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Lokal einkaufen ist manchmal gar nicht so leicht. Oft ist nicht ganz klar, welche Produkte sich in direkter Umgebung befinden. Diesem Problem geht das Cyberlab-Team emiigo auf den Grund. Im Interview sprachen wir mit emiigo-Founder Lisa Schlömer und stellten ihr die bekannten zehn Gründerview-Fragen.

Euer Startup in einem Tweet?

emiigo ist eine Suchmaschine für lokal verfügbare Produkte in der Umgebung mit Echtzeit-Bestand und Umgebungskarte. Die innovative Produktdatenbank ermöglicht eine einfache Anbindung des Einzelhandels für eine reichweitenstarke digitale Sichtbarkeit ohne Mehraufwand.

Wie ist eure Geschäftsidee entstanden; was war der initiale Funke?

Zu 100 Prozent aus dem Bedürfnis heraus, diese Suchmaschine selbst nutzen zu wollen. Kein Player am Markt bietet diese einfache und unkomplizierte Möglichkeit der lokalen Produktsuche. Nachdem ich erkannt hatte, dass ich nicht die einzige mit diesem Bedarf bin, entwickelte sich die Motivation, das Ganze selbst in die Hand zu nehmen. Frei nach dem Motto „dann mache ich es halt selbst“.

Wie groß ist euer Team, wer gehört dazu und wie habt ihr euch gefunden?

Das kommt darauf an, wie man zählt. Lennart Schwark und ich haben emiigo gegründet. Wir haben uns letztes Jahr beim Founders-Match-Event vom Digital Hub Cologne kennen gelernt. Zudem können wir auf eine breite ehrenamtliche Unterstützung zurückgreifen – insgesamt ca. 15 Personen. Dazu kommt das Team von unserem IT-Partner und einige externe Freelancer. Der richtige Teamaufbau steht allerdings auch schon an. People mit Drive sind herzlich eingeladen, sich bei uns zu melden! Wir suchen gerade vor allem weitere Entwickler:innen für unser Team und Personen, die fit im Bereich (Social-Media-)Marketing sind.

Wer profitiert von eurer Idee und warum?

Allen voran diejenigen, die lokal einkaufen möchten, aber nicht wissen, wo sie ihr Produkt finden können. emiigo bietet ihnen trotz unterschiedlicher User-Journeys die Möglichkeit, den für sie besten Channel zu nutzen. Mit unserem Abo-Modell sind wir in der Lage, alle Verkaufskanäle des Handels zu pushen, ohne auf eine Verkaufsprovision angewiesen zu sein. Der Handel erhält eine höhere digitale Reichweite, mehr Kund:innen und mehr Umsatz. Zusätzlich profitieren auch Hersteller durch erhöhte Sichtbarkeit ihrer Produkte, die Kommunen durch Unterstützung bei der Revitalisierung der Innenstädte und natürlich auch das Klima, denn ein lokaler Einkauf reduziert Lieferverkehr und Verpackungsmüll.

Wie sieht euer Arbeitsalltag aus – gibt es überhaupt schon so etwas wie einen „Alltag“?

Insgesamt arbeiten wir ziemlich strukturiert, um schneller Meilensteine erreichen zu können. Seit Anfang Februar arbeiten wir in unserem eigenen Büro in Köln. Raus aus dem Home-Office war ein wichtiger und guter Schritt, denn so können wir uns viel schneller abstimmen und sind definitiv produktiver. Die täglichen Aufgaben sind dennoch sehr vielseitig und oft ändern sich natürlich auch spontan die Prioritäten. Die Abwechslung bleibt also erhalten – sonst wäre es auch zu langweilig.

Weshalb habt ihr euch für einen Accelerator wie das CyberLab entschieden?

Wir wurden von Michel auf das Programm angesprochen, was unser Glück war. Karlsruhe ist die KI-Hauptstadt in Deutschland und bietet den perfekten Mix für agile Startups. Ich habe hier übrigens damals studiert, leider haben in unserem Batch aber keine Vor-Ort-Events stattgefunden.
Der CyberLab Accelerator hat uns in den letzten Wochen einen großen Schub nach vorne gegeben. Unsere Website ist jetzt mit dem neuen Design online und man kann sich unter www.emiigo.de für unsere Beta-Phase eintragen. Die nächsten Steps sind schon in Arbeit.

Welches Startup hat euch am meisten begeistert oder inspiriert?

Da gibt es mehrere, die wir im Team sehr spannend finden: Zum einen z.B. DeepL aus Köln, ein extrem gutes Übersetzungstool – hilft auch bei anderssprachigen Pitchdecks ;) – oder auch Blinkist mit ihren knackigen Sachbuch-Zusammenfassungen.
Eine weitere coole Story, deren Gründer wir gerne mal persönlich treffen würden, ist The Ocean Cleanup. Bei dem Projekt begeistert uns das unermüdliche Durchhaltevermögen für die richtige Sache. Das ist beeindruckend!

Was ist der nächste große Schritt?

Unser Launch!
Derzeit sind wir in der Alpha-Phase und testen gemeinsam mit unseren Kunden die Schnittstellen und die Datenbank. Außerdem starten wir mit unserem Vertrieb und vereinbaren Kooperationen mit z.B. Lastenrad-Lieferdiensten für die weiteren Funktionen. Wir freuen uns über die vielen positiven Rückmeldungen aus den unterschiedlichsten Bereichen.

Über welche Stolpersteine musstet ihr während der Gründung steigen?

Die Gründung eines Unternehmens nimmt extrem viel Zeit in Anspruch, so viel ist sicher. In der Theorie sieht sowas immer einfach aus – wie viel Bürokratie dann doch dahintersteckt, wird oft erst im Nachhinein klar. Wichtig ist dabei, nicht zu vergessen, gleichzeitig ins Machen zu kommen.

Habt ihr einen Rat/Tipp an andere Gründer?

Bestätigt euer Vorhaben zunächst mit einer umfassenden Marktanalyse, stellt den Product-Market-Fit sicher und geht danach aber in die Vollen. Lernt zu unterscheiden, wann ein positives Feedback euch falsche Sicherheit und ein negatives Feedback euch falsche Unsicherheit gibt. Der Satz „glaubt an euch!“ kommt nicht von ungefähr. ;)

Über emiigo:
emiigo ist eine Suchmaschine für lokal verfügbare Produkte in der Umgebung mit Echtzeit-Bestand und Umgebungskarte. Menschen suchen Produkte heutzutage zwar überwiegend online, wollen diese jedoch oft lokal kaufen. Bei emiigo entscheidet der User, welcher Verkaufs-Channel am besten passt und der stationäre Handel profitiert von mehr Kunden im Geschäft.