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Videokonferenzen sind inzwischen ein fester Bestandteil unseres Alltags – und dennoch gibt es nach wie vor teils massive Probleme bei der Video- und Audioqualität. Wir erklären, was es bei einem virtuellen Meeting zu beachten gilt.

Tipp 1: Die richtige Umgebung für eine Videokonferenz finden

Bevor man sich über die Technik Gedanken macht, sollte man sich zunächst nach einer passenden Umgebung für Videokonferenzen umschauen. Das gilt sowohl für virtuelle Meetings im Home Office als auch im Büro. Ideal ist ein heller, abgeschlossener Raum.

Hell deshalb, weil die Beleuchtung entscheidend zur Videoqualität beiträgt. Gerade in Laptops integrierte sowie günstige Webcams liefern bei schlechten Lichtverhältnisse miserable Ergebnisse.

Die „Abgeschlossenheit“ ist dagegen mit Blick auf die Audioqualität wichtig. In Laptops integrierte Mikrofone, wie sie dieser Tage häufig genutzt werden, haben weder eine gute Tonqualität, noch sind sie in der Lage Hintergrundgeräusche auszublenden. Die einzige Möglichkeit, diesen Nachteil halbwegs auszugleichen, besteht darin, sich in einen ruhigen (geschlossenen) Raum ohne Störgeräusche zurückzuziehen. Eine wichtige Videokonferenz an einem Ort durchzuführen, an dem sich andere Personen unterhalten oder gar telefonieren, ist ein absolutes No-Go. Jeder, der jemals an einer Videokonferenz teilgenommen hat, bei der das Gegenüber im Großraumbüro saß, wird dies bestätigen.

Videokonferenz
Bei einer Videokonferenz sollte der Raum möglichst hell sein. Idealerweise hat man das Licht vor sich und nicht im Rücken.

Tipp 2: Das Smartphone zur Webcam machen

Webcams gibt es zwar schon seit Jahrzehnten, allerdings spielte deren Qualität gerade im unteren und mittleren Preisbereich nur eine untergeordnete Rolle. Erst als bedingt durch die Corona-Pandemie mehr und mehr Meetings in den virtuellen Raum verlagert wurden, begann der Run auf Webcams – die zum Teil 200 bis 300 Prozent über dem Marktpreis gehandelt wurden.

Inzwischen hat sich die Lage zwar etwas entspannt, aber wirklich gute Webcams wie etwa die Logitech Brio liegen immer noch bei über 200 Euro. So viel möchte nicht jeder investieren – und das muss man auch gar nicht. Denn mit Apps wie DroidCam oder EpocCam lassen sich Smartphones problemlos zu Webcams umfunktionieren. Die Videoqualität, die damit erreicht wird, steht teuren Webcams in nichts nach – gerade bei neueren iPhone-Modellen.

Wichtig: Die Kamera sollte sich immer auf Augenhöhe befinden.

Tipp 3: Headset oder Tischmikrofon für eine bessere Audioqualität

Nichts ist in einer Videokonferenz schlimmer, als schlechte Audioqualität. Jeder kennt diesen einen Teilnehmer, der das integrierte Mikrofon seines fünf Jahre alten Laptops nutzt und nebenher tippt. Ab und an spricht dann noch jemand im Hintergrund oder er sitzt am geöffneten Fenster, so dass gefühlt jedes Auto einmal durch die Videokonferenz fährt.

In diesem Kontext sollte jedem klar sein, dass integrierte Mikrofone nur als Notlösung gedacht sind. In einer geplanten Videokonferenz sollte ein Headset der Standard sein. Dadurch, dass man die Audioausgabe direkt auf den Ohren und den Mund direkt am Mikrofon hat, erzielt man selbst in einer suboptimalen Umgebung meist noch gute Ergebnisse. Besonders komfortabel sind kabellose Lösungen wie die Apple EarPods (oder deren Pendants von anderen Herstellern).

Wem die Audioqualität wirklich wichtig ist, der investiert in ein gutes Tischmikrofon von Shure oder Sennheiser. Das macht in der Regel aber nur dann Sinn, wenn man einen festen Arbeitsplatz hat, an dem man das Videokonferenz-Equipment dauerhaft installiert.

Shure MV5C
Wer kein Headset nutzen möchte, greift zum Tischmikrofon.

Tipp 4: Kleine Helfer, große Wirkung

Studiolicht: Optimale Lichtverhältnisse findet man gerade im Home Office nur selten vor. Abhilfe kann ein kleines Studio-Licht für den Schreibtisch (50 bis 120 Euro) schaffen, das bei Videokonferenzen für eine perfekte Ausleuchtung mit diffusem Licht sorgt.

Schallabsorber: Störende Umgebungsgeräusche bei Videokonferenzen (aber auch beim Arbeiten) lassen sich mit einem Schallabsorber deutlich reduzieren. Den mobilen Schallschutz für den Schreibtisch gibt es inzwischen bereits ab rund 130 Euro.

Notebook-Ständer: Wer sich trotz aller Nachteile dafür entscheidet, auf die ins Notebook integrierte audiovisuelle Hardware zu setzen, kann mit einem einfachen Notebook-Ständer dafür sorgen, dass sich Kamera und Mikrofon in Videokonferenzen auf Kopfhöhe befinden. Das macht die Sache für alle Beteiligten optisch wie akustisch zumindest etwas angenehmer.