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Schwabenmetropole und Startup-Stadt mit Pionier- und Gründergeist. Was Gottlieb Daimler und Robert Bosch vormachten, wird von Unternehmern aus Stuttgart noch heute großgeschrieben. Wir haben uns im kulturellen und wirtschaftlichen Zentrum der baden-württembergischen Hauptstadt umgehört und die spannendsten Stuttgarter Geschäftsideen zusammengefasst: vom digitalen Gästeinformationssystem bis zur bionischen Matratze für Frühchen.

Du bist auch Gründer oder möchtest gern gründen, weißt aber nicht, wie du anfangen sollst? Die Gründerberatung des Cyberforum liefert dir Antworten auf deine Fragen!

BabyBe

Das MedTech Startup BabyBe wurde 2013 gegründet und hat eine bionische Matratze speziell für frühgeborene Kinder entwickelt. Dank der Matratze können Frühchen im Inkubator den Herzschlag und die Atembewegungen der Mutter spüren und so Nähe zu dieser herstellen. Die Frühchen atmen dadurch ruhiger und nehmen schneller an Gewicht zu. Erst im vergangenen November schafften es die Gründer Raphael Lang und Camilo Anabalon in die zweite Finanzierungsrunde des VC Fonds BW und der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg.

Roomtailors

Das Stuttgarter Startup hat sich ganz der Inneneinrichtung verschrieben und macht damit Schluss mit dem Zusammenwürfeln von Möbelstücken. Dafür bietet Roomtailors über seine Internetplattform individuelle Vorschläge, ganz auf den persönlichen Wohngeschmack und das Budget abgestimmt, an. Dabei kooperiert das Startup mit 17 Möbelhändlern. Der Kunde kann, falls ihm die Vorschläge gefallen, die Möbel direkt über Roomtailors bestellen. Gegründet wurde Roomtailors 2016 von Tobias Lange, Michael Hilkert und Clemens Hildebrandt.

Startups Stuttgart
Gründerteam v.l.n.r. Michael Hilkert (Innenarchitekt, Design), Clemens Hildebrandt (Betriebswirt, Marketing), Tobias Lange (Medienwirt, IT) (Foto: Roomtailors)

Filestage.io

Filestage ist ein Feedbacktool, das sich vornehmlich für Videos, Dokumente und Grafiken eignet. Verschiedene Files werden dabei kinderleicht via Drag and Drop hochgeladen. Die eingeladenen Nutzer können danach einfach ihr Feedback an der jeweiligen Stelle platzieren. Gegründet wurde das Startup 2014 von Niklas Dorn, Maël Frize und Simon Kontschak.

Relumity

Licht ins Dunkel bringen, und zwar umweltbewussst: Das sechsköpfige Team von Relumity stellt nachhaltige LED-Lampen her. Das Startup achtet dabei auf kurze Transportwege, langlebige Materialien und Reparierbarkeit. Die Testlampe des Startups leuchtet übrigens schon 2 Jahre lang 24 Stunden durch. Nachdem eine Crowdfunding-Kampagne im Juni letzten Jahres abgeschlossen wurde, läuft momentan der Produktionsprozess.

Reparando

Sei es ein Wasserschaden oder das zersprungene Display – Smartphone-Schäden sind ärgerlich. Reparando ist ein mobiler Smartphone-Reparaturdienst, der Kunden seinen Service für zuhause oder fürs Büro anbietet. Die Reparatur erfolgt dabei in der Regel innerhalb von 20-30 Minuten. Derzeit ist der Reparando-Service in 16 deutschen Städten verfügbar. Das Startup wurde 2015 von Vincent Osterloh, Jakob Schoroth und Till Kratochwill gegründet.

Blickshift

Sie sehen, was du nicht siehst – Blickshift ist ein Stuttgarter Data-Analytics-Unternehmen, welches Produkte und Lösungen zur Analyse des Blickverhaltens entwickelt. Dabei nutzt das Startup Eye-Tracking und Big Data Analytics. Die entwickelte Software Blickshift Analytics eignet sich für den Automobilbereich, beispielsweise für die Analyse von Connected-Car-Daten. Auch in der Marktforschung und für die Wissenschaft liegen die vielseitigen Anwendungsgebiete der Software.

Das Team von Blickshift
Das Team von Blickshift nutzt Eye-Tracking und Big Data Analytics.  (Bild: © CODE_n / blickshift)

CODE2ORDER

Das Stuttgarter Startup hat ein digitales Gästeinformationssystem für Hotels entwickelt. Über CODE2ORDER können Hotels den Gästen sämtliche Services, beispielsweise den Zimmerservice oder Informationen wie Check-In-Zeiten digital bereitstellen. Dabei funktioniert das System ganz ohne die Installation einer Smartphone-App. Das Startup wurde 2015 von Fabian Hieber, Patrick Luik und Alexander Haußmann gegründet und ging im Februar 2016 an den Markt. Heute zählt es eine Vielzahl an lokalen Hotels und bekannten Marken zu seinen Kunden.

