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Im GründerView stellen wir in regelmäßigen Abständen spannende Startups vor. CASHLINK möchte das Versenden von Geld unter Freunden erleichtern und funktioniert dabei ganz ohne App. Im Interview sprach ich mit Michael Duttlinger über die Geschäftsidee des Startups und über Stolpersteine, über die das Team steigen musste.

Euer StartUp in einem Tweet! (140 Zeichen inkl. Leerzeichen!)

Mit CASHLINK kannst Du ausgelegtes Geld kostenlos direkt auf Dein Bankkonto
zurückerhalten, ohne dass sich jemand dafür anmelden muss.

Wie und wo kam euch die Geschäftsidee?

Wir waren während unserer Studienzeit aktiv in Fachschaften und Hochschulgruppen am KIT engagiert. Dabei mussten wir oft Geld für gemeinsame Aktivitäten einsammeln, zum Beispiel für Seminare, Ausfahrten und Abendveranstaltungen. Jeder, der sowas schon mal organisiert hat, kennt das leidige Problem: Die Teilnehmer haben nicht genug Bargeld dabei, eine Überweisung ist den meisten zu umständlich und manche Leute sind gar nicht mehr
auffindbar. Wir haben uns gedacht: Warum ist es in Zeiten von WhatsApp und Co so anstrengend und kompliziert, gemeinsame Unternehmungen abzurechnen? Das Problem ist allgegenwärtig und noch bietet niemand eine Lösung an, die wirklich von jedem genutzt werden kann. Deshalb haben wir CASHLINK gegründet.

Stellen wir uns vor, ich möchte mehrere Freunde über WhatsApp dazu
auffordern mir Geld per CASHLINK zu überweisen. Wie läuft der
Überweisungsprozess ab?

Du besuchst unsere Website, hinterlegst deine Bankverbindung und erstellst einen Zahlungslink, indem du angibst für was du Geld einsammeln möchtest und was jeder aus der Gruppe zahlen soll. Das alles geht direkt im Browser – auch mobil. Du musst dir dafür kein Benutzerkonto anlegen oder eine App herunter zu laden. Voraussetzung ist lediglich ein Konto bei einer beliebigen deutschen Bank.

Der Link kann nun über die Kanäle, die von der Gruppe bereits genutzt werden – wie
WhatsApp, Facebook oder E-Mail – versendet werden. Deine Freunde öffnen den Link im Browser z.B direkt aus WhatsApp heraus. Sie senden dir
den Betrag, indem sie ihre Kontodaten angeben – mit nur einem Klick. Das Geld wird per Lastschrift vom ihrem Konto abgebucht und direkt auf dein Bankkonto überwiesen. Die Zahlung wird von der regulierten deutschen SolarisBank durchgeführt.

CASHLINK selbst fungiert dabei nur als Übermittler der Daten. Auch zum Bezahlen ist keine Registrierung und keine App notwendig. Das Geld landet oftmals noch am selben Tag, spätestens aber am übernächsten Bankarbeitstag auf deinem Konto.

Wie unterscheidet sich CASHLINK von anderen P2P- Payment-Anbietern, wie
beispielsweise Lendstar oder Transferwise?

Als wir gegründet haben, gab es bereits einige P2P-Lösungen auf dem deutschen Markt. Eine komplette Marktdurchdringung wie z.B. in Dänemark oder Schweden gibt es hier noch nicht.
Das liegt vor allem an der Verbreitung: Alle müssen eine App herunterladen, bevor das Produkt genutzt werden kann. Außerdem müssen die Zugangsdaten für das Online-Banking in der App hinterlegt werden oder man muss sein Konto mittels 1-Cent-Überweisung verifizieren, was mehrere Tage dauern kann.

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es sehr mühsam sein kann, andere davon zu überzeugen eine extra App herunterladen zu müssen, um ausgelegtes Geld zurückzugeben – bis der Letzte die App installiert hat, wäre die Abrechnung „von Hand“ schon längst erledigt.
Mit CASHLINK haben wir eine Lösung geschaffen, die sehr einfach ist und die sofort von jedem genutzt werden kann. Dass das ein großer Vorteil ist, wird uns regelmäßig von Fachschaften, Vereinen und Freundesgruppen bestätigt.

Beim Senden von Geld kommt immer die Sicherheitsfrage auf. Wie ist
CASHLINK vor Betrug oder Datendiebstahl gesichert?

Alle Daten werden ausschließlich verschlüsselt übertragen. Unsere Server sind vor
unbefugten Zugriff geschützt und stehen in deutschen Rechenzentren. Die Transaktionen werden zudem von der BaFin regulierten SolarisBank durchgeführt, die strenge Sicherheitsvorkehrungen nachweisen muss.

Welche App darf auf keinem Smartphone fehlen?

WhatsApp, um damit CASHLINKs verschicken zu können ;-)

In welchem Startup würdest du gerne mal einen Tag Einblick in den
Arbeitsalltag bekommen?

Spannend wäre ein Tag bei Doodle. Die sind zwar aus der Startup-Phase etwas raus, haben uns aber beim Design der Lösung sehr inspiriert. Das Link-Prinzip und die Nutzung ohne Benutzerkonto sind wichtige Punkte, warum Doodle so beliebt ist.

Über welche Stolpersteine musstet ihr während der Gründung steigen?

Wir agieren mit CASHLINK in einem stark regulierten Markt. Aufgrund neuer Richtlinien ändern sich die Rahmenbedingungen hier auch ständig. Dies ist für alle Payment-Startups eine große Herausforderung, die Ressourcen und Geld bindet. Strategisch wichtige Partner, wie z.B. die Solarisbank, an seiner Seite zu haben ist deswegen unerlässlich. Bei der Bewältigung der regulatorischen Hürden ist es ebenfalls wichtig, nicht den Produktfokus zu verlieren.

Dein Rat für jeden Gründer?

Das Wichtigste ist, dass man immer an sich glaubt. Es gibt immer wieder herausfordernde Phasen. Da muss man an seine Vision glauben und sich nicht abbringen lassen. Jedes Startup – vor allem die ganz erfolgreichen – hatten solche Phasen.

Über CASHLINK

Mit CASHLINK kannst du vorgelegtes Geld von deinen Freunden kostenlos direkt auf dein Bankkonto zurückerhalten, ohne dass sich jemand dafür ein Benutzerkonto anlegen oder eine App herunterladen muss. Es wird lediglich ein Konto bei einer deutschen Bank benötigt. Entwickelt wurde CASHLINK von vier Studenten des Karlsruher Instituts für Technologie
(KIT).
www.cashlink.de

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