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In unserem hektischen Alltag, geprägt von permanenter Verfügbarkeit, einer Flut an Informationen durch soziale Medien und den Herausforderungen der VUCA-Welt (Volatilität, Unsicherheit, Komplexität, Ambiguität), fällt es schwer, abends zur Ruhe zu kommen. Beobachtungen zeigen, dass viele Menschen unter dem Druck der Selbstoptimierung leiden und sich ständig vergleichen: Warum habe ich das nicht geschafft? Warum scheinen andere immer gut drauf zu sein, während ich arbeite? Doch wie kann man Resilienz entwickeln und stressige Zeiten meistern? Roland Löffler hat in seinem Impulsvortrag im ThinkCenter der CyberForum Akademie „Steigerung der Resilienz“ einige Antworten und Tipps dazu gegeben. 

Was ist Resilienz und warum ist sie wichtig?

Resilienz ist die Fähigkeit, sich nach Herausforderungen, Rückschlägen oder stressigen Situationen zu erholen, sich anzupassen und sogar gestärkt daraus hervorzugehen. Diese Fähigkeit ist nicht angeboren, sondern kann entwickelt und gestärkt werden.

Resiliente Menschen überstehen schwierige Zeiten durch emotionale Widerstandsfähigkeit, soziale Unterstützung, Flexibilität, Problemlösungsfähigkeiten und gesundes Bewältigungsverhalten. Faktoren, die Resilienz beeinflussen, sind die Persönlichkeit, soziale Beziehungen, erlernte Bewältigungsstrategien und die Umwelt, in der jemand aufgewachsen ist.

Resilienz ist wichtig, weil sie hilft:

  • Herausforderungen des Lebens zu meistern
  • Im Umgang mit gesundheitlichen Problemen
  • Die Balance in schwierigen Zeiten zu halten
  • Lösungen aus scheinbar ausweglosen Situationen zu finden
  • Fehler in Erfolge zu verwandeln
  • Mehr Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl zu entwickeln
  • Das Gefühl zu haben, das eigene Leben im Griff zu haben

Steigerung der Resilienz von Unternehmen mit Fokus auf Mitarbeitende

Was können Unternehmen bzw. Führungsverantwortliche tun, um die Resilienz von Mitarbeitenden zu stärken? Resilienz kann auch gemeinsam im Unternehmen gefördert werden, da liegt der Fokus auf den Mitarbeitenden. Das 5Z-Modell, das von Roland Löffler entwickelt wurde, beinhaltet fünf alltägliche Faktoren, die strukturiert zu bewältigen sind: Das 5Z-Prinzip der Resilienz

  • Zeitmanagement: Termine machen, Tagesplanung, Fokuszeiten (Stillarbeit), „Nicht-stören“-Schild, Big Rocks first (Prioritäten setzen).
  • Zuständigkeiten: Klare Aufgaben und Zuständigkeiten, eigene Verantwortungsbereiche führen zu eigenen Erfolgen.
  • Ziele: Ziele mit Mitarbeitenden vereinbaren, Fortbildungsprogramme, Zielerreichung im Auge behalten.
  • Zusammenhalt: Verbale Kommunikation fördern, Präsenz-Termine, dauerhafte Implementierung.
  • Zeitenwende: Digitale Kultur und Arbeitsmöglichkeiten schaffen, Einsatz von KI erlernen und fördern.

Wenn all diese Tipps immer noch zu viel erscheinen, sollte man sich auf diese fünf konzentrieren: Big Rocks first, klare Auftragsklärung, Ziele mit Mitarbeitenden vereinbaren, Präsenz-Termine fördern und Anwendung der KI.

Steigerung der Resilienz mit Fokus auf sich selbst

Auch als Individuum baut und stärkt man seine eigene Resilienz. Hier sind einige Aspekte, die dafür zu berücksichtigen sind:

  • Optimismus: Das Glas ist halb voll! Krisen sind temporär.
  • Akzeptanz: Den inneren Perfektionisten loslassen, vieles liegt nicht in unserer Hand.
  • Lösungsorientierung: In Lösungen denken, nicht in Problemen.
  • Eigenverantwortung: Opferrolle verlassen, proaktiv sein und Probleme aktiv angehen.
  • Netzwerke: Enge Bindungen stärken Resilienz, gegenseitige Unterstützung fördern.
  • Positive Zukunftsplanung: Klare Ziele setzen, zielstrebig verfolgen, Work-Life-Balance.
  • Selbstreflexion: Eigene Qualitäten, Talente, Wünsche und Bedürfnisse kennen und verwirklichen.
  • Authentisch leben: Sich selbst treu sein, eigene Werte und Ideale bewusst machen.
  • Auf sich achten: Bewusst Auszeiten nehmen, gesünder leben, Bewegung in den Alltag integrieren.

Ein einfacher Tipp: Nutze das 5Z-Prinzip (Zeitmanagement, Zuständigkeiten, Ziele, Zusammenhalt, Zeitenwende) und setze es 30 Tage lang um. Veränderungen sind Teil des Lebens und durch konsequente Zielverfolgung und Selbstkenntnis können positive Energie gewonnen und Herausforderungen gemeistert werden. Gemeinsam geht es leichter.

Herausforderungen sind unausweichlich, besonders in Unternehmen. Probleme können überwunden und in Möglichkeiten verwandelt werden. Dabei hilft es, sich selbst, die eigenen Qualitäten, Wünsche und Ziele zu kennen. Die Erreichung konsequent verfolgter Ziele führt zu positiver Energie, die auch zum Ausgleich von Misserfolgen genutzt werden kann.

 

Die Inhalte dieses Wissensbits stammen aus einem Impulsvortrag im Rahmen des ThinkCenters „Steigerung der Resilienz“ von Roland Löffler, Vorstand der Internetagentur Navigate und Geschäftsführer des Hosting-Anbieters qwertiko. Diese Veranstaltung wurde durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) Plus gefördert und ist vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg kofinanziert.  

Branchenzentriert qualifizieren

Im Rahmen des Aufrufs „Branchenzentriert qualifizieren – Zukunft sichern“ wird durch das ESF-Plus Projekt „Branchen-Quali-Digital“ die IKT Branche in Baden-Württemberg durch branchenzentrierte Qualifizierung zukunftsfähig aufgestellt, damit sie Treiber von Innovation und gesamtwirtschaftlichem Wachstum in nahezu allen anderen Wirtschaftsbereichen bleibt.

Kofinanziert vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Landes Baden-Württemberg.