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IT-Sicherherheit spielt eine immer bedeutendere Rolle bei Firmen aller Art. Das CyberLab-Team TrustSpace macht es sich zu Aufgabe, IT-Sicherheit neu zu denken und einfach zugänglich zu machen.
Im Interview sprachen wir mit TrustSpace-Gründer Julius Gerhard und stellten ihm die bekannten zehn Gründerview-Fragen.

Euer Startup in einem Tweet?

Mit TrustSpace kombinieren wir das Beste aus den Welten Software und individueller Beratung und ermöglichen Unternehmen IT Sicherheitszertifikate zu erlangen. Zertifikate wie TISAX oder ISO 27001 werden aktuell branchenübergreifend zum Standard, gleichzeitig haben sich Produkte nicht angepasst, das ändern wir.

Wie ist eure Geschäftsidee entstanden; was war der initiale Funke?

Über einen Professor habe ich, Julius, während dem Master-Studium zum ersten Mal von steigenden IT Sicherheitsanforderungen erfahren, die Konzerne von Partnern und Lieferanten verlangen, oft in Form von Zertifikaten. Aus der BWLer-Brille ist der Markt sehr attraktiv, Produkt-seitig brauchte ich allerdings fachliche Unterstützung, weshalb nach wenigen Tagen Masih mit in die ersten Arbeitssessions eingestiegen ist und mit seiner Expertise früh das Potenzial von der fachlichen Perspektive erkannt hat.

Wie groß ist euer Team, wer gehört dazu und wie habt ihr euch gefunden?

Aktuell sind wir insgesamt zu neunt, fünf Software-Entwickler, zwei Werkstudenten und die beiden Gründer Masih und ich. Beim Build-up des Tech Teams wurden wir von unseren Investoren unterstützt, die beiden Werkstudenten haben über gemeinsame Kontakte zu uns gefunden. Masih und Julius haben sich bereits während der Schulzeit kennengelernt, waren nach dem Abitur zusammen auf Weltreise und wohnten während des Studiums teilweise zusammen bevor sich auch geschäftlich die Wege kreuzten.

Wer profitiert von eurer Idee und warum?

Direkt profitieren die Unternehmen, die mit uns ihr Informationssicherheits-Managementsystem (ISMS) aufbauen. Durch die Software-Komponente kann das ISMS mit geringerem kontinuierlichen Aufwand aufrecht erhalten werden, sodass vor wiederkehrenden Re-Audits der Arbeitsaufwand auf Seiten des Unternehmens deutlich geringer ist. Indirekt profitieren auch Informationssicherheitsberater, denn diese können sich auf wirklich wertstiftende Aufgaben konzentrieren und mehr Kunden parallel betreuen.

Wie sieht euer Arbeitsalltag – gibt es überhaupt schon so etwas wie einen „Alltag“?

Die vier Hauptschauplätze sind für uns aktuell Sales & Marketing, i.e., letztendlich Neukundengewinnung, damit einher geht der Aufbau eines starken Partnernetzwerkes, außerdem ist ein starker Fokus auf der Produktentwicklung und dem Fundraising. Innerhalb dieser Themengebiete wechseln die Aufgaben und Herausforderungen fast täglich. Hinzu kommt mittlerweile immer mehr die eigentliche Arbeit mit den Kunden, was uns natürlich besonders Spaß macht und freut.

Weshalb habt ihr euch für einen Accelerator wie das CyberLab entschieden?

IT Sicherheit / Cybersecurity ist eine sehr sensible Industrie. Neue Unternehmen müssen sich ihren Platz, ihre Marke, oft erst hart erkämpfen. Das ist wichtig und gut so, allerdings vereinfacht das nicht den Markteintritt für junge Startups. Da das CyberLab als Accelerator Programm speziell auf den Bereich IT (Sicherheit) ausgerichtet ist, erhoffen wir uns dadurch einen weiteren starken Partner an der Seite zu haben, um sich als fester Player im Markt etablieren zu können.

In welches Startup würdest du gerne mal einen Tag Einblick in den Arbeitsalltag bekommen?

Personio, aber nicht das Personio von heute, sondern das Personio von 2016. Zu der Zeit war Personio da, wo wir Anfang nächsten Jahres stehen wollen und das damals kleine Start-up hat genau in der Zeit angefangen aus einem staubtrockenen Thema, HR Management Prozesse, die Erfolgsgeschichte schlechthin zu machen – da könnte ich – da könnten wir – sicherlich einiges mitnehmen.

Was ist der nächste große Schritt?

Wir haben bisher einige tolle Business Angels für uns gewinnen können, die uns strategisch enorm weiterbringen. Darauf wollen wir aufbauen, noch den ein oder anderen Angel mit an Bord holen, bevor im H1 2023 dann die Seed-Runde avisiert wird. Damit die wiederum so erfolgreich wie möglich wird, wollen wir bis dahin unsere starke Wachstums-Trajectory über Branchen hinweg ausbauen, und das heißt Sales, Sales, Sales.

Über welche Stolpersteine musstet ihr während der Gründung steigen?

Unzählige, aber da muss man durch. Die Gründung selbst und die damit einhergehende Bürokratie selbst ist schon ein Hindernis, da muss was passieren wenn sich Deutschland nicht komplett ins Abseits befördern will. Abseits davon macht man natürlich vieles zum ersten Mal, Investoren ansprechen, die Value Proposition so wertvoll wie möglich zu gestalten und damit Kunden nicht nur anzusprechen sondern auch zu gewinnen, Mitarbeiter einstellen, etc. Da lernt man jeden Tag viel dazu.

Habt ihr einen Rat/Tipp an andere Gründer?

Resilienz ist entscheidend! Es ist nicht einfach ein Unternehmen aufzubauen, es ist sogar enorm hart. Jeden Tag auf muss man auf’s Neue all in sein und 100% geben. Man muss sich bewusst sein, dass Resilienz zu vielleicht dem wichtigsten Attribut zählen wird, für eine unbestimmt lange Zeit, nur so kann man sich durch die unzähligen Challenges kämpfen.

Über TrustSpace:
Mit TrustSpace kombinieren wir das Beste aus den Welten Software und individueller Beratung und ermöglichen Unternehmen IT Sicherheitszertifikate wie TISAX oder ISO 27001 zu erlangen. Mit TrustSpace können Unternehmen von der initialen GAP-Analyse über Hardware-Verschlüsselung bis hin zu einem umfangreichen Asset- und Risiko-Management ihre IT Sicherheit auf das nächste Level heben.