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Im Gründerview stellen wir in regelmäßigen Abständen spannende Startups vor. Das Startup und Cyberlab – Team Articlett hat eine Plattform entwickelt, dass sich den Lesegewohnheiten anpasst und Zugang zu einer Vielzahl an Quellen bietet. Im Interview sprachen wir mit den Co-Founder Jonas Lerch und stellten ihm die bekannten zehn Gründerview-Fragen.

Euer Startup in einem Tweet?

Articlett ist das erste Zeitungsabo, dass sich an dein Lesebedürfnis anpasst.

Wie ist eure Geschäftsidee entstanden; was war der initiale Funke?

Während des Studiums hatte ich häufig das Problem, online spannende Artikel zu finden – die ich dann nicht lesen konnte, weil ich dann ein Abo hätte abschließen müssen, mit dem ich wiederum viele andere Texte nicht lesen könnte. Dabei liegt mir Journalismus wirklich am Herzen und ich hätte gerne dafür bezahlt. Und selbst wenn ich 10 Abos hätte, würde ich ja nicht mehr lesen. Einzelabos sind eine historisch gewachsene Notwendigkeit, die für den digitalen Raum adaptiert wurden, auch wenn es dort gar keine Entsprechung mehr für gibt. Das möchten wir ändern.

So ist dann die Idee für Articlett entstanden. Ziel ist, die Bedürfnisse einer überwiegend jungen Zielgruppe mit einem passenden Angebot zu bedienen. Im Moment sind da beide Seiten eher frustriert: Weil sie nicht lesen können, was sie wollen oder weil sie kein Geld für aufwändig recherchierte Texte einnehmen.

Wie groß ist euer Team, wer gehört dazu und wie habt ihr euch gefunden?

Wir sind drei Gründer*innen. Raphael und Nadezhda haben am KIT zusammen Informatik studiert. Ich kenne Raphael schon seit Kindheitstagen und hatte ihm von dem Konzept erzählt. Zusammen mit Nadezhda hat er dann begonnen daran zu arbeiten und dann bin ich wieder dazugestoßen.

Wer profitiert von eurer Idee und warum?

Uns ist ganz wichtig, dass beide Seiten profitieren – also Zeitungen und Leser*innen. Leser*innen, indem sie nicht mehr auf Inhalte verzichten müssen, weil sie das „falsche“ Abo haben oder nur wenig lesen und deshalb lieber ein „kleines“ Abo hätten. Zeitungen, weil sie endlich auch Geld von Menschen einnehmen können, die sich bisher mit kostenlosen Inhalten durchgeschlagen haben, weil sie einfach kein passendes Angebot für sich gefunden haben.

Wie sieht für euch der ideale Journalismus der Zukunft aus?

Persönlich würde ich mir mehr konstruktiven Journalismus wünschen – also Journalismus, der immer auch eine Handlungsmöglichkeit aufzeigt, anstatt sich zu sehr auf Probleme zu fokussieren. Klar ist, dass Journalismus finanziert werden muss. Deshalb möchten wir einen Beitrag für einen auch wirtschaftlich starken, unabhängigen Journalismus leisten und gleichzeitig eine gut informierte, faktengetriebene Wissensgesellschaft vorantreiben.

Wie sieht euer Arbeitsalltag aus – gibt es überhaupt schon so etwas wie einen „Alltag“?

Unsere Arbeit besteht hauptsächlich daraus zu Programmieren und Verhandlungen mit Zeitungen zu führen. Entweder im Büro oder im Home Office. Da sind wir ganz flexibel.

Welches Startup hat euch am meisten begeistert oder inspiriert?

Spotify ist auf jeden Fall inspirierend. Die haben eine komplette Branche umgekrempelt und den Nutzer*innen einen maximalen Mehrwert geboten und es darüber geschafft, dass heute sehr viele Menschen jeden Monat für Musik bezahlen. Davon hat dann wiederum auch die Musikbranche profitiert, die durch Piraterie in große Schwierigkeiten geraten ist. Das zeigt sehr schön, wie rasant sich Märkte zum Vorteil von Kund*innen ändern können und dass das kein Nachteil für Anbieter*innen bedeuten muss.

Was ist der nächste große Schritt?

Wir arbeiten gerade mit voller Kraft an unserem Markteintritt und ersten Test im Oktober. Wir sind schon sehr gespannt auf das Feedback

Über welche Stolpersteine musstet ihr während der Gründung steigen?

Uns war immer klar, dass es nicht leicht wird. Die Verlagsbranche ist eher wenig innovationsfreudig und zögerlich, neue Wege zu beschreiten. Wir haben aber das Gefühl, dass sich da gerade einiges zum Positiven ändert. Auch unser Geschäftsmodell haben wir mehrfach angepasst und verbessert.

Habt ihr einen Rat/Tipp an andere Gründer?

Nicht entmutigen lassen, auch wenn es mal nicht so läuft wie geplant. Und immer die Freude an der eigenen Arbeit behalten.

 

Über Articlett

Mit Articlett können Nutzer*innen, mit nur einem Abo die Bezahlinhalte vieler Zeitungen lesen. Ähnlich einem Handyvertrag basiert unser Angebot auf einem Wortguthaben, das flexibel für alle Inhalte eingesetzt werden kann und von dem Leser*innen und Zeitungen gleichermaßen profitieren. Egal ob Du Wenigleser oder News Addict bist – wir haben das richtige Angebot für dich!

Dein StartUp im GründerView? Mail an info(at)techtag.de