Lesedauer ca. 5 Minuten

Wer voll bei der Sache ist, kann in sechs bis zwölf Monaten viel erreichen. So viel Zeit bleibt den Teams im CyberLab, dem IT-Accelerator des Landes Baden-Württemberg, um ihr Business zum Fliegen zu bringen. Aktuell arbeiten zehn Startups im „Lab“, drei sind neu mit dabei. Ob Bienen retten mit Künstlicher Intelligenz, eine Online-Plattform für die internationale Tattoo-Szene oder ein digitaler Assistent für die Geschäftswelt – in regelmäßigen Abständen nehmen wir die Startups im CyberLab unter die Lupe. Wer ist dabei und woran arbeiten die Teams?

Das CyberLab in Karlsruhe bietet talentierten Gründerinnen und Gründern die Chance, ihre Geschäftsidee zur Marktreife zu entwickeln, die Finanzierung sicherzustellen und wertvolle Kontakte zu erfahrenen Unternehmerinnen und Unternehmern zu knüpfen. Im Gegensatz zu anderen Inkubatoren müssen die Startups keine Anteile abgeben und es entstehen nur geringe Mietkosten für die Büroinfrastruktur. Hinter dem CyberLab steht das CyberForum, das mit rund 1.200 Mitgliedern größte regional aktive Hightech.Unternehmer.Netzwerk. in Europa.
Und diese Startups sind neu im „Lab“:

apic.ai: Bienen retten mit Künstlicher Intelligenz

Das Ziel von apic.ai ist der Erhalt der biologischen Vielfalt. Ungewissheit über die Konsequenzen menschlicher Einflüsse bei der Gestaltung urbaner und ländlicher Lebensräume soll kein Grund mehr für den Verlust von Biodiversität sein. apic.ai hat ein System zur visuellen Erfassung von Bienen am Eingang ihrer Bienenstöcke entwickelt. Intelligente Software wertet die Bilddaten mithilfe neuronaler Netze aus und gibt Aufschluss über den Zustand der Völker und die Umgebung. Mithilfe der Aggregation der Bio-Monitoring Informationen verschiedener Standorte schafft apic.ai ein Werkzeug für nachhaltigere Entscheidungen bei der Gestaltung von Städten, Kommunen und landwirtschaftlich genutzten Flächen.

CyberLab
apic.ai mit (v.l.n.r.): Katharina Luise Schmidt, Frederic Jan Tausch und Matthias Diehl. Copyright: CyberForum, Foto: Eiselin

Styng: Zeig, wer du bist!

Tattoos sind mittlerweile ein fester Bestandteil der Gesellschaft und aus vielen Bereichen des Lebens nicht mehr wegzudenken. Trotzdem ist es schwer, sich einen Überblick über die Tattoo-Künstlerinnen und -Künstler in der Nähe zu verschaffen. Styng schafft eine transparente Zusammenstellung des umliegenden Angebots, findet in kürzester Zeit das perfekte Motiv und kann einen Termin beim passenden Tätowierer buchen. Tätowierer und Studios profitieren von dem zusätzlichen Marketingkanal, auf dem sie sich/ihre Kunst professionell und einfach präsentieren können.

CyberLab
Styng (v.l.n.r.) Florian Geimer, Jonas Winnen und Felix Marmann. Copyright: CyberForum, Foto: Eiselin.

Neohelden: Digitaler Assistent fürs Business

Künstliche Intelligenz wird die Arbeitswelt tiefgreifend verändern! Die Neohelden sind der Überzeugung, dass dieser Änderungsprozess positiv gestaltet werden kann: mithilfe ihres digitalen Assistenten Neo. Er vernetzt Nutzerinnen und Nutzer mit all ihren Systemen und dient als Interface zu den Systemen und Tools im Hintergrund. Dabei agiert Neo als Orchestrator und steuert im Hintergrund alle relevanten Systeme, Tools und Prozesse. Aus komplexen Software-Interaktionen, wie beispielsweise Datenbank-Abfragen, wird eine einfache Frage: „Wie viel Budget habe ich noch?“ – und Neo liefert die Antwort. Mit Neo wird dabei über ein Conversational Interface (Chatbot und/oder Sprache) interagiert. Quasi wie Alexa oder Siri, aber für Business.

