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Ein sorgfältig strukturiertes, klar gegliedertes und informatives Pitchdeck ist von erheblichem Nutzen, wenn es darum geht, Investor*innen, potenzielle Partner*innen oder Acceleratoren wie zum Beispiel den CyberLab Accelerator von den Möglichkeiten und Potenzialen des eigenen Unternehmens zu überzeugen. In diesem Artikel werden wir den Aufbau eines überzeugenden Pitchdecks Schritt für Schritt erläutern und wichtige Aspekte hervorheben, die beachtet werden sollten.

Aufbau

    1. Cover: Im Normalfall startet ein Pitchdeck mit einem Cover. Auf diesem befinden sich die wichtigsten Informationen. Dazu gehören der Name des Startups, das Logo, ein ansprechendes Bild und der Slogan, bzw. die Vision eures Startups, sowie Kontaktdaten. Es sollte schlicht und einfach gehalten sein, damit man auf den ersten Blick direkt die wichtigsten Informationen erkennt. Das Ziel ist es, Interesse zu wecken und neugierig auf mehr zu machen.
    2. Problem: Zu Beginn ist es wichtig, das Problem, das euer Produkt oder eure Dienstleistung löst, darzustellen. Legt dieses in einfachen Worten kurz und bündig dar. So wird deutlich, dass ein Bedarf besteht, das Produkt oder die Dienstleistung einen Nutzen hat und benötigt wird.
    3. Lösung: Anschließend folgt die entsprechende Lösung, die inhaltlich auf die vorherige Folie mit der Darstellung des Problems abgestimmt ist. Für jeden einzelnen Aspekt des zuvor genannten Problems wird nun eine klare, einfache und gut strukturierte Lösung präsentiert.
    4. Produkt-Demo: Um die Lösung zu verdeutlichen und verständlicher für euer Publikum zu machen, eignen sich Produkt-Demos, Prototypen oder Dummys perfekt. Wenn ihr gerade keine konkreten Beispiele habt, könnten Bilder und Videos äußerst hilfreich sein, um euer Produkt für die Zuschauenden greifbarer und verständlicher zu machen.
    5. Geschäftsmodell: Jetzt geht‘s ans Eingemachte. Auf dieser Folie geht es nämlich um euer Geschäftsmodell, das nun mit konkreten Zahlen untermauert werden muss. Diese Zahlen sind das Herzstück, denn sie sind besonders für potenzielle Investor*innen von großer Bedeutung.
    6. Marktpotenzial: Auf der nächsten Folie folgt das Marktpotenzial. Hier habt ihr die Gelegenheit, eine umfassende Marktanalyse zu präsentieren, um zu veranschaulichen, dass ein bedeutender Markt für eure Lösung vorhanden ist. Stellt eure Zielgruppe vor, verdeutlicht eure Wettbewerbsvorteile und skizziert das potenzielle Wachstum.
      Erklärt auf verständliche Weise, wie euer Startup funktioniert und wie ihr Einnahmen erzielen werdet. Stellt eure Einkommensquellen dar und gebt einen Überblick über eure Preisstrategie, Vertriebskanäle und mögliche Kooperationen. Vor Investor*innen ist es besonders wichtig, eure finanziellen Prognosen einschließlich Umsatzprognosen, Kostenstruktur und Aussichten auf Rentabilität zu präsentieren.
    7. Wettbewerber: In jedem Markt existieren auch Wettbewerber. Hier müsst ihr klarstellen, was euch von euren Wettbewerbern unterscheidet und welche Stärken ihr im Vergleich zu diesen habt. Dieser Abschnitt ist wichtig, da ihr hier zeigt, wie informiert ihr über euer Geschäftsfeld seid und wie kompetitiv euer Markt einzuschätzen ist.
    8. Underlying Magic: Ihr könnt außerdem noch eine Folie zur Underlying Magic mit dem Fokus auf eure USPs einbauen. Nutzt diese Gelegenheit, um nicht nur Fakten zu präsentieren, sondern eine fesselnde Geschichte zu erzählen, die eure Zuhörerschaft berührt und in den Bann zieht.
    9. Team: Für ein perfektes Pitchdeck dürft ihr die Folie zum Team auf keinen Fall vergessen. Denn dieses ist ein bedeutender Faktor, der nicht nur im Kontext eures Pitchdecks, sondern auch für die gesamte Struktur eures Unternehmens von hoher Relevanz ist. Diese Folie beleuchtet die Gründerinnen und Gründer sowie die Schlüsselpersonen, die die Entwicklung eures Startups maßgeblich beeinflussen werden. Hierbei ist es wichtig, die verschiedenen Verantwortungsbereiche innerhalb des Unternehmens zu verdeutlichen und die komplementäre Aufstellung eures Teams hervorzuheben. Gerade dieser Aspekt ist besonders wichtig. Die Rollen müssen klar definiert sein. Es ist ungünstig, wenn euer Team beispielsweise aus drei Personen mit betriebswirtschaftlichem Hintergrund besteht, die allesamt den Titel des oder der CEO tragen.
    10. Meilensteine und Go-to-Market Strategie: Gegen Ende kommen wir zu den Meilensteinen und der Go-to-Market Strategie. Bei den Meilensteinen ist es besonders wichtig, auch kurze absehbare Zeiträume zu wählen. So kann beispielsweise nach 6 Monaten bereits kontrolliert werden, ob das erste Etappenziel erreicht wurde. Das erzeugt Glaubhaftigkeit und Vertrauen, während gleichzeitig Erfolge sichtbar werden. Ihr solltet zeigen, was ihr bisher alles unternommen und erreicht habt, um eure Idee zu validieren. Falls es bis dato bereits Erfolge oder relevante Kennzahlen wie Umsatz, Anzahl an Kund*innen oder Nutzer*innen gibt, bietet diese Folie den passenden Rahmen, um sie zu präsentieren. Zudem ist dies der optimale Ort, um eure Go-to-Market Strategie zu platzieren. Je konkreter und realistischer, desto besser – orientiert euch dabei sowohl an eurem Budget als auch an euren Wettbewerbern.
    11. Call-to-Action: Ganz am Ende eures Pitchdecks darf der Call-to-Action nicht fehlen. Was wollt ihr mit dem Ganzen eigentlich erreichen? Warum seid ihr hier? Und für uns am wichtigsten zu wissen: Warum wollt ihr ins CyberLab? Diese Folie wird häufig vergessen, bildet jedoch einen relevanten Kern eurer Präsentation.

