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Am gestrigen Dienstag wurde in Berlin bereits zum vierten Mal der deutsche Startup Monitor vorgestellt. techtag hat sich die große Studie zur deutschen Gründerszene angeschaut und dabei einen etwas genaueren Blick auf die Gründerlandschaft in Baden-Württemberg geworfen.

Seit 2013 wird der Deutsche Startup Monitor jährlich durchgeführt, mit dem Ziel die Entwicklung der Startups-Szene darzustellen, den Gründerstandort Deutschland zu stärken und die Gesellschaft für das Thema Entrepreneurship zu sensibilisieren. Initiator des Deutschen Startup Monitors ist der Bundesverband Deutsche Startups e.V., der für die Erhebung mit dem Lehrstuhl für E-Business und E-Entrepreneurship der Universität Duisburg-Essen zusammenarbeitet. Förderer und Herausgeber ist KPMG in Deutschland.

„Der Deutsche Startup Monitor ist ein Kompass, der der Politik eine Orientierung gibt, was sie tun kann, damit Gründen in Deutschland einfacher und erfolgreicher ist.“

Florian Nöll, Vorsitzender des Bundesverband Deutsche Startups e.V.

Region Stuttgart/Karlsruhe unter den Top 3

Der vierte deutsche Startup Monitor repräsentiert insgesamt 1224 Startups. Das sind 3043 Gründer mit insgesamt 14.513 Mitarbeitern. Im Standortvergleich bleibt Berlin weiterhin Spitzenreiter – 17,0% der Startups sind hier ansässig. Es folgen die Metropolregion Rhein-Ruhr (14,1%) und die Region Stuttgart/Karlsruhe (8,9%) auf Platz 3.

Startup Karte Deutscher Startup Monitor
Berlin bleibt quantitativ der wichtigste Startup-Hotspot Deutschlands, gefolgt von der Metropolregion Rhein-Ruhr und Stutttgart/Karlsruhe (Bild: Deutscher Startup Monitor)

Der Gründer: m, 27, sucht

  • 45,6 Prozent der Studienteilnehmer sind zwischen 25 und 34 Jahre alt.
  • Das Durchschnittsalter für die erste Gründung liegt bei 27,3 Jahren, wobei Männer mit 26,8 Jahren deutlich früher gründen als Frauen (31 Jahre).
  • Der Anteil der Gründerinnen stieg 2016 auf 13,9%
  • Teamgründungen machen den überwiegenden Teil der Startup-Gründungen aus (74,9%)

Das Startup: B2B und Koops

  • 42,7% der Startups im DSM beurteilen die aktuelle Geschäftslage als gut.
  • 57,6 % bewegen sich ausschließlich oder überwiegend im B2B-Bereich
  • 70% der Startups kooperieren mit etablierten Unternehmen.
  • Startups im DSM sammelten insgesamt über 1,1 Mrd Euro externes Kapital.
Kategorien der Startups
Kategorien der Startups (Bild: Deutscher Startup Monitor 2016)

Das Team: 28,8 Hände machen der Arbeit schnell ein Ende

  • Startups im DSM haben im Schnitt 14,4 Mitarbeiter.
  • Rund 30% der Mitarbeiter deutscher Startups stammen aus dem europäischen Ausland. In Berlin sind es sogar 42%.
  • Im Schnitt plant jedes Startup 6,6 Neueinstellungen für die kommenden Jahre. Das sind insgesamt 5.600 neue Stellen.
  • Die Hierarchien in Startups sind flach: 33,9% der Unternehmen verfügen über nur eine Hierarchieebene.

Das ist Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg sind Startup-Gründer überwiegend männlich (89,8%) und bei der erstmaligen Gründung 26,8 Jahre alt. Die Lebenszufriedenheit von Gründern im Ländle liegt auf einer Skala von 0 bis 10 bei 7,4.

Baden-Württemberg gründet größtenteils im Team (74,3%). Die Geschäftsführung besteht im Schnitt aus 2,6 Gründern und ist zu 93% männlich. Im Mittel sind 6,1 Mitarbeiter angestellt und 6,6 Neueinstellungen geplant.

Was das Kundensegment betrifft, bewegt man sich im Südwesten ausschließlich oder überwiegend im B2B-Segment (68,6%). Finanziert werden die Startups entweder durch eigene Ersparnisse (19,7%) oder Risikokapital (13,2%).