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Eine Facebook-Fanpage ist meist innerhalb weniger Stunden erstellt. Wer sich als deutsches Unternehmen jedoch auf WeChat registrieren möchte, sieht sich vor gewaltigen Herausforderungen. Damit die Registrierung reibungslos vonstatten geht, sollten einige grundlegende Dinge beachtet werden.

Die passenden Fotos und Grafiken ausgewählt, ein paar ansprechende Texte formuliert und ein passendes Impressum hinzugefügt: Das Setup eines Accounts gestaltet sich bei Facebook recht unkompliziert. Wer jedoch als Unternehmer einen offiziellen WeChat Account eröffnen möchte, sollte sich bereits im Vorfeld bewusst werden, welche Informationen die Betreiberfirma Tencent von künftigen Inhabern verlangt, um nicht unnötig Zeit zu verlieren.

Namenswahl: “Nomen est omen”

Ebenso wie bei Facebook, Instagram oder Twitter gilt: Firmeninhaber sollten sich den Namen des Accounts gut überlegen, denn eine nachträgliche Änderung ist häufig recht schwierig zu bewerkstelligen. Hier gilt es zu beachten, dass der deutsche Firmennamen sich nicht einfach direkt ins Chinesische übertragen lässt, sondern es notwendig ist, Bezeichnungen zu finden, die vom Klangbild und von der Schriftzeichenwahl für Chinesen besonders attraktiv ist.

Entscheidend ist, dass der Name nicht bereits vorher vergeben ist. Jedoch gibt es noch weitere Kriterien, über die WeChat offiziell keine Auskunft gibt, welche ebenso eine Rolle spielen. WeChat bittet bei der Registrierung Unternehmer mehrere Namen vorzuschlagen, von denen dann nur einer zugelassen wird.

Bei WeChat lässt sich eine spätere Namensänderung nur beantragen, wenn der Account zuvor gegen eine Servicegebühr in Höhe von RMB 300 (etwa 40 €) verifiziert wurde.

WeChat
Deutsche Unternehmen haben häufig Mühe, die Informationen bei der WeChat-Registrierung in chinesischer Sprache richtig zu erfassen.

Accountwahl: Welcher WeChat-Account ist der richtige?

Deutsche Unternehmen entscheiden sich meist entweder für einen Subscription-Account (订阅号) oder einen Service-Account (服务号). Wer Produkte oder Dienstleistungen über WeChat verkaufen möchte, sollte sich für einen Service-Account entscheiden.

B2B-Unternehmen oder Firmen, denen es hauptsächlich darum geht, über eine große Anzahl an Nachrichten eine treue Follower-Base aufzubauen, empfiehlt sich ein Subscription-Account. Größeren Unternehmen, die über mehrere, voneinander getrennte Geschäftszweige verfügen und verschiedene, voneinander getrennte Kundengruppen ansprechen, empfehlen sich mehrere Accounts.

Chinesische Businesslizenz

Wer bereits über ein in China registriertes Unternehmen verfügt, hat es einfacher: Denn zur Registrierung eines offiziellen WeChat-Accounts wird eine chinesische Businesslizenz benötigt, die als Fotokopie hochgeladen werden muss. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass alle Informationen gut leserlich sind, sodass Tencent diese zügig bearbeiten kann.

Internationale Unternehmen, die bereit sind, ein nennenswertes Budget zur Anzeigenschaltung bei WeChat in die Hand zu nehmen, haben theoretisch die Möglichkeit, ohne eine Businesslizenz aktiv zu werden. Jedoch ist dies erfahrungsgemäß nicht immer ohne Probleme möglich.

Chinesische Bankdaten

WeChat verlangt von Unternehmern, den Nachweis, dass sie Zugriff zu einem Bankkonto haben, das den Namen der Firma trägt, in dessen die Businesslizenz ausgestellt wurde. Nur wenn dies gewährleistet ist, kann die Registrierung eines offiziellen WeChat-Accounts nahtlos vonstatten gehen. Unternehmen sollten keinesfalls versuchen, von einem anderen Konto zu überweisen, da Tencent dies als Verstoß gegen die Registrierungsrichtlinien wertet.

Personalausweis- und Handynummer des Firmeninhabers

WeChat überprüft auch die Personalausweis- und Handydaten des Firmeninhabers. Dabei werden ausländische Unterlagen in der Regel nicht akzeptiert. Wie auch bei der Businesslizenz ist es nötig, eine Fotokopie des Personalausweises bereitzustellen. Der Abgleich der Handynummer funktioniert über einen Verifizierungscode, den WeChat an den Inhaber verschickt.

Firmenlogo

Bei der Eröffnung fragt WeChat auch nach dem Firmenlogo. Hier sollte darauf Wert gelegt werden, dass der Schriftzug auch nach dem automatischen Verkleinern auf der Plattform gut sichtbar bleibt. Im Gegensatz zum Firmennamen kann das Logo jederzeit problemlos nachträglich geändert werden.

Fazit: Wer es versäumt, die richtigen Unterlagen zur Verfügung zu stellen, kann bei der Registrierung des offiziellen WeChat-Accounts meist schnell einige Wochen verlieren. Die Wahl des Accountnamens stellt dabei Unternehmen vor besondere Herausforderungen – ebenso wie Verifizierung und das spätere Setup.

Um hier keine unnötigen Fehler zu begehen, lohnt sich die Zusammenarbeit mit einer Agentur, die im Chinageschäft bereits entsprechende Erfolge vorzuweisen hat.