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Bevor am 5. und 12. Dezember der Zweiteiler „Aenne Burda – Die Wirtschaftswunderfrau“, mit Katharina Wackernagel in der Hauptrolle der berühmten Verlegerin, im Ersten ausgestrahlt wird, lädt das Haus Burda zu einer exklusiven Filmpremiere an seinen Stammsitz nach Offenburg. Zwei techtag Leser*innen haben die einmalige Chance an diesem Medienspektakel vor Ort teilzunehmen und gemeinsam mit der Prominenz über den roten Teppich zu schreiten.

Im Jahr 2018 würde Aenne Burda, die mit burda moden ein Verlagsimperium aufbaute und das Selbstschneidern nach Schnittmusterbögen popularisierte, als Gründerin gefeiert werden. Doch Ende der 1940-er Jahre hat die Frau des Druckers und Verlegers Franz Burda andere Sorgen. Sie kämpft gegen ein patriarchales Umfeld und erntet rundum Ablehnung, als sie ihrem Mann die Idee einer stilbildenden Modezeitschrift unterbreitet.

Erst als sie entdeckt, dass sie von Franz seit Jahren betrogen wird und er ihr eine Tochter verheimlicht, erwacht die wahre Kämpferin in Aenne Burda. Zumal Franz seiner Geliebten, die als Sekretärin für den Verleger arbeitet, eine Modezeitschrift finanziert und damit ihre Geschäftsidee ebenso missbraucht, wie das in diesen Zeiten hoch angesehene Ehegelübde. Aenne stellt ihren Mann vor die Wahl: Entweder die Scheidung – oder er überschreibt ihr den Zeitschriftenverlag der Konkurrentin.

Aenne Burda techtag
Glücklich zeigt Aenne (Katharina Wackernagel) ihrer Belegschaft das erste fertig gedruckte Heft ihrer Modezeitschrift.
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40er-Jahre-Startup

Tatsächlich ist die Gründerin mit dem richtigen Thema, zur richtigen Zeit am richtigen Ort: die Frauen der Nachkriegszeit lechzen danach, mit Farbe und Chic wieder Spaß an der Mode zu empfinden. Da die ihre Schnittmuster vergleichsweise günstig und erschwinglich waren, avancierte Aenne Burda innerhalb kürzester Zeit zur erfolgreichen Geschäftsfrau – und zu einer Inkarnation der deutschen Wirtschaftswundergeneration. Und das, obwohl sie selbst gar nicht nähen kann.

Mit Franz bleibt sie verheiratet. Doch aus der bürgerlichen Ehe entwickeln sich zwei Alphatiere, die sich einander nichts schenken. Aenne bleibt die erfolgreichere Geschäftsfrau und rettet am Ende den Verlag, über dem eine von Franz verursachte Schuldenlast liegt. Sie ist damit nicht nur eine der ersten und erfolgreichsten Gründerinnen der Nachkriegsgeneration, sondern zudem eine Vorkämpferin für die Emanzipation der Frau – lange bevor der Begriff von der 68er Generation kreiert und besetzt wurde.

Aenne Burda techtag
© SWR/Hardy Brackmann

Königin der Kleider

Frauenpower auch bei der aufwändigen Filmproduktion des SWR: das Drehbuch schrieb Regine Bielefeldt, Franziska Meletzky war Regisseurin, um die Ausstattung kümmerten sich Katharina Ost und Knut Loewe. In den Hauptrollen spielten Katharina Wackernagel und Fritz Karl, neben Luise Wolfram, Annika Olbrich, Christoph Glaubacker, Cornelia Gröschel, Jean-Yves Bertheloot, Michele Cuciuffo und Hansa Czypionka.

Im Anschluss an den zweiten Teil, strahlt der SWR am 12. Dezember um 21:45 Uhr die Dokumentation „Aenne Burda – Die Königin der Kleider“ von Sigrid Faltin aus.

Aenne Burda techtag
Damit die Schnittmusterbögen in realistischen Größen entworfen werden können, hat Aenne (Katharina Wackernagel) zu einer großen Vermessungsaktion unter Offenburger Bürgerinnen aufgerufen.
© SWR/Hardy Brackmann

Premierentickets

techtag verlost unter allen Leser*innen zwei Premierentickets für eine sicherlich unvergessliche Filmpremiere am 20. November in der Oberrheinhalle in Offenburg. Treffpunkt an diesem Tag ist bereits um 17 Uhr am roten Teppich, offizieller Beginn mit dem ersten Teil ist nach einer Begrüßung des Verlegers Dr. Hubert Burda und des SWR-Intendanten Peter Boudgoust, gegen 18 Uhr. Nach einer Pause wird gegen 20.45 Uhr der zweite Teil des Films „Aenne Burda – die Wirtschaftswunderfrau“ gezeigt. Der Abend endet mit einer Gesprächsrunde mit den Schauspielern und Filmemachern.