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Mit der speziellen Entspannungsapp Sonamedic will das Ettlinger Medienunternehmen UnitedCreation GmbH seinen Nutzern eine kurze Pause vom hektischen Alltag verschaffen. Meditative Vorkenntnisse sind dabei keine erforderlich.

Stattdessen setzt das Team um Chefentwickler und Geschäftsführer Andreas Lehnert auf ein innovatives Konzept aus meditativen Anleitungen und binauralen Beats.

„Schließe deine Augen“

„Lege dich entspannt auf den Rücken und schließe deine Augen. Lausche eine Weile der Musik und lasse dich einfach treiben“. Bei dieser Meditationsübung sorgt die sanfte Stimme des Schauspielers Sky du Mont bereits ebenso für ein gewisses Maß an Entspannung wie die sphärischen Klänge im Hintergrund.

Im hektischen Alltag ein paar Minuten entspannen zu können, das ist das Ziel dieser Soundinstallation in der App Sonamedic. „Diese Entspannungsübung muss man allerdings unbedingt mit Kopfhörern hören“, sagt Entwickler Andreas Lehnert, denn nur dann könne der Mix aus Meditationsanleitung und Musik seine Wirkung komplett entfalten. Beruhigende Ansagen und harmonische Hintergrundmusik waren dem Geschäftsführer der Akustik-Agentur UnitedCreation und seinem Partner Philipp Hofheinz nämlich nicht genug und deshalb haben die beiden Unternehmer zusätzlich noch binaurale Beats in ihre Soundfiles eingearbeitet.

Akustische Täuschung

Binaurale Beats sind eine akustische Täuschung, die durch Töne mit unterschiedlichen Frequenzen erzeugt wird. Das bedeutet: Wenn durch einen Kopfhörer auf dem linken und dem rechten Ohr Töne mit verschiedenen Frequenzen abgespielt werden, kombiniert das Gehirn diese unterschiedlichen Eindrücke zu einem eigenen Ton. „Wenn man die unterschiedlichen Frequenzen richtig kombiniert, können bestimmte Regionen des Gehirns gezielt stimuliert werden“, sagt Lehnert.

Diese Methode sei wissenschaftlich fundiert und deshalb habe er sich in den vergangenen Jahren intensiv in das Thema eingearbeitet und binaurale Beats zur Stimulation von jenen Hirnregionen konzipiert, die für Entspannung oder Konzentration verantwortlich sind.

„Eigentlich reichen schon die Beats alleine aus, um für die notwendige Entspannung zu sorgen“, sagt Lehnert. Damit sich die Leute auch gezielt fallen und auf die Entspannungsübung einlassen können, knüpfte er um die binauralen Beats noch einen meditativen Klangteppich. Und auch bei den gesprochenen Anleitungen für die einzelnen Übungen überließen Lehnert und Hofheinz nichts dem Zufall. Neben Sky du Mont wurde noch die bekannte Rundfunkmoderatorin Frauke Vetter als Sprecherin für die Meditationsanleitungen verpflichtet.

Übungen zur Achtsamkeit

Zum offiziellen Start der App Ende Juni waren bereits ein gutes Dutzend Soundfiles zu Themenbereichen wie Entspannung, Motivation, Achtsamkeit oder Stressabbau erhältlich und in den kommenden Monaten soll das Angebot nun sukzessive ausgebaut werden. In den ersten vier Wochen nutzten bereits über 7.000 Leute das Angebot.

Außerdem sollen die Soundfiles künftig im Entspannungsbereich eines Wellness-Bades und zur Behandlung von Burn-Out-Patienten. und -Patienten in der psychotherapeutischen Klinik Schloss Gracht eingesetzt werden. „Übungen zur Achtsamkeit und Meditation liegen voll im Trend. Und weil der Arbeitsalltag durch Digitalisierung und Globalisierung immer hektischer wird und es kaum noch echte Pausen gibt, sind leicht umsetzbare Übungen zur Entspannung ein gutes Mittel zur Stressprävention“, sagt Lehnert.

Vom Profimusiker zum Soundbastler

Als größte Herausforderung bei der Entwicklung der App bezeichnet Lehnert rückblickend das Komponieren der meditativen Klangfolgen. „Die Töne mussten schließlich zu den binaurelen Beats passen. Das war eine ganz schöne Tüftelei“, sagt Lehnert. Dabei geht dem ehemaligen Berufsmusiker das Komponieren eigentlich recht leicht von der Hand. Lehnert war nach seinem Popmusik-Studium an der Kunsthochschule in Amsterdam schließlich ein gefragter Rockgitarrist und stand in den Jahren um die Jahrtausendwende mit bekannten Bands wie „Knutschfleck“, „The Greedy Bunch“ sowie als Begleitmusiker von Laith Al Deen auf der Bühne.

2001 wechselte Lehnert dann auf die andere Seite des Mischpults, machte sich mit seinem Unternehmen UnitedSounds selbstständig und produzierte Werbemusik und Telefonansagen. 2013 stieg mit Hofheinz ein Tontechniker in das Unternehmen ein und seit zwei Jahren wurde das Angebot unter dem neuen Namen um weitere Marketing-Diensleistungen wie Imagevideos und Grafikkampagnen erweitert.