Das Senden von großen Dateien erweist sich auch heutzutage noch als schwierig. Entweder der jeweilige Anbieter lässt nur eine bestimmte Dateigröße zu oder der Speicherplatz des Gegenübers ist zu gering. Send Anywhere ermöglicht es digitalen Content ohne eigenen Cloud-Speicher zu teilen, in Echtzeit – auf Wunsch ohne Anmeldung. Der Dienst ist hierzulande nun europakonform gestartet.
Klar, Dropbox, Box, Google Drive oder OneDrive von Microsoft sind gute Speicher-Alternativen, um auch große Dateien zu teilen. Doch muss sich bei den genannten Cloud-Anbietern mindestens ein Nutzer anmelden. Hinzu kommen in der Regel Kosten für Speicherplatz. Nicht so bei dem 2012 gegründeten Service ‚Send Anywhere‚. Das File-Sharing-Tool ist offiziell auf dem europäischen Markt angekommen und präsentiert sich mit einer auf die europäischen Anforderungen abgestimmten Anwendung. Dazu gehören neben der Web-Oberfläche auch alle gängigen Betriebssysteme wie Android, iOS, Windows Phone und PC sowie Mac, Linux.
Filesharing: Send Anywhere in der Praxis
Send Anywhere erlaubt es den Nutzern, jegliche Art und Größe von Dateien zu exportieren und zu importieren. Eine vorherige Anmeldung ist nicht nötig und auch das Endgerät spielt keine Rolle. Beim Gebrauch der App müssen die Anwender lediglich einen sechsstelligen Code eingeben beziehungsweise den generierten QR-Code nutzen, um den Inhalt herunterzuladen. Wählt man in der App mehrere Dateien gleichzeitig aus, werden diese in eine ZIP-Datei verpackt und als eine Datei zum Download bereitgestellt. Das Tool kann dabei mit jedem Dateiformat umgehen.
Send Anywhere – Beispiel – Android-App
Was ich bei einem ersten Testlauf gefühlt bestätigen kann: „Die durchschnittliche Dauer eines Datentransfers mit Send Anywhere ist zwischen vier bis 40-Mal schneller als bei anderen Anbietern“ – was wahrscheinlich an der Echtzeit-Synchronisation liegt. Das Senden und empfangen läuft parallel. Der Nutzer muss nicht erst abwarten, bis die Datei vollständig in die Cloud hochgeladen ist, um sie dann auf das jeweilige Endgerät herunterzuladen. Sie wird sofort in das entsprechende Verzeichnis auf das Endgerät gespeichert.
Laut IBM wurden 90 Prozent der weltweiten Daten innerhalb der letzten zwei Jahre generiert. Die Geschwindigkeit, in der wir heutzutage Content erstellen, wird weiter steigen. Vor diesem Hintergrund und dem erhöhten Bedarf, Dateien in hoher Qualität schnell und sicher zu versenden, wird mit dem offiziellen Start in Europa den dortigen Anwendern der Vorteil eines unbegrenzten DatenAustauschs über verschiedenste Geräte hinweg ermöglicht. Millionen Menschen vergeuden ihre Zeit und ihr Geld für File-Sharing-Services, die keine oder nur begrenzte Vorteile bieten. Während die Gesellschaft stetig neue Informationsberge anhäuft, sollen Dateien gleichzeitig intuitiv geteilt werden – und zwar in einer hohen Qualität.
Yoonsik Oh, CEO Send Anywhere
Meines Erachtens lohnt sich ein Blick auf den Dienst. Ich selbst werde den Dienst jetzt häufiger nutzen. Aber auch Selbstständige wie auch Unternehmen können nach eigenen Angaben ihre Dateien verschlüsselt über den Dienst versenden; nach dem Transfer sollen keinerlei Spuren der Übertragung beim Anbieter zu finden sein. Es wird nichts gespeichert. Speziell diesen Punkt habe ich beim Anbieter hinterfragt. Die Antwort werde ich als Update in den Artikel einfließen lassen.
Update – Antworten von Send Anywhere zum Datenschutz
Frage: Wie wird die Sicherheit der Daten gewährleistet? Ich lade ja zumindest für eine kurze Zeit die Files auf die Server von Send Anywhere.
Antwort: Es bestehen drei Sicherheitsebenen beim Datenaustausch mit Send Anywhere. Zunächst gibt es einen sechsstelligen Schlüssel, der nur dem Absender zur Verfügung steht. Nur er entscheidet auch, mit wem er diesen Schlüssel teilt. Da es sich um eine Peer-to-Peer-Filesharing-Technologie handelt, werden keine geteilten Dateien über einen Server geleitet. Darüber hinaus sind alle Dateien, auch die aggregierten, die aus einzelnen Unterdateien bestehen, einzeln verschlüsselt, um eine maximale Sicherheit zu gewährleisten.
Wie der geteilte Link wird auch die jeweilige Datei nach ihrer Nutzung direkt wieder verschlüsselt und lediglich für einen Zeitraum von 48 Stunden auf dem Server abgelegt. Anschließend wird diese vollständig gelöscht. Seit der Gründung des Unternehmens gab es keinerlei Sicherheitsverletzungen oder unerlaubte Zugriffe von außen. Das wichtigste Ziel für Send Anywhere ist es, den Schutz privater Daten zu jeder Zeit umfassend zu gewährleisten.
Frage: Mich würde das Löschen der Files interessieren. Werden nach dem Transfer alle Daten und Logfiles gelöscht?
Antwort: Alle Daten und Dateien sind verschlüsselt und werden nach 48 Stunden automatisch gelöscht. Auch die Protokolldateien werden nach 48 Stunden gelöscht und während dieser Dauer lediglich zur Fehlersuche und Problemverfolgung genutzt.
Frage: Welche Maßnahmen wurden ergriffen, um diesen Service in Europa und insbesondere in Deutschland zur Verfügung stellen zu können?
Antwort: Im Rahmen unserer Marktforschung haben wir eine Umfrage hinsichtlich des Verhaltens und der Präferenzen von deutschen Anwendern in Bezug auf den Austausch großer Dateien durchgeführt. Diese ergab, dass viele Deutsche E-Mail oder Cloud-Dienste nutzen, um große Dateien sowohl beruflich als auch privat auszutauschen. Mit Blick auf diese Vorliebe haben wir unsere Website umgestaltet, um diesem Anforderungsprofil besser entsprechen zu können. Das Ergebnis ist eine sehr einfach gehaltene Benutzeroberfläche, über die große Dateien bis zu 4GB per E-Mail verschickt werden können. Derzeit arbeiten wir daran, die Website auch in deutscher Sprache anbieten zu können. Die mobile App ist bereits auf Deutsch verfügbar.