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Über das Thema Klimaschutz wird viel diskutiert, aber oftmals fehlt den Menschen schlichtweg das Bewusstsein dafür, wie sie im Alltag CO₂ einsparen können. Die App „Klima Buddy“ aus Karlsruhe hilft ihnen dabei auf spielerische Art und Weise. 

Der CO₂-Fußabdruck einer einzelnen Person liegt in Deutschland im Durchschnitt bei 10,8 Tonnen pro Jahr. Dieser setzt sich unter anderem zusammen aus den Kategorien Ernährung, Mobilität, Lifestyle und Haushalt: Wer vegan lebt, verbraucht beispielsweise deutlich weniger CO₂ als diejenigen, die fast täglich Wurst und Fleisch essen. Wer jeden Tag mit dem Auto zur Arbeit fährt oder mehrmals im Jahr in den Urlaub fliegt, schneidet schlechter ab, als diejenigen, die mit dem Fahrrad pendeln und einen Wanderurlaub im Bayerischen Wald machen. Von großer Bedeutung sind natürlich auch unsere Konsumgewohnheiten: Wer seinen CO₂-Fußabdruck verkleinern möchte, sollte insbesondere  bei Konsumgütern darauf achten, nicht immer das neueste Produkt zu kaufen – und auch mal über Second Hand-Ware, Sharing oder Mietmodelle nachdenken.

Aber wo fängt man an? Wie kann man im Alltag sinnvoll CO₂ einsparen, ohne sich gleich in vollständigem Verzicht zu üben? Genau hier setzt die jüngst auf der Gamescom vorgestellte App „Klima Buddy“ der Klimaschutzstiftung Baden-Württemberg an, die von der Karlsruher kr3m.media GmbH umgesetzt wurde.

Klima Buddy: Klimaschutz durch Gamification

„Baden-Württemberg hat sich das klare Ziel gesetzt, die CO2-Emissionen bis 2030 um 42 Prozent und bis 2050 um 90 Prozent zu verringern. Als weiterer Baustein für das Umweltbewusstsein der Bürgerinnen und Bürger im Land dient nun die neue App. Mit dem spielerisch gewählten Ansatz sollen neben Erwachsenen auch Kinder und Jugendliche für Nachhaltigkeit und Umweltschutz begeistert werden.“

Thomas Strobl, Digitalisierungsminister und stellvertretender Ministerpräsident Baden Württemberg

Wer vorausschauend und sparsam mit seinem Auto fährt, wird bei manchen Fahrzeugen spielerisch belohnt, etwa mit einer Pflanze, die im Display nach und nach größer wird. Beschleunigt man dagegen an übertrieben stark, verliert sie ihre Blätter. Das will man natürlich nicht – und versucht so zu fahren, dass die Pflanze wächst und gedeiht. Der Fachbegriff für diesen psychologischen Trick lautet Gamification. Im Kern geht es dabei darum, spielerische Elemente und Mechanismen in einem nicht-spielerischen Kontext zu verwenden.

Auch die App „Klima Buddy“ macht sich dieses Prinzip zunutze. Nachdem man beim ersten Start seinen persönlichen CO₂-Fußabdruck ermittelt hat, sammelt man in einer Vielzahl von „Missionen“ Punkte, etwa „3 Tage Auto stehen lassen“, „Versuch es mal vegetarisch“, „Plastiktüten vermeiden“ oder „Raumtemperatur anpassen“. Begleitet wird man bei all dem von einer virtuellen Waldohreule. Um mit ihr zu interagieren (füttern, spielen, etc.), werden wiederum die Punkte aus den Missionen benötigt.

Klima Buddy: Ein spielerischer Ansatz für ein ernstes Problem

Die „Klima Buddy“-App kommt auf den ersten Blick sehr verspielt daher – und das ist auch wichtig, damit sich möglichst viele Menschen auf sie einlassen. Selbiges gilt für die Missionen: Sie sind so gestaltet, dass sie jeder schaffen kann, ohne sich großartig einzuschränken.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil sind die Informationen, die man im Rahmen der Missionen erhält. Warum macht es überhaupt Sinn, drei Tage lang das Auto stehen zu lassen? Was bringt es dem Klima, wenn ich die Raumtemperatur um ein Grad senke? Sparen LED-Lampen und Steckdosenleisten mit Schalter wirklich Strom?

Nur wenn die Menschen verstehen, warum es sinnvoll ist, etwas zu tun (oder nicht zu tun), besteht die Chance, dass sie ihre Gewohnheiten dauerhaft ändern – und es nicht bei der „Erfüllung der Missionen“ bleibt. Die „Klima Buddy“-App liefert hierfür die Initialzündung.

Weitere Infos zur App gibt’s hier.

Frank Feil, Jahrgang 1986, berät und schult regionale sowie überregionale Unternehmen in den Bereichen Social Media und Corporate Publishing. Zudem ist er als freier Autor tätig. Schon von Kindesbeinen an fasziniert ihn alles, was mit Technik und dem Internet zu tun hat. Seit 2006 ist er als Blogger und Community Manager im Netz unterwegs.