Doch nicht nur die apic.ai, Styng und Neohelden haben einen festen Platz im CyberLab, weiterhin mit dabei sind diese sieben Teams:

CapLab mit dem “Bcon”: Ergänzendes Gaming Wearable

Der Bcon (Better Control) ist ein komplementärer Spiel-Controller, der parallel zu Maus und Tastatur genutzt werden kann. Leistungs- und komfortorientierten Gamern eröffnet das kabellose Wearable einen zusätzlichen Eingabekanal für mehr Interaktion in der gleichen Zeit. Konzipiert für die Verwendung am Schuh oder Fuß übersetzt der Bcon einfache Bewegungen in konfigurierbare Eingaben und ist dabei mit allen PC-Spielen kompatibel, die eine Steuerung mit Tastatur unterstützen. Das im CyberLab von der CapLab GmbH entwickelte Gaming Wearable startet in Kürze eine Crowdfunding-Kampagne.

home-iX: “Smart Living as a Service”

home-iX ist ein deutsches B2B-Startup und auf Smart Living- & IoT-Lösungen spezialisiert. Das Unternehmen ermöglicht Branchen oder Unternehmen durch eine „Smart Living as a Service“-Plattform und einen digitalen Marktplatz am Markt für das vernetzte Leben und Internet der Dinge teilzuhaben. In Zusammenarbeit mit home-iX können Branchen eine eigene, individualisierte Smart Living-Lösung für ihr Endkundengeschäft anbieten und die Kundenzufriedenheit durch einen intelligenten und digitalen Lebensstil erhöhen.

Heisenberg Quantum Simulations: Prognose mit Algorithmen

Heisenberg Quantum Simulations entwickelt Algorithmen zur Vorhersage von Molekül- und Materialeigenschaften für die Chemie-, Pharma- und Technologie-Industrie. Die Heisenberg-Algorithmen sind sowohl auf herkömmlichen als auch auf neuen Quantencomputern verwendbar und eröffnen den Kunden ein tieferes Verständnis der Materialien und damit schnellere Entwicklungszyklen.

Kinemic: Gestensteuerung für industrielle Prozesse

Kinemic bringt freihändige und berührungslose Gestensteuerung und Texteingabe in industrielle Prozesse und schließt die analoge Lücke bei der Digitalisierung. Es kann eine vollständig freihändige Bedienung von Geräten wie PC, Smartphone, Wearable oder Augmented Reality-Brille, realisiert werden. Kinemic passt die eigene Gestensteuerungssoftware in Apps für industrielle Nutzer ein und macht so Prozesse ergonomischer, effizienter, sicherer und einfacher zu bedienen.

mapmind: Besser finden, statt suchen

mapmind bietet eine Alternative zur Darstellung listenbasierter Suchergebnisse durch eine interaktive, zoombare Mindmap. Anhand von Metadaten und semantischen Ähnlichkeiten werden Suchergebnisse intelligent gruppiert und in Abhängigkeit zueinander dargestellt. Diese Form der Visualisierung präsentiert dem Benutzer alle relevanten Ergebnisse auf einen Blick, was Zusammenhänge schnell verständlich macht. Durch mapmind wird es möglich, große Datenmengen explorativ vom Allgemeinen bis ins Detail zu erkunden.

Nesto: Intelligente und bedarfsorientierte Personalplanung

Nesto ermöglicht eine intelligente Personaleinsatzplanung u.a. für die Systemgastronomie. Mithilfe selbstlernender Algorithmen prognostiziert Nesto automatisch den Personalbedarf und macht so Über- sowie Unterbesetzungen bereits bei der Erstellung der Dienstpläne sichtbar. Die integrierte Echtzeitanalyse der Umsätze erkennt und warnt rechtzeitig vor Personalengpässen oder Überbesetzungen – bevor diese überhaupt eintreten. Damit ermöglicht Nesto seinen Kunden, die Personalauslastung zu optimieren sowie Umsatzrendite und Servicequalität zu steigern.

Pitchview: Mobile Software für B2B-Vertriebsteams

Vertriebsmitarbeiter haben mit Pitchview stets Zugriff auf alle wichtigen Vertriebsmaterialien. Messekontakte können OCR-gestützt erfasst und wichtige Informationen wie Umsatzpotenzial und Kaufbereitschaft mit den Stammdaten verknüpft werden. Relevante Dokumente verschickt Pitchview in einer personalisierten Mail noch direkt auf der Messe. Mitarbeiter am Stand und in der Firma können durch Echtzeit-Synchronisation besser als virtuelles Team zusammenarbeiten. Die erfassten Daten werden über Schnittstellen in CRM- und Marketing-Automation-Systeme exportiert.

Ausgezogen sind friedhosfglück, Usertimes, Haussprache und collact – viel Erfolg weiterhin!