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Mit dem CODE_n new.New Festival initiiert die GFT Technologies SE vom 20. bis 22. September ein Innovationsfestival im Karlsruher Zentrum für Kunst und Medien (ZKM). Ein zentraler Teil der Veranstaltung ist der globale CODE_n CONTEST. Wir stellen die Finalisten aus Baden-Württemberg vor. Heute: SpinDiag.

techtag: Euer Business-Modell in 140 Zeichen?

SpinDiag steht für das schnelle Erkennen von Infektionen in Krankenhäusern.

Wie seid ihr darauf gekommen, den multiresistente Bakterien den Kampf anzusagen?

Wir haben vor der Gründung sehr intensiv mit Vertretern von Kliniken gesprochen, um zu verstehen, wie wir mit unserer Technologie zum schnellen Nachweis von Krankheitserregern vor Ort am besten helfen können. Dabei hat sich gezeigt, dass die Ausbreitung von Antibiotika-resistenten Bakterien ein stark zunehmendes Problem ist – und wir mit unserem System die perfekte Lösung dafür haben. Es gab so viel Zustimmung für unsere Idee, dass wir die SpinDiag GmbH einfach gründen mussten.

Was sind die größten Herausforderungen bei diesem Unterfangen?

Eine Herausforderung ist sicher die Vielzahl an resistenten Bakterien, die wir nachweisen müssen. Hier sind wir aber mit unserer Technologie zum Nachweis vieler Resistenzen gut aufgestellt. Spannend wird es auch, wie sich die Resistenzsituation entwickeln wird und was für neue Resistenzmechanismen auftreten werden. Hier müssen wir in der Lage sein, unser System schnell anzupassen.

An welcher Stelle kommt SpinDiag ins Spiel? Wie funktioniert das System und was kann es leisten?

Durch einen schnellen, breiten und bezahlbaren Test für Patienten kann das Krankenhaus direkt bei der Aufnahme wirkungsvoll verhindern, dass Patienten gefährliche Bakterien unerkannt einschleppen. Wird hier ein Bakterium nachgewiesen, kann der betroffene Patient isoliert behandelt werden. Somit wird die Gefahr deutlich gesenkt, dass er weitere Patienten ansteckt. Das ist bei Antibiotika-resistenten Bakterien besonders wichtig, da diese kaum noch wirkungsvoll mit gängigen Antibiotika behandelt werden können. Infektionen, die früher einfach behandelbar waren, können heutzutage wieder lebensbedrohlich werden.

Könnt ihr den prototypischen Ablauf von SpinDiag an einem Beispiel aus der Praxis nachzeichnen?

Wenn ich ins Krankenhaus aufgenommen werde, wird anhand eines Fragebogens entschieden, ob bei mir ein erhöhtes Risiko für das Vorhandensein resistenter Erreger besteht. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn ich kürzlich in einem landwirtschaftlichen Betrieb oder einem anderen Krankenhaus war. Aber auch, wenn ich in bestimmten Ländern Urlaub gemacht habe, in denen resistente Bakterien schon sehr verbreitet sind. Falle ich in eine solche Risikogruppe, wird von mir ein Abstrich mit einem Wattestäbchen genommen. Dieser kommt dann in unseren Testträger, eine Art DVD mit Mikrokanälen. Ein kompaktes Prozessierungsgerät führt in 30 Minuten die Analyse mit dem Testträger durch und informiert dann das Krankenhaus, ob bei mir besondere Maßnahmen – wie etwa ein Einzelzimmer – notwendig sind.

Wie steht ihr zum Standort Baden-Württemberg?

Baden-Württemberg und speziell Freiburg ist ein fantastischer Standort, da wir hier sehr engen Kontakt zu der großen Universitätsklinik Freiburg haben, die uns bei der Entwicklung unterstützt. Aber auch weitere Partner wie der Hersteller unserer Pilotlinie zur automatischen Herstellung der Testträger oder unser Gerätepartner kommen aus dem ”Ländle”. Hier gibt es einfach alles, was unser Start-up braucht.

Sucht ihr aktuell Verstärkung, wenn ja, in welchen Bereichen?

Zunächst wollen wir unsere aktuelle Finanzierungsrunde abschließen. Danach möchten wir uns aber mittelfristig im Bereich Vertrieb verstärken, um den Markteintritt vorzubereiten.

Was ist das größte Problem, das Ihr in den nächsten 12 Monaten lösen müsst?

Der Abschluss unserer Finanzierungsrunde und die Weiterentwicklung unseres Funktionsmusters Richtung Prototyp.

Steckbrief:

Name: SpinDiag GmbH
Geschäftsfeld: Diagnostik
Standort: Freiburg
Mitarbeiter: 7
Gründer:  7
Funding-Status: Bisher finanziert durch ein BMBF-Projekt, aktuell Übergang in VC-Finanzierung (Serie A).