Die Plattform Industrie 4.0 hat aktuell ein Update seiner digitalen Landkarte veröffentlicht. Sie zeigt seit 2011 erfolgreich umgesetzte Projekte aus dem Bereich Industrie 4.0. Zum einen zeigen die dort platzierten Projekte, dass der Norden gegenüber dem Süden noch Nachholbedarf hat; besonders Baden-Württemberg sticht heraus, zum anderen können weitere Projekte von Unternehmen direkt der Plattform gemeldet und in die Karte vermerkt werden.
Das Besondere an der digitalen Landkarte oder vielmehr an der Idee dahinter: Die Karte soll Unternehmen konkrete Einblicke in die Welt der Industrie 4.0 zeigen und allen Interessierten sogar konkrete Lösungen für einen hauseigenen Weg in die digitalisierte und gleichzeitig industrielle Welt bieten. Was besonders auffällt; auch wenn die Karte nicht die Gesamtheit Industrie 4.0 hierzulande zeigt, die Projektdichte ist besonders im Süden Deutschlands hoch. Im Norden dagegen sieht es eher mau aus – sieht man vom dichtbesiedelten Nordrhein-Westfalen einmal ab. Dort sind immerhin 75 Projekte gemeldet. Zum Vergleich: Baden-Württemberg zählt alleine 120. Dennoch muss sich die Bundesregierung einiges mehr einfallen lassen, um die Karte weiter zu beleben. Sieben Jahre und knapp 350 eingetragene Projekte – das ist ebenfalls mau. Dennoch sieht es rund um die Digitalisierung nicht so dramatisch aus, wie manche Kollegen behaupten.
Industrie 4.0 – digitale Landkarte und Filteroptionen
Zahlreiche Institutionen und Unternehmen nutzen die Landkarte als Informationsquelle – das zeigen knapp 100.000 Zugriffe von über 50.000 Usern im Jahr 2017. Viele Medien recherchieren ihre Praxisberichte auf der Landkarte – das sorgt für starke Multiplikationseffekte. Die Sichtbarkeit reicht weit über die deutschen Grenzen hinaus, denn die Landkarte ist auch als englischsprachige Version verfügbar und deshalb eine große internationale Bühne für innovative Unternehmen.
Dr. Christian Mosch / VDMA
Der Nutzer kann über Suchbegriffe oder über die Filteroptionen nach Projekten und Lösungen suchen. Letzteres bietet Filterbegriffe wie ‚Anwendungsbeispiele‘, ‚Produktbeispiele‘, ‚Wertschöpfungsbereich‘, ‚Entwicklungsstadium‘, ‚Region‘ und ‚Unternehmensgröße‘. Alle Hauptpunkte lassen sich wiederum in Unterpunkten splitten. Als Beispiele habe ich zwei Projekte als Screenshot eingebettet. Im Testlauf erwies sich die direkte Suche nach Begriffen zwar als gut; die Filteroptionen sind allerdings meines Erachtens sinnvoller.
So, und nun sind die Unternehmen gefragt, Um am Projekt Landkarte Industrie 4.0 mit zu partizipieren, müssen Interessierte einfach einen Fragebogen ausfüllen. „Auf Basis der eingereichten Fragebögen führt die Plattform Industrie 4.0 einen Qualitätscheck durch, um sicherzustellen, dass die Beispiele ernstgemeinte Ansätze sind, die digitalisierte Produktion im Unternehmen umzusetzen“, so der VDMA.
Die eingetragenen Informationen werden später direkt aus dem Fragebogen übernommen und in die Landkarte eingepflegt. Anschließend können die Einträge noch mit Videos, Fotos oder Dokumente angereichert werden.