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Mit dem CODE_n new.New Festival initiiert die GFT Technologies SE vom 20. bis 22. September ein Innovationsfestival im Karlsruher Zentrum für Kunst und Medien (ZKM). Ein zentraler Teil der Veranstaltung ist der globale CODE_n CONTEST. Wir stellen die Finalisten aus Baden-Württemberg vor. Heute: LuxFlux.

Euer Business-Modell in 140 Zeichen?

Mit optischer Messtechnik identifizieren wir chemische Substanzen.

Ihr habt die Vision, optische Messtechniken, die sonst nur in Laboren zum Einsatz kommen, auch normalen Endverbrauchern zugänglich zu machen. Was sind das für Messtechniken und inwiefern profitieren „normale“ Menschen von deren Nutzung?

Es geht konkret um optische Spektroskopie. Bisher war Spektroskopie ein Verfahren, das teure Geräte und geschultes Personal erforderte. Wir verbinden kostengünstige Hardware mit Mustererkennung und maschinellem Lernen. Diese Kombination eröffnet neue Nutzergruppen – Nutzer, die der hohe Preis und die Komplexität bisher abgeschreckt hat. Wir verwandeln ein komplexes Spektrometer in ein handliches Messgerät, was jeder „normale“ Mensch bedienen kann.

Könnt ihr uns ein praktisches Beispiel dafür geben, wie ein Konsument ein Produkt von LuxFlux einsetzen könnte?

Wir zielen nicht auf den klassischen Konsumenten, sondern eher auf gewerbliche Anwender ab. Wir arbeiten im Nahinfrarotbereich des optischen Spektrums, das ideal für organische Verbindungen geeignet ist. Anwendungen im Bereich der Kunststofftechnik und der Pharmazie passen unserer Meinung nach am besten. Konkret geht es um die Wareneingangskontrolle, das heißt, dass die Anwender unserer Lösung sehr einfach und schnell Stoffe identifizieren und so zum Beispiel feststellen können, ob wirklich „das drin ist, was draufsteht“.

Was ist in diesem Kontext das größte Problem, das ihr in den nächsten 12 Monaten lösen müsst?

Wir haben die ersten Testgeräte in der Kunststoffindustrie verkauft. Nun gilt es, das Geschäftsmodell zu skalieren und zum Beispiel über Partner größere Stückzahlen abzusetzen.

Wie könnten eure Produkte die Gesellschaft, in der wir leben, in den kommenden Jahren verändern?

Wir arbeiten darauf hin, dass sich unsere Technologie in vielen Anwendungsfällen etabliert. Wir wünschen uns, dass unsere Lösung beispielsweise hilft, Medikamentenfälschungen vor allem in Entwicklungsländern zu reduzieren. „Product Fakes“ sind ein großes Problem, das durch den Internethandel eher noch größer wird.

Wie steht ihr zum Standort Baden-Württemberg?

Wir haben uns bewusst für den Technologiepark Tübingen-Reutlingen entschieden, da hier verschiedene erfolgreiche Sensorik-Unternehmen ansässig sind. Dadurch versprechen wir uns positive Effekte, beispielsweise bei der Gewinnung von Kundenprojekten.

Sucht ihr aktuell Verstärkung, wenn ja, in welchen Bereichen?

Wir sind ständig auf der Suche nach Software-Entwicklern mit ausgeprägtem Verständnis für Machine Learning und Algorithmik.

Was ist das größte Problem, das Ihr in den nächsten 12 Monaten lösen müsst?

Wir müssen es schaffen, das Geschäftsmodell zu skalieren. Das hängt zum einen an den richtigen Vertriebspartnern und zum anderen am Aufbau kompetenter Mitarbeiter. Zur Beschleunigung unseres Wachstums stehen wir potenziellen Investoren offen gegenüber.

Steckbrief:

Name: LuxFlux GmbH
Geschäftsfeld: Optische Messtechnik
Standort: Reutlingen
Mitarbeiter: 4
Gründer: 2
Funding-Status: Bootstrapped