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Das Thema Weiterbildung hat in den vergangenen Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen – und ist inzwischen sowohl für Arbeitnehmende als auch für Unternehmen elementar.

Die Arbeitswelt unterlag schon immer einem kontinuierlichen Wandel, aber noch nie vollzog sich dieser derart schnell, wie im Zeitalter der Digitalisierung. Die Zeiten, in denen man einen Beruf erlernt und sich danach nur noch sporadisch mit etwaigen Neuerungen befasst hat, sind vorbei. Lebenslanges Lernen lautet die Devise.

Die Weiterbildung stellt dabei sicher, dass Arbeitnehmende und Unternehmen mit dem rasanten Tempo des technologischen Fortschritts Schritt halten können. Wenn man so will, ist sie zur Grundvoraussetzung für beruflichen Erfolg und Wachstum geworden.

Weiterbildung: Eine Win-Win-Situation für Arbeitnehmende und Unternehmen

Aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes unterstreichen die Bedeutung der Weiterbildung in Deutschland: 2020 haben hierzulande erstmals mehr als die Hälfte der Beschäftigten (52 %) an betrieblichen Weiterbildungen teilgenommen. Das entspricht etwa 6,2 Millionen Teilnehmenden – und damit so vielen wie noch nie.

Aber warum ist Weiterbildung so wichtig? Für Arbeitnehmende bietet Weiterbildung die Möglichkeit, neue Fähigkeiten zu erwerben, bestehende Kenntnisse zu vertiefen und somit ihre Karrierechancen zu verbessern. Zudem eröffnet sie neue Berufsfelder und erhöht zugleich die Zufriedenheit im Job, indem sie Menschen die Möglichkeit bietet, ständig zu lernen und zu wachsen.

Unternehmen profitieren natürlich ebenso von der Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden, da qualifiziertes Personal ihre Produktivität und Effizienz steigert. Nicht zu vergessen die Attraktivität als Arbeitgeber: Wer regelmäßig Schulungen anbietet, bindet und gewinnt leichter Fachkräfte.

Die Rolle der Digitalisierung in der Weiterbildung

Die Digitalisierung hat nicht nur die Arbeitswelt grundlegend verändert, sondern auch die Art und Weise, wie wir lernen. Neue Technologien, wie E-Learning-Plattformen, haben den Zugang zu Weiterbildung vereinfacht und flexibler gemacht. Sie ermöglichen es uns, uns unabhängig von Ort und Zeit weiterzubilden und so unsere Fähigkeiten zu erweitern.

Im Jahr 2020 stieg beispielsweise das Angebot an selbstgesteuertem Lernen von 26 % im Jahr 2015 auf 42 %. Dieser Anstieg ist unter anderem auf mehr eigenständiges Lernen und weniger Präsenzveranstaltungen in der Pandemie zurückzuführen, spiegelt aber auch einen allgemeinen Trend zu mehr E-Learning wider.

Unternehmen erkennen den Wert der Weiterbildung

Über 77 % der deutschen Unternehmen haben 2020 Weiterbildungsmaßnahmen zur Qualifizierung ihrer Beschäftigten angeboten. Dabei war das Weiterbildungsangebot stark von der Unternehmensgröße abhängig: Während 57 % der Unternehmen mit 10 bis 19 Beschäftigten Lehrveranstaltungen anboten, waren es 95 % der Unternehmen mit 1.000 und mehr Beschäftigten.

Dies zeigt, dass Unternehmen zunehmend den Wert der Weiterbildung erkennen und bereit sind, in die Entwicklung ihrer Mitarbeitenden zu investieren. Im Durchschnitt entstanden den Unternehmen, die Lehrveranstaltungen anboten, Kosten in Höhe von 1.846 Euro pro teilnehmender Person. Trotz dieser Kosten sehen aber nahezu alle Unternehmen die Investition in Weiterbildung als lohnenswert an.

In der Weiterbildung gibt es noch Luft nach oben

Bei genauerer Betrachtung zeigt sich allerdings, dass viele Weiterbildungsangebote unter die Kategorie „non-formal“ fallen. Darunter versteht man Kurse und Lehrgänge, die meist berufsbegleitend stattfinden und relativ kurz sind, aber nicht zu anerkannten Bildungsabschlüssen führen. Aus ihnen resultieren deshalb auch selten Aufstiege, Betriebs- oder gar Berufswechsel.

Hier besteht Potenzial für Arbeitnehmende und Unternehmen, gemeinsam daran zu arbeiten, Weiterbildung nicht nur als Instrument zur Aneignung von Fähigkeiten, sondern auch als Mittel zur Erreichung höherer Bildungsabschlüsse und Zertifikate (formale Weiterbildung) zu betrachten.

Denn eben das ist auch notwendig, um den Herausforderungen der modernen Arbeitswelt zu begegnen und diese erfolgreich zu meistern. In einer Zeit, in der Wissen und Fähigkeiten zu den wertvollsten Ressourcen gehören, ist Weiterbildung kein Luxus mehr, sondern eine Notwendigkeit. Sie ist eine Investition, die sich sowohl für Arbeitnehmende als auch für Unternehmen auszahlt und sollte daher einen festen Platz in der beruflichen und unternehmerischen Strategie haben.

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