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Im Gründerview stellen wir in regelmäßigen Abständen spannende Startups vor. Das Startup auvisus automatisiert Kassiervorgänge mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz.

Im Interview sprechen Felix Schweikardt und Kai Dierenbach über ihre Geschäftsidee und verraten, wieso sie sich für den IT-Accelerator CyberLab beworben haben.

Euer Startup in einem Tweet!

Felix: Wir verwenden künstliche Intelligenz, um Mahlzeiten mittels Bilderkennung automatisiert zu erkennen, den Preis zu berechnen und damit Warteschlangen in Betriebsrestaurants & Mensen zu reduzieren.

Welches Problem soll durch auvisus gelöst werden?

Kai: Nachdem man sein Mittagessen nach der Essensausgabe auf das Tablett stellt, kann man dabei zusehen wie das Essen in der Warteschlange an der Kasse kalt wird. Lange Wartezeiten gilt es aus Sicht eines Gastronomen zu verhindern. Durch schnelleres Kassieren bleibt nicht nur dass Essen warm, sondern auch die Mittagspause gestaltet sich erholsamer.

Wie ist die Idee zu auvisus entstanden?

Felix: Wir haben uns beide in den vergangenen Jahren intensiv mit Machine Learning beschäftigt und irgendwann ist die Frage aufgekommen, ob neuronale Netze auch Mahlzeiten erkennen können. Nach positiver Analyse der technischen Umsetzbarkeit ist die Idee zu auvisus entstanden.

Wie erkennt der Algorithmus die vielen wechselnden Gerichte, die tagtäglich in Kantinen angeboten werden?

Kai: Wir wollen Euch nicht mit technischen Details langweilen. Ganz grob: Unser Algorithmus hat das allgemeine Konzept von Essen und dessen Merkmale gelernt und lernt mit neuen Bildern schnell dazu.

Die Idee Kassierprozesse zu optimieren ist nicht neu. Es gibt beispielsweise ja auch Geschirr mit RFID-Chips, die Speisen und Getränke in Sekundenschnelle an das Kassensystem übermitteln. Wo liegen die Vorteile von auvisus?

Felix: Das Feedback unserer Kunden ist, dass sich der Ansatz über Bilderkennung besser in bestehende und optimierte Prozesse integrieren lässt. So ist die Umrüstung des Geschirrs auf RFID-Chips aufwändig und die kontinuierliche Überprüfung, ob die RFID-Chips auch nach Spülvorgängen funktionsfähig sind zeitraubend. Auch für Waren wie Obst oder Einzelhandelswaren, die nicht auf Geschirr platziert und verkauft werden, ist eine Kamera die simplere Lösung.

Über welche Stolpersteine musstet ihr während der Gründung steigen?

Felix: Im Nachhinein würden wir bereits früher eine Internetpräsenz und die Pflege von Social-Media-Kanälen anstoßen. Daraus ist viel wertvolles Feedback entstanden und wir konnten auch neue Kundenanfragen generieren.

Warum habt ihr euch für einen Accelerator beworben?

Kai: Andere Startups, die dem eigenen Unternehmen etwas voraus sind oder Mentoren, die bereits viele Startups begleitet haben können den besten Input zu vielen Problemstellungen geben.

Wie sieht euer normaler Arbeitsalltag aus?

Kai: Sofern wir nicht auf Terminen außer Haus sind, gibt es morgens den Kaffee und ein 5-minütiges Daily-Meeting. Danach aktuell sehr unterschiedlich: Telefonate, Programmieren, Mails, Präsentationen, Beiträge, Meetings, Bewerbungsgespräche, Mentoring, Partner, etc.

Karlsruhe ist für Gründer…

Kai: …eine (zumindest vergleichsweise) gute Möglichkeit talentierte Entwickler zu finden ;)

In welches Startup würdet ihr / würdest du gerne mal einen Tag lang Einblick in den Arbeitsalltag bekommen?

Felix: Zwift, eine virtuelle Welt zum gemeinsamen Radfahren auf dem Hometrainer. Als leidenschaftlicher Triathlet und technikbegeisterter Mensch würde ich hier gerne hinter die Kulissen schauen.

Kai: Zipline, schnelle und kostengünstige Auslieferung von Medikamenten mittels Drohnen in entlegene Gebiete. Es freut mich immer, wenn neue Technologie dafür eingesetzt wird, um Menschen einen wirklichen Mehrwert bieten zu können. Da ich selbst ein Forschungsprojekt im Medizinsektor technisch begleitet habe, würde ich mir gerne mal den Ablauf einer Lieferung vor Ort anschauen.

Über auvisus

Zwei Milliarden Essen werden jedes Jahr in Betriebsrestaurants in Deutschland manuell kassiert. Dies führt nicht nur zu langen Wartezeiten für Essensgäste, sondern verursacht auch hohe Kosten für die Betreiber. Für die Gemeinschaftsgastronomie muss eine Lösung gefunden werden, die Personalkosten spart und einen höheren Umsatz in Stoßzeiten ermöglicht.

auvisus ermöglicht durch Künstliche Intelligenz in der Bildverarbeitung eine Automatisierung des Kassiervorgangs. Das Tablett wird unter der Kamera platziert, der Algorithmus erkennt und klassifiziert die Gerichte auf dem Tablett und mit der Bezahlung ist der Kassiervorgang abgeschlossen.

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