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Im Gründerview stellen wir in regelmäßigen Abständen spannende Startups vor. Das Cyberlab – Team Endeema entwickelt eine Energiemanagementsoftware, welche basierend auf einer Webplattform Daten zusammenbringt, die die Kapazität von erneuerbaren Energien im Stromnetz berechnen kann. Im Interview sprachen wir mit den Gründern Lucy Czachowski und Florian Stark und stellten ihnen die zehn bekannten Gründerview-Fragen.

Euer Startup in einem Tweet?

Wir entwickeln eine Webplattform, die mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz und internen Energiedaten Empfehlungen an leistungsintensive KMUs gibt. Dies sorgt für einen geringeren und umweltfreundlicheren Energieverbrauch bei der Herstellung.

Wie ist eure Geschäftsidee entstanden; was war der initiale Funke?

Wir haben uns erstmalig auf Futury’s Innovationsplattform getroffen. Da haben wir uns erstmalig über Energiemanagement unterhalten und hatten direkt einen guten Draht zueinander. Ich erinnere mich wie wir direkt drauf los diskutiert haben. Jeder von uns ist angetrieben durch Faszination und Neugierde an Innovation, Nachhaltigkeit und Energie. Besonders interessiert uns alle vier das Netz der Zukunft. Wie kann man Flexibilität im Energienetz der Zukunft denken? Das treibt uns an.

Wie groß ist euer Team, wer gehört dazu und wie habt ihr euch gefunden?

Lucy: Derzeit sind wir zu viert. Florian ist unser Head of Operations und Ansprechpartner für unsere Kunden und Partnerfirmen. Haris ist die Schnittstelle zwischen unserem Prototyp und den Kunden als Head of Product. Weitergehend ist Joel unser Head of Research und fokussiert sich speziell auf die Energie Nachfragevorhersagen. Ich, Lucy, bin die letzte im Team und bin verantwortlich für unsere Algorithmen als Head of Technology. Wir haben uns bei einem Accelerator in Frankfurt kennengelernt.

Wer profitiert von eurer Idee und warum?

Lange Zeit wurde der Mittelstand in Bezug auf Energieflexibilität und Effizienz außen vorgelassen. Einfach weil es nicht erschwinglich für viele Unternehmen war und sich Energiemanagement meistens nur auf die Industrie spezialisiert hat. Wir wollen das ändern. Für uns stehen KMUs im Vordergrund. Mit unserer Software können kleine und mittelständische Unternehmen ohne hohen Kapitalaufwand ihre Produktion den erneuerbaren Energien im Stromnetz anpassen, Lasten effizient verteilen und damit Strom beim Einkauf und Verbrauch einsparen.

 Wie sieht euer Arbeitsalltag aus – gibt es überhaupt schon so etwas wie einen „Alltag“?

Lucy: Unser Arbeitsalltag startet meistens um 9 Uhr in unserem Büro in Frankfurt mit dem Team “Check-in” bei dem wir alle relevanten Termine und Tasks besprechen. Über den Tag verteilt haben wir in der Regel mehrere Meetings mit KMUs, Partnerfirmen oder Consultants. Mittags essen wir zusammen mit anderen Start-Up Gründern aus unserem Co-Working Space und tauschen uns aus. Gegen 17 Uhr haben wir unser “Check-Out”, und erledigen dann noch die letzten Aufgaben oder Meetings bis spätestens 21 Uhr.

Weshalb habt ihr euch für einen Accelerator wie das CyberLab entschieden?

Das Netzwerk und die geografische Lage von Cyberlab sind sehr spannend für uns. Die Firmen, die um das Cyberlab aufgestellt sind, sprechen genau unsere Sprache und wir können viel von diesen Firmen lernen und in unser Produkt einfließen lassen. Gleichzeitig ist Baden-Württemberg Innovationsland, besonders im Energiesektor. Diesen Pioniergeist und Einsicht, dass wir mit großen Schritten in Richtung Energiewende gehen müssen, korrespondiert einfach perfekt mit unserer Vision bei Endeema.

In welches Startup würdest du gerne mal einen Tag Einblick in den Arbeitsalltag bekommen?

Lucy: Ich habe einen Bildungs- und Gründerhintergrund im Luftverkehr und finde Firmen wir Lilium oder Volocopter total spannend. Vor allem weil es neben der Software- und Hardwareentwicklung noch etliche Vorschriften zu beachten gibt – besonders in Deutschland.

Florian: Persönlich finde ich die Arbeit von NextKraftwerke und GridX interessant. NextKraftwerke ist absolut faszinierend für mich und generell finde ich Virtuelle Kraftwerke spannend und würde gerne in der Zukunft auch in diese Richtung mit Endeema arbeiten.

Was ist der nächste große Schritt?

Nächster Schritt ist die Optimierung unseres MVP hingehend zur Marktreife. Mit einem soliden, optimal getesteten MVP wollen wir dann Investoren finden, um dann in den Markt zu starten. Was unser Team und Business Model angeht stehen wir schon gut da und haben unseren Ansatz gefunden. Jetzt geht es darum die Fäden zusammen zu ziehen.

Über welche Stolpersteine musstet ihr während der Gründung steigen?

Lucy: Anfangs haben wir uns viele Meinungen von etablierten Firmen über unsere Geschäftsidee eingeholt. Diese haben uns auch oft weitergeholfen unsere Idee zu formulieren, um Investoren und potenzielle Kunden zu überzeugen, jedoch war ein großer Stolperstein zu verstehen welcher Rat uns weiterhilft und welcher nicht. Das hat uns Zeit und Energie gekostet. Wir mussten verstehen unser Produkt nach eigenen Zielen zu entwickeln.

Habt ihr einen Rat/Tipp an andere Gründer?

Organisation, Priorisierung und klare Rollenverteilung helfen uns oft unsere Energie optimal in produktive Bahnen zu lenken. Feedback ist wichtig und kann man fast nicht zu viel bekommen. Damit meine ich internes Feedback aber auch externes. Einen Unterstützerkreis zu haben ist immer gut, damit baut man sich auch ein Netz an Rückhalten, wenn es mal hackt und man nicht so genau weiß was als nächstes zu tun ist.

Über Endeema:

Endeema ist ein Energiemanagementsoftware, welche basierend auf einer Webplattform Daten zusammenbringt, die die Kapazität von erneuerbaren Energien im Stromnetz berechnen kann. Diese Berechnungen werden dann in Form von Produktionsempfehlungen an Kunden ausgegeben, die dann Energieeinkauf, Produktionsplanung und Speichernutzung nach der Verfügbarkeit von erneuerbarer Energie im Stromnetz auslegen können.

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