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Wachstum – das war der bestimmende Faktor in den letzten Monaten. Nicht nur Nutzerzahlen oder Umsatz, auch unser Team ist gewachsen. Im zweiten Teil unserer Gründerkolumne erzählen wir euch, wie sich dieses Wachstum bemerkbar macht, welche Herausforderungen damit einhergehen – und wie sich unsere Unternehmenskultur dabei weiterentwickelt hat.

Ein kurzer Blick zurück: Wir haben uns im Frühjahr 2016 gegründet und Anfang Sommer unser Spiel Idle Miner Tycoon gelauncht, zunächst als MVP (minimum viable product), quasi eine Rohversion. Bis zum Frühjahr 2017 sind wir auf 20 Mitarbeiter gewachsen, ein zweites Spiel war angedacht, wurde aber verschoben, um sich mit voller Kraft der Weiterentwicklung von Idle Miner widmen zu können, dessen Potenzial noch lange nicht erschöpft ist.

Spaß und anspruchsvolle Arbeit gehören bei Fluffy Fairy Games zusammen

Wir sind mittlerweile auf 30 Mitarbeiter gewachsen und schaffen es bislang, den Startup-Spirit zu halten. Wir bieten allen Kollegen ein Arbeitsumfeld, in dem ihre Arbeit zu Resultaten führt und nicht in Prozessen verpufft. Ein junges, dynamisches Umfeld, in welchem man sich schnell entwickeln kann und in dem auch Fehler erlaubt sind. Wir glauben, dass zu anspruchsvoller Arbeit auch Spaß gehört und organisieren regelmäßig Partys und andere Freizeitaktivitäten und achten darauf, dass acht Stunden Arbeitszeit pro Tag nicht überschritten werden.

Unser grundlegender Ansatz ist weiterhin richtig, wie wir glauben, aber das heißt nicht, dass alle Herausforderungen leicht zu meistern waren. Zum einen bei der Personalsuche: Wir bauen gerade das Team für das zweite Spiel auf, wir versuchen weitere Entwickler zu finden – und wir stellen ein Marketingteam auf. Anders als viele reine Spieleentwickler verstehen wir uns als Publisher und wollen die Vermarktung unserer Spiele in der Hand halten, das erfordert eine Reihe von spezialisierten Funktionen. Aber nicht nur Qualifikation, auch die Werte müssen stimmen.

Die Entwicklung einer distinktiven Firmenkultur

Im letzten halben Jahr ging es für uns in unverminderter Geschwindigkeit weiter, getrieben von dem Ziel zu wachsen und uns noch zu einer vollwertigen Games-Firma zu entwickeln. Was anfangs Pragmatismus war, entwickelte sich zu einer distinktiven Firmenkultur und einem Set an Werten:

Selbstverantwortung – Wir übertragen Mitarbeitern früh Verantwortung, weil wir glauben, dass so das Lerntempo am höchsten ist und sich am schnellsten die Spreu vom Weizen trennt. Die Gründer sind jederzeit präsent, stehen mit Vorschlägen und Einordnungen bereit, haben aber nicht den Anspruch, Mikromanagement zu betreiben.

Tempo – Wir haben einen hohen Anspruch an uns und wollen auf jedem Feld exzellente Arbeit abliefern, aber das Tempo (oder neudeutsch “time to market”) steht im Vordergrund. Wir wollen alles so rasch wie möglich am Markt testen und von da an iterieren, nicht ewig im Elfenbeinturm basteln. Wir setzen auf kleine, agile Teams, um das zu erreichen.

Kundenorientierung – Wir hören auf das, was unsere User uns sagen – wir glauben nicht, dass wir alles selber besser wissen. Wir wollen unsere Spiele Stück für Stück gemeinsam mit den Spielern entwickeln und sie auf jeder Ebene mitnehmen.

Der User bestimmt bei Fluffy Fairy Games das Spiel mit. (Bild: Fluffy Fairy Games)

Ein optimistischer Blick in die Zukunft

Weitere Herausforderungen gab und gibt es bei der Etablierung von Prozessen: Wir sind einerseits groß genug, um eine Reihe von Aufgaben im Bereich Legal/Finance zu haben, aber noch zu klein, um eine Vollzeitkraft zu beschäftigen. Auf diese Problematik sind wir in vielen Bereichen gestoßen: von der IT bis zum Einkauf, von den Räumlichkeiten bis zur Teamkommunikation. Bei 20 bis 30 Mitarbeitern geht vieles nicht mehr pragmatisch nebenbei, es fehlt aber auch die “Masse”, um dezidiert Personal auf administrativen Dingen abzustellen. Wir gehen diese Fragen aber Stück für Stück an, um dauerhafte Lösungen zu finden.

Nun, in der zweiten Jahreshälfte, stehen wir bei 30 Mitarbeitern und laufen für 2017 auf vier Millionen Euro Jahresumsatz, liegen also solide im Plan, was das Wachstum angeht. Wir haben Vorträge auf der devcom in Köln, auf der Casual Connect in Seattle und der Pocket Gamer Connects in San Francisco gehalten, sind in der Branche ein ganzes Stück bekannter geworden und lernen immer noch täglich dazu. Wir schauen optimistisch in die Zukunft.