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Das CyberLab-Team DishDetective erzählt im Gründerview, warum ihr Ansatz, mithilfe von KI Kalorien zu tracken, eine Bereicherung für Ernährungsinterssierte ist.
Im Interview sprachen wir mit den DishDetective-Foundern Verena Heußer, Robin Rüde und Tobias Kahlert und stellten ihnen die bekannten zehn Gründerview-Fragen.

Euer Startup in einem Tweet?

Tobias: Wir machen Kalorientracking spielerisch einfach: In unserer App DishDetective musst du nur ein Bild von deiner Mahlzeit machen – überlass die Arbeit unserer KI, die Kalorien, Nährstoffe und die Portionsgröße berechnet. So sind wir schneller und einfacher als die Konkurrenz.

Wie ist eure Geschäftsidee entstanden; was war der initiale Funke?

Verena: Entstanden ist die Idee während dem Studium in einem Projekt am KIT: Wir haben uns eins der spannendsten ungelösten Probleme ausgesucht, das jedem von uns im Alltag begegnet:
Es ist sehr schwer, die Nährwerte und Kalorien von Essen einzuschätzen. Wir haben uns daran gemacht, das Problem mit Computer Vision zu lösen – also Nährwertvorhersage anhand von Essensbildern. Unsere Forschungsergebnisse waren so gut, dass wir heute daran arbeiten, das ganze aus dem Lab und ins echte Leben zu bringen.

Wie groß ist euer Team, wer gehört dazu und wie habt ihr euch gefunden?

Robin: Wir sind aktuell 4 Gründer – Verena, Lukas und ich sind seit Anfang an mit dabei. Tobias hat sich uns 2021 angeschlossen um auf Vollzeit mit uns am Projekt zu arbeiten.
Zu Beginn war noch Dr. Alina Roitberg mit dabei – sie war am KIT-cv:hci Lehrstuhl unsere Betreuerin. Da sie nun in Mutterschutz ist, macht sie eine Auszeit – wird uns aber als akademische Beraterin erhalten bleiben.

Wer profitiert von eurer Idee und warum?

Robin: Also sich um die eigene Ernährung zu kümmern ist allgemein ein riesen Thema. Die existierenden Kalorienzähl-Apps haben über 100 Millionen aktive Nutzer – und das obwohl nach unseren Umfragen ein Großteil der Leute schnell wieder aufhören, weil diese Apps einfach viel zu aufwändig und nervig sind. Wir fokussieren uns am Anfang auf Leute, die abnehmen wollen, aber später wird es auch interessant für allgemein Ernährungsbewusste und Sportbegeisterte.

Wie sieht euer Arbeitsalltag – gibt es überhaupt schon so etwas wie einen „Alltag“?

Tobias: Ja, also das Meeting morgens um 11:00 ist Alltag, aber sonst ist jeder Tag anders! Mal stehen Workshops im CyberLab an, Termine müssen geplant und Pitches entworfen werden. Und manchmal kommt man sogar zum Entwickeln der App :)

Ich würde es mir aber auch gar nicht anders wünschen. Es ist eine Menge Arbeit, aber man lernt auch jeden Tag eine Unmenge dazu und es macht einfach Spaß, so ein Startup mit aufzubauen. Schon allein wegen der tollen Leuten, die man auf dem Weg kennen lernt, lohnt es sich!

Weshalb habt ihr euch für einen Accelerator wie das CyberLab entschieden?

Verena: Wir sind alle Informatiker! Wir haben zu wenig Erfahrung mit Business und Finanzen etc. – für diese Wissenslücken sind Acceleratoren optimal. Und wir tauschen uns gern mit anderen Startups und Coaches aus, und möchten aktiv zu einer tollen Startupkultur in Karlsruhe beitragen!

Welches Startup hat euch am meisten begeistert oder inspiriert?

Verena: Da muss ich jetzt Too good to go sagen. Die sind jetzt vielleicht kein Startup mehr, aber als ich das erste mal von denen gehört habe, hab ich mir sofort die App installiert. Die App ermöglicht es, dass Geschäfte überschüssige Lebensmittel unkompliziert an Kunden verkaufen können. Die bezahlen dann dafür weniger. Ich mag einfach solche Win-Win-Win Situationen: Die Restaurants können Reste besser verwerten, Kunden kommen günstiger an leckere Lebensmittel heran, und insgesamt wird weniger Essen weggeschmissen. Toll!

Was ist der nächste große Schritt?

Tobias: Die Veröffentlichung unserer Beta-App im Juli! Dafür kann man sich auch noch einen exklusiven Tester-Platz auf unserer Webseite sichern und dann schon mal in unsere App schnuppern!

Über welche Stolpersteine musstet ihr während der Gründung steigen?

Verena: Prioritäten festlegen. Auch wenn wir selbst entscheiden können, was wir arbeiten, gibt es eben viele unterschiedliche Themen, die abgearbeitet werden müssen – Marketing, Social Media, Finanzen. Obwohl sich das bei uns noch in Grenzen hält, mussten wir auch hier erstmal erleben und entscheiden, was wichtig ist, von wem es bearbeitet wird, und wann es abgearbeitet sein soll.

Habt ihr einen Rat/Tipp an andere Gründer?

Verena: Macht eure eigenen Erfahrungen, begebt euch aus der Komfortzone – und testet eure Idee so früh es geht!
Priorisiert – ihr habt nur begrenzte Ressourcen – und v.a. nur begrenzte Zeit.
Seid euch klar, dass ihr als Startup auch immer ein “Produkt” seid – macht euch also immer eure eigenen Gedanken und hinterfragt alles. ;)

 

Über DishDetective:
DishDetective ist ein junges Startup aus Karlsruhe, das sich auf AI für Ernährung fokussiert.
Mit ihrem ersten Produkt bringen sie eine App auf den Markt, die Kalorienzählen vereinfacht – der Nutzer macht ein Bild von seinem Gericht und sieht sofort eine Nährwertanalyse des Essens. Die normalen aufwändigen Schritte zum Eintragen von Essen – Zutat für Zutat – kann er sich sparen.