Recruiting ist nicht immer einfach. Oft haben Unternehmen Probleme, die ausgeschriebenen Stellen passend zu besetzen. Das CyberLab-Team Elani bietet multimediale Jobanzeigen an, um durch attraktive Jobstories die Wunschkandidaten zu erhalten. Im Interview sprachen wir mit Founder Tony Sies und stellten ihm die bekannten zehn Gründerview-Fragen.
Euer Startup in einem Tweet?
Wir ersetzen die klassischen textbasierten und nichtssagenden Stellenanzeigen durch unsere „Job Stories“. Das sind multimediale Stellenausschreibungen, die offene Positionen durch konkrete Einblicke in Arbeitsalltag und Abteilung vorstellbar machen und so Emotionen bei Jobsuchenden wecken. Vor allem KMUs können dadurch im umkämpften Arbeitsmarkt herauszustechen und Kandidaten begeistern.
Wie ist eure Geschäftsidee entstanden; was war der initiale Funke?
Sich in verschiedenen Lebenssituationen online schnell und vor allem gut zu informieren ist zur täglichen Routine geworden. Sei es für Rezepte, Unterkünfte im Ausland oder eine Wanderung – Recherche und Planung machen mit den richtigen Apps Spaß und führen zu guten Entscheidungen. In der Jobsuche ging uns das anders. Klassische Stellenanzeigen geben wenig konkrete Einblicke, sind trocken und werden ihrer Informationsaufgaben für die wichtige Berufsentscheidung nicht gerecht. Das wollen wir ändern.
Wie groß ist euer Team, wer gehört dazu und wie habt ihr euch gefunden?
Philipp und ich sind die beiden Gründer von Elani. Wir haben uns vor ca. 4 Jahren im Produktmanagement bei Voith Paper, unserem ehemaligen Arbeitgeber, kennengelernt. Tatsächlich war ich sogar schon bei Philipps Einstellung im Bewerbungsprozess dabei. Seitdem haben wir viel zusammengearbeitet und schnell gemerkt, dass wir uns sehr gut ergänzen.
Wer profitiert von eurer Idee und warum?
Recruiting ist mit Dating vergleichbar. Kandidat und Unternehmen müssen sich gegenseitig attraktiv finden, damit es zu einem guten Match kommt. Die klassischen Stellenanzeigen erlauben es aber nicht, sich interessant darzustellen. Mit unseren Job Stories haben Recruiter und Führungskräfte die Möglichkeit, Team und offene Stelle durch moderne und authentische Inhalte optimal zu präsentieren. Sie sind so in der Lage aus der Masse herauszustechen und Kandidaten für einen Job zu begeistern.
Wie sieht euer Arbeitsalltag – gibt es überhaupt schon so etwas wie einen „Alltag“?
Eine schöne Sache am Startup-Leben ist, dass man Routinen aufbauen kann, die am besten zu einem selbst passen. Mein klassischer Arbeitstag läuft oft wie folgt ab: Espresso – Yoga – Arbeitsziele für den Tag festlegen – Frühstück – Vormittagsarbeit mit Fokus auf Deep Work – Mittag und Powernap – Nachmittagsarbeit mit freieren Terminen – mit Abendjob und Recap – (Social) Feierabend einläuten.
Weshalb habt ihr euch für einen Accelerator wie das CyberLab entschieden?
Uns geht es vor allem darum, ein starkes Startup Mindset aufzubauen und unser Netzwerk zu erweitern. Unsere Erfahrungen in der Corporate Welt helfen uns an vielen Stellen weiter, manchmal ist ein bisschen mehr Startup-Perspektive aber nicht verkehrt. Dessen sind wir uns bewusst und suchen daher die Nähe zu anderen Gründern – getreu dem Motto: Voneinander und miteinander lernen. Außerdem bietet uns das Cyberlab eine hervorragende Infrastruktur fürs Networking und Business Development.
Welches Startup hat euch am meisten begeistert oder inspiriert?
Oh, da haben wir in kurzer Zeit schon einige kennengelernt. Sicherlich auf Anhieb in Erinnerung geblieben sind uns Awwt – eine Vermittlungsplattform für Kunstobjekte – sowie Aimino, die mit synthetischen Daten in der Bilderzeugung digitale Prozesse enorm beschleunigen können. Uns hat einerseits der neuartige Themenbezug zu Kunst sowie der radikale technologische Ansatz mit großer Tragweite – gerade in Bereichen wie Autonomes Fahren – imponiert.
Was ist der nächste große Schritt?
Auf unserem Weg eine Personalmarketing-Software zu bauen, schlagen wir gerade bewusst den Weg einer Beratung- und Vermittlungsdienstleistung ein, um schnell und unabhängig im HR-Markt Fuß zu fassen und die größten Probleme auf Kandidaten- und Unternehmensseite im Kontext Stellenausschreibung herauszuarbeiten. Bis Ende des Jahres möchten wir für 10 Stellen in verschiedenen Unternehmen einen Job Story umgesetzt und jeweils qualifizierte Kandidaten vermittelt haben.
Über welche Stolpersteine musstet ihr während der Gründung steigen?
Ein unerwartet leidiges Thema war für uns (wie vielleicht für viele von euch da draußen) die Namensfindung. Ich glaube Kindernamen sind dagegen ein Klacks ;) Vor Elani hatten wir schon drei andere Namen, die wir immer wieder verwerfen mussten – Markenrecht oder sogar Cannabis als Google-Suchergebnis statt uns… Das war ein Zeit- und Nerventöter.
Habt ihr einen Rat/Tipp an andere Gründer?
Man kann Glück und Erfolg tatsächlich zu einem guten Stück erzwingen – der eigene Einsatz und die Aufgeschlossenheit auf andere Leute zuzugehen, öffnet ganz schnell neue Türen und Möglichkeiten. Klar steckt man dabei auch das ein oder andere Mal eine Niederlage ein, aber das ist in Ordnung. Man lernt immer etwas Neues dazu.
Über Elani:
Mit dem Übergang vom Arbeitgeber- zum Arbeitnehmermarkt haben Jobsuchende auf einmal die Wahl für welches Unternehmen sie tätig sein wollen. Im Recruiting wird es deshalb immer wichtiger, mehr Einblicke in ihre offenen Positionen zu geben und Kandidat*innen für einen Job begeistern. Genau das ermöglichen wir mit unseren multimedialen Stellenanzeigen – den Elani Job Stories.