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Im Gründerview stellen wir in regelmäßigen Abständen spannende Gründerideen vor. Das Startup pixolus entwickelt mobile Anwendungen bzw. Systeme für Datenerfassung und macht das Smartphone so zum mobilen Datenscanner.

Euer Startup in einem Tweet!

Don’t type. Just Scan! Mobile Lösungen für Datenerfassung und Bilderkennung per Smartphone-Kamera.

Wie ist die Idee zu pixolus entstanden?

Initialgeber für die Gründung von pixolus waren die beiden Fraunhofer-Kollegen. Diese beschäftigten sich tagtäglich damit, den neuesten Stand der Bildverarbeitungstechnik in Lösungen zu bringen, die eigentlich für Industriekameras gedacht sind. Parallel nahm die Verbreitung von Smartphones und Tablets zu, ebenso deren Leistungsfähigkeit mit jeder Gerätegeneration. Da kam der Gedanke auf, fortschrittliche Computer Vision auf mobile Endgeräte als Alltagsbegleiter zu bringen, um damit berufliche aber auch private Datenerfassung zu erleichtern.

Was motiviert dich, selbst zu gründen anstatt beispielweise eine Konzernkarriere zu verfolgen?

Unser Gründungsteam hat jeweils die Konzernkarriere quasi hinter sich. So waren drei der sechs Gründer vor pixolus in Forschungsabteilungen deutscher Industriegrößen (Bosch, Philips, Panasonic), zwei arbeiteten beim Fraunhofer-Institut IAIS. Der einzige Betriebswirt unter den Gründern war zuvor leitender Angestellter bei einer großen deutschen Krankenversicherung. Uns alle eint insbesondere der Wunsch, selbstbestimmt zu arbeiten. Und das können wir eben als Unternehmer im eigenen Unternehmen.

pixolus hat sich auf die mobile visuelle Datenerfassung spezialisiert. Welche Anwendungen gibt es bisher?

Um als Neugründung mit unserer überhaupt sicht- bzw. greifbar zu sein, benötigten wir eine Art Demo-Lösung. So suchten wir nach einem Massendatenprozess, wo unser technischer Ansatz eine Lösung bringen würde – hin zu mehr Effizienz. So starteten wir mit unserem ersten Eigenprodukt „pixometer“ (https://pixometer.io). Mit pixometer haben wir den Smartphone Metering-Ansatz entwickelt, um Zählerstände (Strom, Gas, Wasser, Wärme), statt wie bisher mit Stift und Papier, eben in Sekundenschnelle per Scan fehlerfrei zu digitalisieren – inkl. Belegfoto. Im Weiteren haben wir die Software „pixiban“ entwickelt, um ellenlange IBAN abzuspannen für Überweisungen, statt diese mühselig eintippen zu müssen. Heute entwickeln wir für KMU sowie große Industrieunternehmen maßgeschneiderte Lösungen für die Erfassung von Daten sowie Bildinhalten (Muster, Formen, Strukturen, Farben, etc.) um Datenerfassung- und verarbeitung in deren Wertschöpfungsprozess effizienter zu machen.

Welche Projekte sind für die Zukunft geplant?

Wir haben derzeit ein Luxusproblem; wir sind stark ausgelastet, insbesondere mit Kundenaufträgen. Daher suchen wir händeringend qualifizierte Entwickler. Unser thematischer Fokus bleibt auf der funktionalen Weiterentwicklung unseres pixometer-Ansatzes – nunmehr eben auch über deutsche bzw. europäische Grenzen hinaus. Darüber hinaus sind wir in einigen eHealth-Projekten aktiv, wo u.a. die Diagnostik per Kamera eine zentrale Rolle spielt, und arbeiten für individuell für produzierende Unternehmen.

Über welche Stolpersteine musstet ihr während der Gründung steigen?

Auch wir kamen nicht um Bürokratie herum. Da verging sehr viel Zeit mit Formularen, Bescheiden, Anträgen, etc. Auch die Gründungsfinanzierung war eine entscheidende Herausforderung. Die haben wir mit Eigenkapital gestemmt, und noch heute sind wir ausschließlich eigenfinanziert. In der weiteren Entwicklung erwies sich die Gewinnung von Fachleuten zur Verstärkung als Herausforderung.

In welches Startup würdest du gerne mal einen Tag Einblick in den Arbeitsalltag bekommen?

Schwierige Frage. Wir leben (und arbeiten) in einer spannenden Zeit, technologische Entwicklungssprünge kommen in immer kürzeren Intervallen. Da gibt es einige Tech-Start-ups insbesondere in den Bereichen KI und IoT für industrielle wie auch eHealth-Anwendungen. Andererseits haben das große Glück, bereits gute Kontakte zu und somit Einblicke in einige spannenden Start-ups zu haben. Daher möchten kein spezielles Start-up nennen.

Dein Rat für jeden Gründer?

Gründung ist immer Trial and Error. Man benötigt neben einem festen Willen und dem Glauben an die eigenen Fähigkeiten letztlich viel Geduld. Als Gründer darf man sich nicht ins Kämmerchen verschließen, sondern sich früh vernetzen sowie die vielen Möglichkeiten der Gründer-Beratung nutzen.

Über pixolus

Als Experten für Computer Vision, Machine Learning und Data Science entwickelt pixolus maßgeschneiderte Software bzw. Systeme für Datenerfassung (OCR) und Bildkerkennung (Muster, Formen, Objekte, etc.) per Smartphone-Kamera und Datenbrille. So können Mitarbeiter oder Kunden ähnlich wie bei einem QR-Code Buchstaben und Ziffern per Smartphone-Kamera erfassen und zentral abspeichern.

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