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Mentoring für Startups

Das Startup Klangio hat eine transformative Technologie entwickelt, die Musik in Noten umwandelt – und das in Sekundenschnelle. Mit Apps wie Guitar2Tabs und Sing2Notes revolutionieren sie das Musikerlebnis. Hinter diesem Erfolg stehen nicht nur innovative Ideen, sondern auch wertvolle Unterstützung durch Mentor:innen wie Michael Puder von generic.de. Warum ist Mentoring für jedes Startup so wichtig? Darüber sprechen Alexander Lüngen von Klangio und Mentor Michael Puder im Interview mit Ariane Lindemann.

Was macht Klangio?

Klangio entwickelt KI-basierte Softwarelösungen, mit denen Musizierende weltweit ihre Lieblingsstücke automatisch transkribieren können. Von Gitarrenriffs bis hin zu Klaviermelodien – unsere Apps machen das Notenschreiben zum Kinderspiel.

Seit unserem letzten Gespräch vor eineinhalb Jahren gab es bedeutende Fortschritte bei Klangio. Was hat sich inzwischen getan?

Wir haben nicht nur unsere bestehenden Produkte wie Piano2Notes weiter verbessert, sondern auch neue Anwendungen wie Guitar2Tabs und Sing2Notes entwickelt. Zudem haben wir mit Songs.Klang.io eine Plattform geschaffen, auf der Nutzer:innen Musik visuell erleben können.

Viele Musikgrößen, wie Till Sahm, Pianist und Produzent von Silbermond, Sarah Conner und Ray Garvey, nutzen die Apps von Klangio. Wie viele Nutzer:innen habt ihr pro Monat?

Wir sind mittlerweile bei rund 120.000 Nutzer:innen pro Monat. Neben bekannten Musiker:innen und Produzent:innen haben wir auch eine Influencerin, die mit Klaviermusik viel auf Instagram unterwegs ist und ihre Notenblätter mit Klangio-Tools erstellen lässt.

Welche Bereiche laufen für Klangio besonders gut?

Großer Beliebtheit erfreut sich unsere App Piano2Notes, vor allem auch in den USA und Asien, weil dort Klavier sehr gefragt ist. Bei uns ist es eher die Gitarre. Deshalb läuft in Deutschland Guitar2Tabs am besten.

Ihr habt eine enge Beziehung zu euren Mentoren Michael Puder und Moritz Obermüller von generic.de. Warum ist Mentoring für euch so wichtig?

Für uns war der Blick von außen sehr wichtig. Als technisch orientierte Gründer neigen Sebastian und ich dazu, uns stark auf die Entwicklung neuer Features und Produkte zu konzentrieren. Der regelmäßige Austausch mit Michael hat uns geholfen, unsere Jahres- und Quartalsplanungen zu überprüfen und den finanziellen Aspekt nicht aus den Augen zu verlieren. Seine Impulse waren sehr wertvoll für unsere Entwicklung.

Welches war der größte Nutzen des Mentorings?

Ein wichtiger Aspekt war die Einführung eines KPI-Systems, um wesentliche Leistungsindikatoren im Auge zu behalten, ohne sich zu verzetteln. Michael hat uns hier wertvolle Impulse gegeben, um den Fokus auf die eigentliche Entwicklung und Unternehmensführung nicht zu verlieren. Zudem hat das Mentoring dazu beigetragen, dass wir regelmäßige Austausch- und Bewertungszyklen etabliert haben, um KPIs zu analysieren und daraus resultierende Maßnahmen abzuleiten. Ohne diese Unterstützung hätten wir uns wahrscheinlich hauptsächlich auf die Produktentwicklung konzentriert, ohne ausreichend auf die KPIs zu achten und Verbesserungspotenziale zu identifizieren. 

Michael, was macht generic.de und was hat das mit dem CyberForum zu tun?

generic.de entwickelt maßgeschneiderte Softwarelösungen für Unternehmen, um deren individuellen Anforderungen gerecht zu werden. Wir sind seit vielen Jahren mit dem CyberForum verbunden und nutzen aktiv dessen Angebote, insbesondere im Bereich HR und Mentoring. Wir haben uns über das Mentoring-Programm des CyberForum kennen gelernt. Die Technologie von Klangio hat mich von Anfang an fasziniert und ich habe mich gefreut, Alexander und sein Team unterstützen zu können.

Gibt es häufige Fehler, die Startups deiner Meinung nach machen?

Ein kritischer Punkt ist oft die Zusammensetzung des Teams. Es ist entscheidend, dass die Fähigkeiten der Gründer:innen harmonieren – du brauchst Technik-Expert:innen, die die Entwicklung vorantreiben, genauso wie Vertriebs- und Management-Profis, die das Unternehmen strategisch führen. Stimmt diese Mischung nicht – sind zum Beispiel alle Gründer:innen technikaffin – kann das die Umsetzung erschweren. Ein Team, das sich gegenseitig unterstützt und ergänzt, ist oft erfolgreicher und motivierter als Einzelgründer:innen, die im Alleingang versuchen, ein Unternehmen aufzubauen.

Was ist das Besondere am Mentoring mit Klangio?

Unser Mentoring mit Klangio begann eher zufällig, aber ich war sofort fasziniert von ihren Ideen und ihrer Technologie. Es war beeindruckend zu sehen, wie sich ihr Produkt über die Jahre sowohl technologisch als auch qualitativ weiterentwickelt hat. Ich erinnere mich noch gut an unsere ersten Treffen und wie wir ihre Anwendungen ausprobiert haben. Die Fortschritte, die sie seitdem gemacht haben, sind bemerkenswert. Obwohl wir uns normalerweise auf den B2B-Bereich konzentrieren, denke ich, dass wir Klangio auch im Consumer-Markt gut unterstützen konnten, insbesondere im Bereich Marketing. Es war eine bereichernde Erfahrung, einen Beitrag zur Geschäftsentwicklung von Klangio zu leisten.

Was ist deine persönliche Motivation, Mentor zu sein?

Zum einen möchte ich meine Erfahrungen an junge Gründer:innen weitergeben und sie auf ihrem Weg zum Erfolg unterstützen. Andererseits mag ich es, mich über innovative Ideen und Entwicklungen in der Startup-Szene auf dem Laufenden zu halten und so am Puls der Zeit zu bleiben. Wichtig ist mir aber, dass das, was wir machen, auch einen Nutzen hat. Wenn die Teams sagen: Das sind nette Jungs, mit denen wir gerne quatschen und Burger essen gehen, das bringt natürlich für beide Seiten nichts. 

Hast du ein bestimmtes Fachgebiet, auf das du dich beim Mentoring konzentrierst?

Meine Erfahrungen in den Bereichen Finanzen, Recht und Strategie kommen den Startups oft zugute und ermöglichen es mir, sie in diesen Bereichen zu unterstützen. Durch meine langjährige Tätigkeit bei generic.de habe ich mir ein umfangreiches Wissen in diesen Bereichen angeeignet, das ich gerne weitergebe.