Allgemeines

Neben dem Aufbau gibt es auch ein paar allgemeine Aspekte, die es bei der Erstellung eines perfekten Pitchdecks zu beachten gilt. Am allerwichtigsten ist es, nicht zu sehr ins technische Detail zu gehen. Haltet eure Präsentation simpel und leicht verständlich. Verwendet hierfür visuelle Elemente wie Grafiken und Bilder. Damit wirkt eure Präsentation direkt viel ansprechender. Fokussiert euch auf die wichtigsten Informationen und verzichtet auf überflüssige Details. Achtet auf eine klare und überzeugende Sprache und vermeidet am besten Fachjargon oder zu technische Ausdrücke.

Ein guter Anhaltspunkt ist es, zuvor vor euren Freund*innen, Eltern oder sogar Großeltern zu pitchen. Haben diese alles verstanden, ist euer Pitchdeck super. Wenn noch Fragen offenbleiben, müsst ihr noch mal ran.

Insgesamt solltet ihr auch nicht zu viele Folien verwenden. 10 bis 15 sind komplett ausreichend.

Die Reihenfolge der Themen ist variabel, hier könnt ihr euch an der Zielgruppe orientieren. Allerdings gibt es Themen, wie zum Beispiel rechtliche und finanzielle Inhalte, die nicht unbedingt direkt an den Anfang sollten.

Ihr solltet außerdem immer die Relation von Input zu Output im Hinterkopf behalten. Es gibt einige gute Vorlagen im Internet, die auch benutzt werden dürfen. Man muss das Rad nicht neu erfinden.

Und zu guter Letzt: Passt das Pitchdeck an das Publikum an, das ihr ansprechen möchtet. Unterschiedliche Zielgruppen haben unterschiedliche Schwerpunkte und Interessen.