. Diese personalisierten Design-Vorschläge können vom Kunden direkt in unserem kuratierten Online-Shop unter www.palasts.de erworben werden.

Wie ist eure Geschäftsidee entstanden; was war der initiale Funke?

Leonie: Wir sind ca. zeitgleich in unsere neuen Wohnungen/Häuser gezogen und haben gemerkt: Möbelkauf ist viel zu aufwendig. Ich habe zuvor Kunden im Architekturumfeld beraten. Das gab mir die Sicherheit, dass jetzt das richtige Timing und die Technologie reif für Palasts ist. Paul und Alexandra hatten eine Idee zur technischen Lösung des Problems. Wir hätten uns damals einen intelligenten Designer wie Palasts gewünscht, um bessere Kaufentscheidungen zu treffen. Dies ermöglichen wir nun unseren Kunden.

Wie groß ist euer Team, wer gehört dazu und wie habt ihr euch gefunden?

Leonie: Wir sind zu dritt. Paul ist CTO und verantwortet den Technologiebereich. Alexandra ist CDO und betreut den Bereich des Machine Learnings und unsere Algorithmen. Und ich bin verantwortlich für die kaufmännischen Themen, die strategische Ausrichtung, Marketing, Einkauf, Finanzen und Partnerschaften. Gefunden haben wir uns über eine große soziale Plattform. Hier suchen wir heute noch nach neuen Talenten.

Wer profitiert von eurer Idee und warum?

Leonie: Online-Möbelkäufer kommen durch Palasts besser und schneller zum Ziel. Kunden können sich bei uns spielerisch inspirieren lassen. Wir ermitteln über einen Matching-Score wie gut das Objekt zu unserem Kunden passt, wie hoch der Wohlfühlfaktor ist und bieten eine günstige Alternative zum Interior Designer durch automatisierte Prozesse. Im nächsten Jahr planen wir die Objekte in unserem Shop in 3D darzustellen. Der Kunde spart sich dadurch Zeit, Geld und Nerven und kann bessere Kaufentscheidungen treffen.

Wie sieht euer Arbeitsalltag – gibt es überhaupt schon so etwas wie einen „Alltag“?

Leonie: Alltag klingt etwas monoton 😉 – das ist es in keiner Sekunde. Wir sind jeden Tag mit viel Motivation, Tatendrang und Umsetzungsstärke dabei unser Produkt zu optimieren. Um eine möglichst hohe Performance sicherzustellen, arbeiten wir mit Lean-Start-Up und agilen Arbeitsmethoden. Das hilft uns die vielen Anforderungen zu priorisieren und uns zu fokussieren.

Weshalb habt ihr euch für einen Accelerator wie das CyberLab entschieden?

Paul: Der CyberLab Accelerator bietet uns einen Rahmen und die notwendige Beratung, um unser Start-Up und unser Produkt sehr schnell und auf hohem Niveau weiterzuentwickeln. Zudem bekommen wir Zugang zu interessanten Experten und anderen Gründern im IT-Umfeld. Da wir aus Baden-Württemberg stammen schätzen wir auch, dass die Gründerschmiede durch das Land Baden-Württemberg gefördert wird und es die Basis bildet für regionale Finanzierungsprogramme (z.B. BW Pre-Seed Programm).

Welches Startup hat euch am meisten begeistert oder inspiriert?

Paul: Als Start-Up begonnen, heute börsennotiert: Stitch-Fix. Stitch-Fix hat es geschafft einen Mode-Online-Shop mit exzellenten Personalisierungsservices mit Hilfe von Machine Learning aufzubauen und innerhalb von wenigen Jahren profitabel zu werden. Das Unternehmen ist eine kundenzentrierte Daten- und Technologiefirma. Dies ist auch unser Credo: Der Kunde und sein Zuhause stehen im Mittelpunkt unseres Handelns. Angefangen hat die Gründerin Katrina Lake übrigens mit Excel-Tabellen und manueller Verpackung der Ware.

Was ist der nächste große Schritt?

Paul: Wir werden Ende November mit unserem Online-Shop und einem ersten Bilderkennungsservice als MVP live gehen. Wir freuen uns riesig auf das Kundenfeedback und darauf das Produkt in den nächsten Monaten noch weiter auszubauen. Zudem sind wir aktuell in Finanzierungsgesprächen mit Business Angels und VCs.

Über welche Stolpersteine musstet ihr während der Gründung steigen?

Paul: Von der ersten Idee bis hin zum MVP und nun Go-Live mussten wir unsere Idee und unser Produkt einige Male anpassen. Und auch heute ist es unsere Hauptaufgabe uns kontinuierlich am Kundennutzen auszurichten. Bis zur finalen Vision haben wir noch viel vor, um unsere Kunden zu begeistern. Eine weitere Herausforderung war es eine/n Mitgründer/In im Bereich Machine Learning zu finden und den Bereich Computer Vision / Empfehlungssysteme auf einem hohen Niveau weiterauzubauen.

Habt ihr einen Rat/Tipp an andere Gründer?

Paul: Bevor ihr gründet, solltet ihr euch absolut sicher sein, dass ihr das wollt und außerdem solltet ihr daran Spaß daran haben.
Leonie: Glaubt fest an euch und euer Ziel und pivotiert intelligent, dann gibt die Realität irgendwann auf.

 

Über Palasts:
Möbel und Inneneinrichtung online kaufen – intelligent und nachhaltig. Das ist die Herausforderung, der sich das Startup Palasts stellt. Mithilfe von 3D-Modellen und personalisierten Benutzeroberflächen können Kund*innen entspannt ihre Traummöbel im Onlineshop bestellen.