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Im Gründerview stellen wir in regelmäßigen Abständen spannende Gründerideen vor. Das Startup Kamedi möchte mit seinem Produkt heat_it Menschen vor Insektenstichen befreien.

Welche Rolle dabei das Smartphone spielt, verrät Gründer Lukas Liedtke im Interview.

Euer Startup in einem Tweet!

Der heat_it befreit dich sekundenschnell von lästigen Insektenstichen! Als Smartphone Add-on wird die Wärmebehandlung individuell per App gesteuert, jederzeit griffbereit und „Made in Germany“. Jetzt im Crowdfunding uns unterstützen und heat_it sichern! www.heatit.de/crowdfunding

Welche Probleme sollen durch euer Produkt heat_it gelöst werden?

Als Erweiterung für das Smartphone können mit dem heat_it Insektenstiche mittels Wärme behandelt werden. Dank der geringen Größe ist er immer zur Hand. Für die Behandlung steckt man den heat_it in den Ladeanschluss des Smartphones, per App lässt sich die Behandlung individuell anpassen. Eine Handyladung reicht dabei für über 500 Anwendungen.

Wie ist die Idee dazu entstanden?

Beim Kitesurfen im Sommer 2016 lernte ich die Behandlung mittels therapeutischer Hyperthermie – künstlich erzeugte Temperaturerhöhung – kennen. Das Wirkprinzip war absolut überzeugend, allerdings nicht die verfügbaren Produkte. Zu klobig, nie mit dabei und unflexibel. Also warum nicht das Smartphone nutzen, um einen solchen Stichheiler zu steuern, mit Energie zu versorgen und Zusatzfunktionen zu ermöglichen?

Die Idee mittels Hyperthermie Insektenstiche zu behandeln, gibt es schon auf dem Markt. Wo liegen die Vorteile von heat_it?

• Extrem kompakt – immer zur Hand
• Individuelle Anpassungsmöglichkeit – Einstellbarkeit nach Insekt (Mücke, Bremse, Wespe), Empfindlichkeit und Körperstelle
• Robust – für das ständige Mitführen und den alltäglichen Einsatz konzipiert
• Niedriger Energieverbrauch, keine Batterien, kein wiederkehrender Müll
• Perfekt auch für Kinder, durch die Einstellbarkeit in der App

Über welche Stolpersteine musstet ihr während der Gründung steigen?

Der Übergang von einem netten Studentenprojekt mit tollen Prototypen hin zu einem Hersteller von Medizinprodukten ist ein steiniger Weg.

Der heat_it gilt als Medizinprodukt der Klasse 2a und so sind die Anforderungen an uns als Firma und das Produkt selber sehr hoch. Zum Glück stößt der heat_it auf ein sehr großes Interesse und wir erhalten sehr viel positives Feedback, das motiviert.

Warum habt ihr euch für einen Accelerator beworben?

Die Herausforderungen rund um eine Startup Gründung und Markteinführung eines Medizinprodukts sind derart vielfältig, dass man ohne ein gutes Netzwerk nicht weit kommt. Das CyberLab bietet ein nahezu perfektes Umfeld: super Mentoren, hilfreiche Events, coole andere Startups, perfekte Infrastruktur und das beste Netzwerk.

Da Karlsruhe nicht gerade einen Fokus im MedTech Bereich hat, sind wir über das CyberLab hinaus Mitglied im Life Science Accelerator Baden-Württemberg.

Wie sieht dein Arbeitsalltag derzeit aus?

Einen richtigen Alltag gibt es bei uns (glücklicherweise) selten aber ich versuche es mal: Wir trudeln rund um 8:30 Uhr in unser Büro am Campus Nord des KIT und machen unser Daily am späten Vormittag. Im Anschluss oft Arbeit zu zweit an einzelnen Themen. Neben uns vier Gründern sind mit im Team noch Erik als Praktikant in der technischen Entwicklung und Haeggi und Melli als Werksstudenten im Marketing.

Mittagessen immer zusammen, nachmittags oft Termine und in den Abendstunden dann nochmal konzentriertes Arbeiten. Die Tage sind lang aber wir fahren auch mal zusammen zur Abkühlung an den Baggersee und wie Arbeit fühlt sich das Meiste sowieso nicht an.

Karlsruhe ist für Gründer…

…nahezu ideal. Wir empfinden die Größe als genau richtig. Es gibt ein starkes Start-up Ökosystem und gleichzeitig sind die Wege kurz, sodass man sich gut vernetzen kann und Hilfe bekommt. Die Hochschulen ziehen viele talentierte junge Menschen an. Baden-Württemberg bietet auch als Land eine breite Unterstützung und wir haben häufig Termine in Mannheim, Heidelberg, Freiburg und Stuttgart, da kommen wir von Karlsruhe aus überall schnell hin. Einzig eine medizinische Fakultät und etwas mehr MedTech Szene wäre für uns perfekt.