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In Deutschland werden Drohnen unter anderem zur Wartung von Windrädern und Solarparks eingesetzt – oder einfach nur um spektakuläre Luftaufnahmen zu erstellen. Was viele nicht wissen: Drohnen-Rennen gelten bereits jetzt als Sportart der Zukunft.

Quadrocopter kommen vor allem im gewerblichen Umfeld schon seit vielen Jahren zum Einsatz. Preise von mehreren zehntausend Euro waren und sind dabei keine Seltenheit – und so lässt sich auch erklären, warum die unbemannten Luftfahrzeuge (UAVs) lange Zeit keine Rolle im Consumer-Bereich gespielt haben.

Inzwischen schreiben wir das Jahr 2017 und „Drohnen“ sind in aller Munde. Angefangen hat alles auf der CES 2010 in Las Vegas, wo der französische Hersteller Parrot die erste AR.Drone der Öffentlichkeit vorstellte. Während Drohnen bis zu diesem Zeitpunkt teuer und schwierig in der Handhabung waren, ließ sich die AR.Drone spielend leicht über eine iPhone-App steuern. Freilich hatte die Drohne noch ihre Fehler und Schwächen, aber der Sprung in die Consumer-Welt war geschafft.

Seither ist viel passiert: Indoor-Spielzeug-Drohnen sind bereits für unter 100 Euro zu haben und wer bereit ist, etwas mehr zu investieren, bekommt beispielsweise mit der DJI Mavic Pro für knapp 1000 Euro eine semi-professionelle Drohne, die aufgrund ihrer Sensoren selbstständig Hindernisse erkennen und autonom auf vorgegebenen Routen fliegen kann – während sie Videos in 4K aufnimmt und live aufs Smartphone überträgt.

Parallel zur gewerblichen und privaten Nutzung von Drohnen hat sich in den vergangenen Jahren aber auch noch ein weiteres Einsatzgebiet für die Multicopter entwickelt: der Sport.

Drohnen-Rennen: Mit über 100 km/h durch aufwändige Parcours

Das Thema Drone Racing spielt in den Medien zwar noch eine recht untergeordnete Rolle, aber dennoch gibt es bereits eine Vielzahl von nationalen und internationalen Wettbewerben, in denen Piloten aus aller Welt gegeneinander antreten. Wie auch bei allen anderen Sportarten organisieren sich Drone Racing-Fans in Vereinen, es gibt eigene Ligen (etwa die DRL, Drone Racing League), unterschiedliche Wettkampfarten und sogar Live-Übertragungen im Internet.

Mit den vergleichsweise unspektakulären Hobby-Drohnen, die gemächlich über Feldern und Wiesen ihre Bahnen ziehen und dabei ein paar schöne Luftaufnahmen machen, haben die Racing-Drohnen recht wenig gemein. Bei Racing-Drohnen dreht sich alles um Geschwindigkeit und Wendigkeit. Die Piloten steuern ihre Boliden über ein Headset-Display, das in Echtzeit das Kamerabild der Drohne überträgt. Will heißen: Beim Drone Racing fliegt man nicht auf Sicht, sondern blickt sozusagen durch das Cockpit der Drohne. Bei Geschwindigkeiten von weit über 100 km/h müssen auf diese Weise trickreichen Parcours (Wälder, Stadien, Tiefgaragen) bewältigt werden, in denen Hindernisse durch- oder umflogen werden müssen:

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Je nachdem, wie viele Drohnen-Piloten gegeneinander antreten, steht ihnen jeweils eine zweite Person zur Seite, die sie darüber informiert, was die Konkurrenz gerade so macht – denn bei den enormen Geschwindigkeiten, ist ein „Blick in den Rückspiegel“ nicht möglich. Zumindest nicht ohne einen Crash zu riskieren. Auf diese Weise wird Drone Racing sogar zur Team-Sportart.

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Auch die NASA mischt beim Drone Racing mit

Drone Racing gewinnt weltweit zunehmend an Bedeutung: Erst kürzlich hat die Drone Racing League einen Simulator bei Steam veröffentlicht, mit dem Piloten in virtuellen Parcours trainieren können. Große Unternehmen wie Intel oder die Allianz sponsern und veranstalten Turniere, Agenturen nutzen die spektakulären Aufnahmen zu Werbezwecken. Die NASA ließ jüngst sogar eine autonome Drohne gegen einen menschlichen Piloten antreten. Damit wird das Thema Drone Racing um eine zusätzliche Komponente erweitert: Mensch gegen Maschine.

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