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Das Jahr 2017 neigt sich dem Ende zu – und die Techtag-Redaktion blickt mit euch zurück auf zwölf spannende Monate, in denen sich in den Bereichen Industrie 4.0, Share Economy, Startups und Digitalisierung so einiges getan hat. Das erste und zweite Quartal 2017 haben wir bereits Revue passieren lassen, nun sind die Sommermonate an der Reihe.

Juli: Tesla Model 3, Send Anywhere und Industrie 4.0

Im Juli begann die Produktion des Tesla Model 3 – auch bekannt als elektrische Hype Train. Der Grundgedanke des neuen Models ist gut und Tesla hat in den vergangenen Jahren auch viel für die Elektromobilität getan. Nur leider kann das nicht über die Probleme hinwegtäuschen, die der Konzern nach wie vor hat. So warten deutsche Vorbesteller zum Teil bis heute auf einen konkreten Liefertermin. Auch die Preise für den deutschen Markt sind weiterhin vor unbekannt.

Gestartet ist hierzulande im Juli dafür der Dienst „Send Anywhere“: Das Senden von großen Dateien erweist sich auch heutzutage noch als schwierig. Entweder der jeweilige Anbieter lässt nur eine bestimmte Dateigröße zu oder der Speicherplatz des Gegenübers ist zu gering. Send Anywhere ermöglicht es digitalen Content ohne eigenen Cloud-Speicher zu teilen, in Echtzeit – auf Wunsch ohne Anmeldung.

Send Anywhere ist eine gute Alternative zu klassischen Sharing via Clouddiensten.

Abgerundet wurde der Start ins dritte Quartal durch zwei Interviews zu den Themen Industrie 4.0 und Digitalisierung: Stephan Arnold, der Technologie-Vorstand der Schuler AG, sprach mit uns über die Rolle der Industrie 4.0 im Maschinen- und Anlagebau. Eine der wichtigsten Erkenntnisse: „Die Hardware wird zunehmend von der Software verdrängt.“ Beim Maschinenbauunternehmen Arburg, das weltweit zu den führenden Herstellern von Spritzgießmaschinen für die Kunststoffverarbeitung zählt, ermöglicht die Digitalisierung indes flexiblere, effizientere und transparentere Prozesse.

August: Urban Gardening und Share Economy

Die Share Economy ist in aller Munde. Teilen ist das neue Haben – zumindest in vielen Großstädten. Anders sieht die Sache im ländlichen Raum aus, wo Sharing-Angebote (noch) Mangelware sind. In unserem Kommentar haben wir uns das Stadt-Land-Gefälle genauer angeschaut.

Und dann war da noch das Thema Urban Gardening respektive Vertical Farming. Im Mittelpunkt stand das Stuttgarter Startup Geco-Gardens, das vertikale, automatisierte Kleingartensysteme für die ökologische Eigenproduktion von Gemüse, Obst, Früchten, Kräutern und Zierpflanzen plant und baut. Ein Trend, der sich vor allem in Großstädten großer Beliebtheit erfreut.

Geco Gardens bringt Vertical Farming nach Stuttgart

Apropos Großstädte: Der stationäre Handel ist nicht tot. Laut einer Auswertung im August erkennt der stationäre Handel zunehmend seine Chancen in der Digitalisierung und kann bereits Gewinne online verbuchen. Insbesondere eine kluge Händlerintegration sorgt für neue Absatzwege.

Vielleicht kann sich die öffentliche Verwaltung daran ja ein Beispiel nehmen. Während Autos inzwischen autonom fahren und wir mit VR-Brillen vom Sofa aus die ganze Welt bereisen können, scheint die öffentliche Hand in einer Zeitschleife gefangen zu sein.

September: Automatisiertes Fahren und die IAA 2017

Bleiben wir beim automatisierten Fahren. Anfang September hat Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CDU) gemeinsam mit dem Kabinett der Bundesregierung einen Maßnahmenplan zum automatisierten Fahren sowie zu den vernetzten Infrastrukturen erarbeitet. Dabei ging es vor allem um sogenannte Ethik-Regeln für Fahrcomputer und die Frage, wie in Zukunft automatisiertes Fahren in Deutschland auszuschauen hat.

Concept EQA
Das Concept EQA, das erste vollelektrische EQ-Konzeptfahrzeug von Mercedes-Benz im Kompaktsegment, steht für maximale Faszination in einem kompakten Fahrzeug.
The Concept EQA, the first fully-electric EQ concept vehicle by Mercedes-Benz in the compact segment, stands for a maximum of fascination in a compact vehicle.

Untrennbar mit der Zukunft des Automobils verbunden ist auch die Elektromobilität. Auf der IAA 2017 spielte diese indes eher eine untergeordnete Rolle. Freilich hatte jeder Hersteller Ankündigungen und Prototypen im Gepäck, aber das war es auch schon. Futuristische Studien? Ja. Bezahlbare Elektroautos mit solider Reichweite, die bald auf den Markt kommen? Nein.

Bereits kaufen kann man dafür Unikate von deutschen Handwerksbetrieben bei manopus.de. Wir haben mit Danny Hammer, Schreinermeister und Gründer von manopus.de, über die Digitalisierung des Handwerks gesprochen.