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Von der Flächenverwaltung bis zur effizienten Koordination von Arbeitsprozessen – im Weinbau gibt es viele Herausforderungen. Gerade größere Weingüter müssen zunehmend digitaler werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Genau hier setzt die Bacchus Software GmbH an. Das Startup bietet eine smarte Lösung, um Weinbau-Unternehmen bei Planung, Organisation und Dokumentation zu unterstützen. Im Interview sprechen wir mit Bacchus Software-Founder Philipp Bletzer über die Entstehung seiner Geschäftsidee, seinen Alltag als Gründer und beantworten die zehn bekannten Gründerview-Fragen.

Euer Startup in einem Tweet?

Die bacchus Weinbau-Software hilft Weinbau-Unternehmen bei der Planung, Koordination und Dokumentation aller Weinbergsarbeiten effizienter zu werden. So machen wir den Weinbau zukunftsfähig und auch nachhaltiger.

Wie ist eure Geschäftsidee entstanden; was war der initiale Funke?

Die Idee entstand 2019 im Rahmen eines Forschungsprojekts am KIT. Mit dem Weingut Heinz Pfaffmann als erstem Partner konzentrierte man sich auf die Herausforderungen großer Weingüter: Flächenverwaltung, Mitarbeiterkoordination und Effizienzsteigerung. Die vielversprechenden Projektergebnisse führten zur Gründung der Bacchus Software GmbH.

Wie groß ist euer Team, wer gehört dazu und wie habt ihr euch gefunden?

Unser Team besteht aus uns zwei Gründern: Philipp und Kay. Philipp verantwortet alle Business-Themen und Kay die Technologie. Gefunden haben wir uns über einen Professor für Precision Viticulture, der uns einander vorgestellt hat, weil wir beide parallel am selben Thema arbeiteten. Weil wir uns direkt gut verstanden haben, beschlossen wir die Kräfte zu Bündeln und die Mission gemeinsam anzugehen.

Wer profitiert von eurer Idee und warum?

Am Ende sollen alle profitieren, die gerne Wein genießen und das Kulturgut Wein schätzen. Wir wollen, dass auch künftige Generationen hochwertige und einfache Weine genießen können. Erstmal profitieren aber natürlich die Winzerinnen und Winzer, deren Alltag wir vereinfachen und denen wir starke Tools an die Hand geben, um nachhaltiger und kosteneffizienter zu arbeiten.

Wie sieht euer Arbeitsalltag aus – gibt es überhaupt schon so etwas wie einen „Alltag“?

Unser Arbeitsalltag sieht so aus, dass wir priorisieren, welche Herausforderungen und Themen gerade am wichtigsten und dringendsten sind und die dann nacheinander anpacken und bewältigen. Jeder Tag ist anders und bringt neue Herausforderungen mit sich. Gerade am Anfang macht man fast alles zum ersten Mal und muss sich „reinbeißen“, um vorwärtszukommen.

Weshalb habt ihr euch für einen Accelerator wie das CyberLab entschieden?

Vor allem wegen der Community. Es ist immer wieder extrem wertvoll sich mit Leuten auszutauschen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen oder sie schon gelöst haben. Auch das extrem starke Expert:innen- und Mentor:innennetzwerk ist hier sehr hilfreich und hat uns überzeugt.

Welches Startup hat euch am meisten begeistert oder inspiriert?

Am meisten begeistern und inspirieren uns unsere Kunden. Es gibt so viele tolle ambitionierte Winzer:innen, die natürlich auch Unternehmer:innen sind. Sie inspirieren uns täglich mit ihrer Leidenschaft und begeistern uns mit ihren Produkten.

Was ist der nächste große Schritt?

Ganz einfach: wachsen. Wir helfen zwar schon einigen Weinbau-Unternehmen, aber es können auch noch viel mehr werden, was es uns dann auch ermöglicht, noch mehr Ressourcen in unsere Lösung zu stecken. Erzählt gerne der Winzerin oder dem Winzer eures Vertrauens von uns!

Über welche Stolpersteine musstet ihr während der Gründung steigen?

Das ist eine interessante Frage. Zum Glück wurden wir bisher von wirklich großen Stolpersteinen verschont. Klar ist der formale Gründungsprozess zwischenzeitlich etwas langwierig, aber man ist in dieser Zeit natürlich auch ungeduldig, weil man loslegen will. Außerdem muss man nicht über jeden Stolperstein steigen. Manchmal gibt es auch einen Weg drumherum.

Habt ihr einen Rat oder Tipp an andere Gründer:innen?

Netzwerkt was das Zeug hält! Die Herausforderung kann noch so groß sein, wenn man jemanden kennt, der sie schon gemeistert hat, ist das einfach Gold wert. Außerdem erhöht man damit ungemein die Wahrscheinlichkeit für spannende Chancen und Entwicklungen, auf die man selbst nie gekommen wäre.