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Die beste Geschäftsidee bringt nichts ohne Weltklasse-Team. Doch was ist das Geheimrezept hinter einem erfolgreichen Gründungsteam? Wie wichtig ist es, dass die Mitglieder diverse Eigenschaften mitbringen und was ist die ideale Personenanzahl?

Bekannte Solo-Gründer*innen wie Jeff Bezoz dienen vielen als Vorbild.  Doch auch wenn es vereinzelte positive Beispiele gibt, bei denen Einzelinitiator*innen erfolgreich ein Unternehmen auf die Beine gestellt haben, stellen diese doch eher die Ausnahme als die Regel dar. Viele Gründerinnen und Gründer versuchen es allein, da sie befürchten, ansonsten ihre Unabhängigkeit und Flexibilität zu verlieren.

Der erste wichtige Punkt ist also die Erkenntnis, dass es in Ordnung ist, sich Unterstützung zu suchen. Man muss die Welt nicht unbedingt als Einzelkämpfer*in erobern, um erfolgreich zu sein. Im Gegenteil – mit der Zeit werden das Arbeitspensum und die benötigten Kompetenzen so umfangreich, dass eine Person allein gar nicht mehr alles bewältigen kann. Jetzt muss Unterstützung her!

Team Zusammenstellung

Viele Personen neigen dazu, sich Menschen mit gleichen Interessen oder sogar dem gleichen beruflichen Hintergrund ins Boot zu holen. Was auf den ersten Blick gut durchdacht wirkt, weist beim genaueren Hinsehen allerdings einige Tücken auf.

Wenig Konfliktpotenzial und permanente Einigkeit – so stellt man sich den Arbeitsalltag in einem homogenen Team vor. Doch es benötigt gerade die unterschiedlichen Ansichten und die damit einhergehenden Diskussionen, um ein Produkt, eine Dienstleistung oder einen Prozess optimieren zu können. Wenn niemand Entscheidungen oder Routinen hinterfragt, können diese auch nicht optimiert werden. Diverse Ansichten stellen also vielmehr eine Bereicherung als ein Hindernis für die Entwicklung eines Startups dar. Da Gründerinnen und Gründer  bei internen Themen häufig einen Tunnelblick haben, sind zusätzliche Auffassungen und Meinungen für das geschäftliche Vorankommen notwendig.

Auch was die operativen Aufgaben in einem Startup angeht, ist es opportun, wenn das Team nicht nur aus Personen einer einzigen Berufsgruppe besteht. Wenn die komplette Gruppe zum Beispiel nur aus Ingenieur*innen bestände, würden diese zwar ein super Produkt entwickeln, wenn es allerdings um Themen wie Finanzierung, Design oder Vermarktung ginge, wären sie heillos überfordert. Es ist also wichtig, unterschiedliche Berufsgruppen und Talente zu integrieren.

Diversität als Geheimrezept für ein großartiges Team

Unterschiedliche Persönlichkeiten bereichern das Arbeitsumfeld. Doch welche Eigenschaften sind Must-haves für ein Weltklasse-Team?

In einem Artikel von Andy Ellwood im Wirtschaftsmagazin „Forbes“ wird das Dream-Team als bestehend aus einem Hipster, einem Hacker und einem Hustler beschrieben. Die Bezeichnungen der Personas variieren je nach Quelle, die Bedeutung dahinter bleibt allerdings gleich. Es benötigt jemanden, der sich mit Technologie auskennt und Probleme löst (Hacker), jemand Kreatives, der innovativ denkt und Dinge hinterfragt (Hipster) und schlussendlich jemanden, der das Produkt auf den Markt bringt, die Zielgruppe kennt und für Verkäufe sorgt (Hustler).

Natürlich gibt es Überschneidungen, was die Fähigkeiten und Kenntnisse der Teammitglieder angeht, es müssen nicht komplett heterogene Gruppen sein. Eigenschaften wie beispielsweise Offenheit und Integrationsvermögen sollten für alle Personen im Startup selbstverständlich sein. Hierbei spricht man von sogenannten „T-förmigen Skills“. Das T steht für die Kombination aus Tiefenwissen in einem bestimmten Bereich (z.B. IT) und Breitenwissen in den Softskills wie Offenheit und Neugierde.

„Je mehr, desto besser“ oder „Weniger ist mehr“?

Im nächsten Schritt kommt die Frage auf, aus wie vielen Mitgliedern das perfekte diverse Gründungsteam besteht. Auch hier ist keine feste Zahl in Stein gemeißelt, allerdings empfehlen Expertinnen und Experten eine Anzahl von drei bis fünf Personen. Sind es weniger als drei Mitglieder, werden die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten oftmals nicht abgedeckt und die Personen geraten schnell an ihre Grenzen. Sind es mehr als fünf, dauert die Entscheidungsfindung meist sehr lange, was gerade in der Anfangszeit eines Startups nachteilig für den Erfolg ist. Zu beachten ist hierbei, dass sich die Empfehlung ausschließlich auf Unternehmen in der Gründungsphase bezieht. Wenn das Startup wächst, wächst natürlich auch die Größe des Teams.

Gemeinsame Vision als Grundlage

Trotz der diversen Persönlichkeiten sollten die Teammitglieder in einer Sache übereinstimmen:
Die gemeinsame Vision über die Zukunft des Startups.

Es ist hilfreich, direkt zu Beginn die langfristigen Ziele und Beweggründe zu klären. Das eine Teammitglied möchte zukünftig viel Zeit in die Weiterentwicklung des Startups stecken, während das andere Mitglied das Unternehmen gerne so schnell wie möglich für eine möglichst hohe Summe verkaufen würde. Das führt früher oder später zu Konflikten, die den Erfolg des Startups gefährden.

Zudem ist es wichtig, die gemeinsame Vision schriftlich festzuhalten, sie regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Denn auch das muss klar sein: Die Vision ist nicht für die Ewigkeit festgeschrieben. Die Welt entwickelt sich weiter und somit auch das Unternehmen. Flexibilität ist wichtig, um sich an wechselnde Umweltbedingungen anpassen zu können.

Was viele nicht wissen, ist, dass ein fehlendes oder falsch zusammengestelltes Team zu den Top 5 Gründen gehört, an denen Startups scheitern. Welche weiteren Gründe dazu gehören und wie du sie umgehen kannst, findest du hier.

Du bist noch auf der Suche nach deinem diversen Weltklasse-Team? Dann ist ein Co-Founder Matching, wie zum Beispiel das kostenlose Co-Founder Matching  TeamUp vom CyberForum und dem CyberLab genau das Richtige für dich. Bei solchen Matching-Veranstaltungen hast du die Chance, mögliche Teampartner*innen für dein Startup kennenzulernen und interessante Kontakte zu knüpfen.