Kennst du den Dialog aus dem Film „Alice im Wunderland“, in dem Alice den gestreiften Kater nach dem Weg fragt? Die Antwort des Katers lautet: „Das hängt vor allem davon ab, wohin du möchtest.“ Diese Worte tragen eine bedeutende Botschaft über die Zukunft in sich. Diese wurde während des Impulsvortrags von Elke-Maria Rosenbusch beim RoundTable Future Skills deutlich: Zukunft ist kein Ziel, sondern die Zeit, in der man erfolgreich leben und arbeiten will. Um in dieser Zukunft handeln zu können, ist es ebenfalls notwendig, neue Fähigkeiten zu erlernen und Fertigkeiten zu trainieren, die im gleichen Tempo wie die Fortschritte der neuen Technologien und der neuen Arbeits- sowie Marktformen und Interaktionsweisen entwickelt werden sollten.
Die Zukunft ist die Summe der Entscheidungen, die wir heute treffen. Mit einem klaren Fokus auf Future Skills gestalten Unternehmen nicht nur ihre eigene Zukunft, sondern auch die Zukunft ihrer Mitarbeitenden und der Gesellschaft als Ganzes.
Die Bedeutung von Future Skills
Kompetenzen sind eine umfassende Kombination von Wissen (Kennen) und Fähigkeiten (Können), die eine Person befähigen, effektiv in bestimmten Aufgabenbereichen oder Kontexten zu handeln. Dieses Zusammenspiel von theoretischem Verständnis und praktischer Umsetzung ermöglicht es, Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen und Aufgaben mit Kompetenz und Effizienz zu erfüllen.
Future Skills sind zukunftsweisende und zukunftsbedeutsame Kompetenzen für erfolgreiches Handeln. Sie sind die Antwort auf die Feststellung, dass aktuelle Konzepte keine überzeugenden Lösungen für die Herausforderungen bieten. Diese Fähigkeiten bereiten darauf vor, dass zukünftige Entwicklungen unvorhersehbar und radikal eintreten können. Sie sollen Menschen in die Lage versetzen, selbstorganisiert komplexe Probleme zu lösen und gehen dabei weit über den Fokus der Arbeit hinaus, indem sie auch gesellschaftliche, politische und globale Herausforderungen berücksichtigen.
Diese Kompetenzen können in den folgenden fünf Dimensionen verstanden werden:
- Fachkompetenz – Know what: Wir wissen, was zu tun ist, weil wir es kennen und können.
- Methodenkompetenz – Know how: Wir wissen, wie etwas zu tun ist.
- Persönliche Kompetenz – Know yourself: Wir kennen uns selbst.
- Sozialkompetenz – Know the others: Wir (er)kennen die anderen.
- Transferkompetenz – Know how to apply your knowledge: Wir wissen, wie wir unsere Kompetenzen verbinden und anwenden können.
Unsere VUCA/BANI-Welt und die Future Skills
In der gegenwärtigen Zeit prägen uns die Herausforderungen von VUCA (Volatilität, Unsicherheit, Komplexität, Ambiguität) und BANI (Brüchigkeit, Anfälligkeit, Unsicherheit). Dieser sich ständig verändernde Kontext erfordert von uns eine Anpassung und den Erwerb von Future Skills, jenen entscheidenden Kompetenzen, die den Schlüssel zum Erfolg darstellen:
- Lernkompetenz: Lebenslanges Lernen, inhaltlich stets auf dem neuesten Stand bleiben.
- Veränderungskompetenz: Die Fähigkeit, Veränderungen zu gestalten, Ängste zu überwinden und die Komfortzone zu verlassen.
- Ambiguitätskompetenz: Die Fähigkeit, Unsicherheiten und Mehrdeutigkeiten auszuhalten, flexibel mit Unsicherheiten umzugehen und in komplexen Situationen effektiv zu entscheiden.
- Komplexitäts- & Problemlösekompetenz: Höchste kognitive Fähigkeiten, Kreativität bei der Entwicklung von Lösungsansätzen, systemisches Denken, um Zusammenhänge zu verstehen.
- Kooperationskompetenz: Teamfähigkeit, interkulturelle Sensibilität und die Bereitschaft, mit vielfältigen Gruppen zusammenzuarbeiten.
- Selbstwirksamkeit: Selbstvertrauen, eine positive Einstellung zu eigenen Fertigkeiten, Resilienz & Durchhaltevermögen bei Herausforderungen.
- Digitale Kompetenz: Verständnis für die digitale Transformation, Reflexionsvermögen, sicherer Umgang mit digitalen Medien und Technologien wie z.B. KI.
Wie stellen Unternehmen diese Future Skills sicher?
Die erfolgreiche Implementierung einer effektiven Lernkultur in einem Unternehmen erfordert die Überzeugung aller Beteiligten, insbesondere der oberen Führungsebene. Diese sollte die Dringlichkeit erkennen, da die Integration des Lernens in die Unternehmensstrategie nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit steigert, sondern auch die Attraktivität des Unternehmens erhöht.
Um eine nachhaltige Veränderung herbeizuführen, ist eine Transformation des Lernsystems innerhalb des Unternehmens unerlässlich. Die Einführung eines umfassenden Lernökosystems, das Personen, Technologien und Verhaltensweisen miteinander verbindet, schafft die Grundlage für eine kontinuierliche Entwicklung.
Ein entscheidender Schritt in Richtung zukunftsfähiger Lernpraktiken ist das kompetenzorientierte Denken. Statt sich auf strikte Stellenbeschreibungen zu verlassen, sollten Unternehmen für berufliche Rollen auf Kompetenzen setzen, was die Agilität und Anpassungsfähigkeit der Belegschaft fördert.
Der Fokus auf zukünftige Kompetenzen ist unerlässlich. Durch frühzeitiges Re- und Up-Skilling wird sichergestellt, dass die Mitarbeitenden den sich wandelnden Anforderungen gewachsen sind. Die Einführung neuer Lernformate, darunter Mikrolernen, informelles Lernen und Peer-Learning, fördert effektives Learning-on-the-job.
Budgetbewusstes Lernen ist dabei entscheidend. Die Kuratierung kostenfreier Lerninhalte ermöglicht den Mitarbeitenden den Zugang zu wertvollen Ressourcen. Es sollte dabei jedoch nicht vergessen werden, dass Lernen Zeit, Ressourcen und finanzielle Mittel in Anspruch nimmt.
Eine nicht zu vernachlässigende Komponente ist die emotionale Einbindung der Lernenden. Durch die Ausrichtung von Lerninhalten auf kognitive, persönliche, soziale und emotionale Aspekte werden Emotionen als aktive Akteure im Unternehmen integriert, was die Motivation und den Erfolg der Lernbemühungen steigern kann.
Hier kannst du eine Übersichtsgrafik zum Thema Future Skills herunterladen.
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Branchenzentriert qualifizieren
Im Rahmen des Aufrufs „Branchenzentriert qualifizieren – Zukunft sichern“ wird durch das ESF-Plus Projekt „Branchen-Quali-Digital“ die IKT Branche in Baden-Württemberg durch branchenzentrierte Qualifizierung zukunftsfähig aufgestellt, damit sie Treiber von Innovation und gesamtwirtschaftlichem Wachstum in nahezu allen anderen Wirtschaftsbereichen bleibt.
Kofinanziert vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Landes Baden-Württemberg.