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Das CyberLab-Team FreeD Printing revolutioniert den 3D-Druck. Im Interview sprachen wir mit FreeD Printing-Geschäftsführer und Co-Founder Michael Rieger und stellten ihm die bekannten zehn Gründerview-Fragen.

Euer Startup in einem Tweet?

FreeD Printing revolutioniert den 3D-Druck mit Robotertechnik und einem neuartigen Modellierungsverfahren. Damit drucken wir größer, stabiler und mit weniger Produktionsaufwand – auch auf komplexe Bauteiloberflächen. Das ermöglicht neue Anwendungen und senkt die Kosten.

Wie ist eure Geschäftsidee entstanden; was war der initiale Funke?

Auf Basis unserer Studienhintergründe der Informatik und des Maschinenbaus, vereinen wir in unserem Team mehrjährige wissenschaftliche und industrielle Berufserfahrung. Im Rahmen unserer gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten als wissenschaftliche Mitarbeiter an der Ruhr-Universität, haben wir Prozesse mit Robotertechnik verbessert und die Grundlagen von FreeD Printing entwickelt.

Wie groß ist euer Team, wer gehört dazu und wie habt ihr euch gefunden?

Wir sind aktuell zu zweit, mein Gründerkollege Dr.-Ing. Benjamin Johnen und ich. Wir verantworten die Bereiche zur Entwicklung der Software und der Prozesstechnik sowie die Geschäftsführung. Für die kaufmännischen Aufgaben und dabei insbesondere das Business Development sowie Marketing und Vertrieb, sind wir auf der Suche nach geeigneten Personen und im Prozess zur Erweiterung unseres Teams. Wir haben uns der gemeinsamen Tätigkeit am Lehrstuhl der Ruhr-Universität kennengelernt.

Wer profitiert von eurer Idee und warum?

3D-Druck wird heute bereits in verschiedenen Industriebranchen wie bspw. der Medizintechnik, dem Automobilbau oder der Luft- und Raumfahrt eingesetzt. FreeD Printing bietet neue Produktionsmöglichkeiten, um große und komplexe Bauteile stabiler und mit weniger Fertigungsaufwand im Vergleich zu heutigen additiven Fertigungsverfahren herzustellen. Potenzielle Anwendungsfälle in den verschiedenen Branchen, für die diese Vorteile genutzt werden können, profitieren von dem Einsatz von FreeD Printing.

Wie sieht euer Arbeitsalltag – gibt es überhaupt schon so etwas wie einen „Alltag“?

Unsere Arbeitstage sind sehr abwechslungsreich und derzeit neben den Entwicklungstätigkeiten geprägt von Aufgaben für das Business Development sowie der Identifikation geeigneter Pilotanwender. Insbesondere der Ausgleich zwischen konzeptionellen Tätigkeiten und der praktischen Umsetzung passt für uns Gründer sehr gut.

Weshalb habt ihr euch für einen Accelerator wie das CyberLab entschieden?

Der CyberLab Accelerator bietet neben Informationsveranstaltungen und dem Austausch zu anderen Startups mit vergleichbaren Fragestellungen insbesondere ein umfangreiches Netzwerk etablierter Unternehmen. Sowohl dieser Zugang und Kontakt zu potenziellen Anwendungspartnern oder auch zu Technologiepartnern als auch geeignete Methoden und Strategien zur Identifikation geeigneter Anwender und Marktsegmente ist für uns hilfreich und wertvoll.

Welches Startup hat euch am meisten begeistert oder inspiriert?

Tatsächlich gibt es nicht ein einzelnes Startup, dass uns als Inspirationsbeispiel oder als Vorbild dient. Wir beobachten die erfolgreichen Ansätze und Vorgehensweisen verschiedener Unternehmen und versuchen diese, sofern relevant, nach Möglichkeit für unsere Herausforderungen zu nutzen. Ebenso schätzen wir die Kontakte zu anderen Startups, die wir kennen, zum Austausch zu ähnlichen startuptypischen Fragestellungen, bspw. bezüglich der Unternehmensentwicklung und -organisation.

Was ist der nächste große Schritt?

Die große Herausforderung, an der wir aktuell arbeiten, ist die Suche und Identifikation von weiteren Anwendungspartnern als Early Adopter mit geeigneten Anwendungsfällen, anhand derer wir die Leistungsfähigkeit unserer Technologie nachweisen können. Das Ziel ist den Product-Market-Fit möglichst bald zu erarbeiten und mit ersten Pilotanlagen in den Markt einzusteigen.

Über welche Stolpersteine musstet ihr während der Gründung steigen?

Im Rahmen der Gründung ergaben sich typische Fragestellungen und Entscheidungssituationen zur optimalen Auswahl hinsichtlich formaler, organisatorischer und rechtlicher Aspekte.
Darüber hinaus gestaltete sich der Prozess zur Übertragung der relevanten und erforderlichen Schutzrechte und Prototypen auf das gegründete Unternehmen aufgrund fehlender Präzedenzfälle langwierig.

Habt ihr einen Rat/Tipp an andere Gründer?

In der frühen Phase der Gründung sind das passende Team und die Zusammenarbeit sowie die geeignete Idee für die Technologie bzw. das Geschäftsmodell am wichtigsten. Für alle anderen Fragestellungen gibt es vielfältige Unterstützung in verschiedenen Bereichen.

 

Über FreeD Printing:
FreeD Printing revolutioniert die Modellierung des 3D-Drucks mit frei geformten Schichten aus variablen Richtungen durch den Einsatz eines Roboters. Die Fertigungssysteme bieten neue Produktionsmöglichkeiten und die Modellierung großer und komplexer Bauteile stabiler sowie mit weniger Fertigungsaufwand, auch auf komplexe Bauteiloberflächen. Gesucht werden Anwendungspartner für erste Pilotanlagen.