Moovel

Kurze Strecken nicht lange suchen und via Smartphone verkehrsübergreifend die günstigste Routenoption finden, ist mit moovel möglich. Die Mobilitäts-App berechnet dabei dem Nutzer den einfachsten Weg von A nach B, kalkuliert die Kosten und integriert auch Angebote von Carsharing-Diensten wie car2go und Flinkster, mytaxi sowie beispielsweise dem Stuttgarter Verkehrs- und Tarifverbund (VVS). Die Buchung und Bezahlung der gewählten Route lässt sich ebenso vollständig über die App abschließen. Die Daimler-Tochter wurde 2009 gegründet.

smoope

Den Kunden mit dem Unternehmen sicher und flexibel vernetzen, ist das Ziel von smoope. Die Gründer der Messaging-as-a-Service-App ließen sich dabei von WhatsApp inspirieren und haben dieses System in den Unternehmenskontext gebracht, denn sie sind fest davon überzeugt: Messaging hat sich zum neuen Kommunikationsstandard entwickelt. Die Einsatzmöglichkeiten von smoope sind dabei vielfälig: Unternehmen können die App für den Kundenservice, Beratung, Recruiting, aber auch für automatisierte Standard-Prozesse nutzen. Gegründet wurde die Smoope GmbH 2014 von Halil Mandal und Eleftherios Hatziioannou.

RegioHelden

Wie wird man als Zahnarzt, Rechtsanwalt oder Bäcker innerhalb seines Stadtviertels bekannt? Und das in Zeiten, in denen Branchenbücher aussterben? Regionalen Unternehmen zu ermöglichen, die Vorteile des Internets für ihr Geschäft zu nutzen, ist die Mission des Stuttgarter Unternehmens RegioHelden. Das Stuttgarter Startup hat sich dabei auf regionales Onlinemarketing spezialisiert. Darüber hinaus können Kunden eine RegioHelden Internet-Filiale sowie eine RegioHelden Website nutzen. Auch bietet das Unternehmen in vereinzelten Städten einen Roadside Screen an. 2015 wurde RegioHelden zu 90% von Ströer übernommen.

Mädchenflohmarkt

Mädchenflohmarkt ist ein Onlinemarktplatz für Second Hand Designermode, aber auch aktuelle Kollektionen von bekannten günstigeren Marken können ergattert werden. Wer seine gebrauchte Kleidung auf Mädchenflohmarkt verkaufen möchte, kann diese entweder selbst einstellen oder den Concierge-Service nutzen. Entscheidet man sich für Zweiteres, erledigt das Team von Mädchenflohmarkt Produktbeschreibung, Versand und das Listen auf der Website. Mädchenflohmarkt wurde 2012 von Maria Spilka, Thostern Lückemeier und Peter Ambrozy 2012 gegründet und hat inzwischen über eine halbe Million Mitglieder.

växt

Ihr mögt Pflanzen, habt aber keinen grünen Daumen? Kein Problem, eure Pflanzen müssen dennoch nicht leiden. växt ist eine „Smart Home-Gießhilfe“, die es erlaubt, mittels Sensoren die Feuchtigkeit der Blumenerde zu messen. Wenn gegossen werden muss, schlägt växt Alarm. Das eingebaute Display zeigt die benötigte Wassermenge an. Ebenso lernt växt nach und nach dazu und kann die Gießintervalle anpassen. Das Startup växt ist aus dem Stuttgarter Startup-Programm Activatr hervorgegangen und besteht aus einem vierköpfigen Team.

Binando

Die Abfallwirtschaft durch smarte Routenplanung effizienter machen – das ist das Ziel des Startups binando. Abfallbehälter werden in der Regel unabhängig von ihrem Füllstand zu festen Zeiten geleert, was wiederrum Mehrfahrten verursacht. Bei binando werden mittels Sensoren die Füllstände der Abfallbehälter gemessen und eine Software berechnet auf diesen Daten basierend die perfekte Route für das Entsorgungsunternehmen. Gegründet wurde Binando 2016 von Nikolaos Baltsios und Moritz Pfeiffer in Kooperation mit der EnBW AG.

simpleshow

Erklär mir die Welt: Komplexe Themen anschaulich darstellen: hier bieten Erklärvideos ein passendes Tool. Genau dies ist die Geschäftsidee von simpleshow: Die illustrierten Videos sind drei Minuten lang und eignen sich sowohl für die interne Kommunikation als auch fürs eLearning oder für Marketing- Zwecke. Kunden von simpleshow sind unter anderem die deutsche Bahn, Bosch und Volkswagen. Gegründet wurde simpleshow 2008 von Jan Schmelzle und Adrian Thoma.

FLEETIZE

Mit Fleetize lassen sich Fahrzeugflotten orten und miteinander vernetzen. Mittels Plug & Play Installation im Auto und Smartphone-App kann man kinderleicht auf all seine Fahrzeuge zugreifen. Durch Live-Ortung, Alarmierungsassistent und Statistiken hat der Kunde dabei die Möglichkeit, Kennwerte seines Fuhrparks zu erfassen und einzelne Fahrzeugnutzungen zu optimieren. Gegründet wurde Fleetize 2014 von Gueven Oektem.

Bei unserer Recherche wurden wir von CODE_n und dem Generator HdM Startup Center Stuttgart unterstützt. Vielen Dank für die Tipps!