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Das CyberLab-Team XplicitTrust ist auf der Mission, Network Access und Network Security neu zu definieren. Im Gründerview stellen wir in regelmäßigen Abständen spannende Startups vor. Dieses Mal sprachen wir mit dem Founder Daniel Stutz und stellten ihm die bekannten zehn Gründerview-Fragen.

Euer Startup in einem Tweet?

XplicitTrust entwickelt Zero Trust Technologie Software und vertreibt sie
indirekt an KMUs, die adaptive, Identitäts-gestützte, präzise und
dezentralisierte Network Access und Security Lösungen benötigen, welche
die Schwächen in Perimeter VPN und Firewall Ansätzen adressieren.

Wie ist eure Geschäftsidee entstanden; was war der initiale Funke?

Nach über 20 Jahren aus der Perspektive eines Network Security
Herstellers, wurde uns klar, dass sich in diesem Bereich eine
Technologiewende anbahnt. Erste Zeichen sind bei großen Konzernen
schon am Horizont zu erkennen, die in ihren Netzwerken VPNs, aber auch
Firewalls, nach und nach ablösen. Was uns aber auffiel: die vorhandenen
Produkte und Technologien sind für kleinere und mittelständische
Unternehmen zu teuer und komplex. Da haben wir uns gesagt: hier
existiert eine Innovationslücke, die sich genau mit unserem Know-How
deckt. Also haben wir uns an die Arbeit gemacht und einen Prototypen
entwickelt.

Wie groß ist euer Team, wer gehört dazu und wie habt ihr euch gefunden?

Unser Team besteht im Moment noch aus den drei Gründern – Emanuel,
Daniel und Markus. Wir kennen uns schon viele Jahre aus unserer Zeit bei
Astaro und Sophos und als die Idee Form angenommen und sich diese
Konstellation ergeben hat, haben wir gedacht: super, das passt!

Wer profitiert von eurer Idee und warum?

Unternehmen aller Größen, die Mitarbeitern und Dienstleistern sicheren,
dezentralen Remote Access auf Dienste oder Anlagen in ihren Netzen
ermöglichen wollen. Unsere Technology muss vorhandene Produkten nicht
ablösen, sondern kann orthogonal, und damit schnell und einfach,
ausgerollt werden. Damit können die Vorteile gegenüber u.a. VPNs, die
Identitäts-basierte, adaptive, präzise, dezentrale Netzwerkzugriffskontrolle,
direkt verwirklicht werden.

Wie sieht euer Arbeitsalltag – gibt es überhaupt schon so etwas wie einen
„Alltag“?

Wir arbeiten schon seit Jahren aus dem Home Office und haben das auch
in der Gründungsphase beibehalten. Wir chatten viel, haben sowohl fixe als
auch spontane Videokonferenzen und treffen uns ein bis zwei Tage die
Woche im Büro einer befreundeten Firma.
Durch die regelmäßige Struktur unseres Austauschs ergibt sich für uns ein
Alltag. Die Themen, an denen wir arbeiten ändern sich natürlich, durch die
breite Aufstellung, die wir zu dritt notwendigerweise haben. Entwicklung,
Produktmanagement, Marketing, Finanzen, Verwaltung, HR: es gibt so
unglaublich viel zu tun, dass keine Langeweile aufkommt.
Aber wir genießen das! Wir kennen ja auch den Alltag im Mittelstand und
Konzern, wo eine starke Arbeitsteilung einen in manchen Momenten den
Wert des eigenen Beitrags hinterfragen lässt. Der Zusammenhang
zwischen Einsatz und Ergebnis ist die ersten Jahre viel direkter.

Weshalb habt ihr euch für einen Accelerator wie das CyberLab entschieden?

Markus hat schon mehrfach gegründet und einige Start-Ups als Mentor
begleitet. Daniel hat das rasante Wachstum von Astaro von Anfang an
miterlebt. Da ist man natürlich versucht zu sagen: das bekommen wir
alleine hin. Aber uns war von Anfang an klar, dass wir eben nicht alles
wissen und sich auch das Ökosystem für Start-Ups in Deutschland in den
letzten 20 Jahren massiv verändert hat. Wir nutzen die Angebote des
CyberLab, und das breite Netzwerk dahinter, ganz bewusst, um zu
verstehen: Was sind unsere Lücken, als Team, aber auch individuell. Wie
schließen wir die? Welche Infrastrukturen, Netzwerke, Angebote existieren,
um uns dabei zu helfen?
Aber nicht zuletzt auch, um uns mit den anderen Start-Ups auszutauschen.

Welches Startup hat euch am meisten begeistert oder inspiriert?

Ganz klar: Astaro! Wir hatten Gelegenheit alle Phasen von der Gründerzeit
bis zum Verkauf des Unternehmens, elf Jahre später, live mitzuerleben und
mitzugestalten. Wir haben so unglaublich viel gelernt. Sowohl aus
Fehlentscheidungen und den teils harten Konsequenzen, als auch aus dem
Aufbau der erfolgreichen Strukturen, die uns für den Erfolg aufgestellt
haben.

Was ist der nächste große Schritt?

Investoren von unserer Idee zu begeistern. Wir haben die Gelegenheit mit
unserer disruptiven Technology ein internationales Unternehmen in einem
extrem krisenfesten Markt aufzubauen, dessen von Analysten geschätzte
Größe in den Milliarden liegt. Organisches Wachstum ist möglich, aber wir
gehen davon aus, dass wir institutionelle Geldgeber dafür gewinnen
können, uns bei der Skalierung zu unterstützen.

Über welche Stolpersteine musstet ihr während der Gründung steigen?

Die Pandemie und insbesondere die Lockdowns und
Kontaktbeschränkungen haben uns am Anfang persönliche Treffen
erschwert. Selbst nach den Lockerungen war es schwer Meetingräume zu
finden. Wenn wir uns nicht so gut gekannt hätten, wäre es sicher schwer
gewesen die Sache in Gang zu bringen.

Habt ihr einen Rat/Tipp an andere Gründer?

“Starten! Und nicht warten.” Fortschritte erzielt man in der Umsetzung.
Gerade am Anfang ist iteratives Arbeiten wichtig. Startet durch: sprecht mit
potentiellen Kunden, baut Demonstratoren, Prototypen, MVPs. Aber seid
immer bereit nachzujustieren. Sucht externen Rat, probiert Dinge aus.
Habt eine Vision und einen groben Plan. Aber denkt daran: Der Plan ist
nichts. Planung ist alles.

Über XplicitTrust GmbH:

XplicitTrust entwickelt Zero Trust Technologie Software und vertreibt sie
indirekt an KMUs, die adaptive, Identitäts-gestützte, präzise und
dezentralisierte Network Access und Security Lösungen benötigen, welche
die Schwächen in Perimeter VPN und Firewall Ansätzen adressieren.