Lesedauer ca. 3 Minuten

Die Corona-Pandemie hat Konzepte wie das Home Office salonfähig gemacht. Jeder spricht über New Work. Aber was bedeutet das für das Büro der Zukunft?

Die Idee standortunabhängig zu arbeiten ist nicht neu. In einigen Unternehmen haben die Mitarbeiter*innen schon seit vielen Jahren die Möglichkeit, ein paar Tage pro Woche im Home Office zu verbringen. Gerade in der Kreativbranche finden sich sogar Firmen, bei denen Remote Work schlichtweg der Standard ist. Ob sich jemand am Strand auf Bali oder in einem schwedischen Ferienhaus befindet, spielt keine Rolle. Entscheidend ist nur, dass die Arbeit erledigt wird. Es zählt nur das Ergebnis, nicht der Weg dorthin.

Im Zuge der Corona-Pandemie waren nun auch jene Unternehmen, die sich dem New Work-Thema bislang verschlossen hatten, gezwungen, ihre Mitarbeiter*innen ins Home Office zu schicken. Das Interessante daran: Obwohl die Skepsis am Anfang groß war, haben viele dieser Unternehmen inzwischen erkannt, dass Remote Work nicht nur funktioniert, sondern mitunter sogar die Produktivität und Zufriedenheit innerhalb der Belegschaft steigert. Aus diesem Grund kündigen dieser Tage immer mehr Betriebe an, großzügige Home Office-Regelungen auch zukünftig beibehalten zu wollen.

Aber was bedeutet das für die Rolle des klassischen Büros?

Büros werden zur multifunktionalen Kreativräumen

Was in der Diskussion rund um das Thema Home Office immer wieder verkannt wird, ist die Tatsache, dass kaum jemand zu 100 Prozent von daheim aus arbeiten möchte. Für viele ist der regelmäßige Austausch mit den Kolleg*innen im Büro sogar essentiell.

Für das Büro der Zukunft bedeutet das, dass es vom reinen Arbeitsplatz zu einer Art Begegnungsstätte wird. Freilich wird hier auch noch gearbeitet, aber es ist eine andere Form der Zusammenarbeit. Das fängt damit an, dass es keine festen Arbeitsplätze und keine riesigen Räume mehr gibt, in denen 20 oder mehr Leute „auf einem Haufen“ arbeiten. Vielmehr besteht das auf New Work ausgerichtete Büro aus mehreren kleinen Räumen, die im englischsprachigen Raums als Huddle Rooms bezeichnet werden.

Ein Huddle Room ist ein Kreativ- und Meetingraum, in dem es im Regelfall vier bis sechs Sitzplätze gibt. Er ist medientechnisch so ausgestattet, dass Teams dezentral zusammenarbeiten können. Mitarbeiter*innen im Home Office werden ganz einfach per Videokonferenz zugeschaltet. Große Touchscreens fungieren als digitale Whiteboards, auf denen gemeinsam Ideen entwickelt werden können.

Huddle Room

Die Medientechnik im Büro muss einfach und intuitiv sein

Neben der Raumaufteilung spielt im Büro der Zukunft vor allem die verbaute Medientechnik eine entscheidende Rolle. Es gilt der Grundsatz: Alles muss so einfach und intuitiv wie möglich sein. Konkret heißt das, dass es keine Rolle spielen darf, ob man mit einem Macbook, einem Windows-Laptop oder mit einem iPad ins Büro kommt – die Endgeräte müssen sich im Idealfall mit einem Klick mit der Medientechnik in den einzelnen Huddle Rooms (Bildschirme, Kameras, Mikrofone, Lautsprecher) verbinden lassen. Das gilt für interne und externe Hardware gleichermaßen.

Ähnlich einfach muss das Einrichten einer Videokonferenz sein. Im Regelfall sollte ein Link genügen, um alle Teilnehmer*innen zu einem Call hinzuzufügen. Selbiges gilt für Kollaborationstools zur virtuellen Zusammenarbeit.

Unternehmen sollten ihre Büroräume frühzeitig fit für das New Work-Zeitalter machen. Denn die beschriebenen Technologien und Konzepte sind nicht nur Grundvoraussetzung dafür, dass ortsunabhängiges Arbeiten gelingen kann, sondern immer häufiger auch ein entscheidender Faktor beim Thema Recruiting. Wer sich jungen Talenten als Unternehmen mit angestaubten Stand-PCs und überfüllten Großraumbüros präsentiert, hat kaum eine Chance, diese für sich zu gewinnen.