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Friedrichshafen. ZF hat eine Gesellschaft zur Beteiligung von ZF an Technologieunternehmen gegründet. Die Zukunft Ventures GmbH mit Sitz in Friedrichshafen nahm zum September 2016 ihre Arbeit auf. Die Gesellschaft soll Firmen, die in für ZF interessanten Technologiefeldern aktiv sind, identifizieren und eine Beteiligung umsetzen. Vor allem für Start-ups bietet dies die Möglichkeit, zusätzliches Investitionskapital zu erhalten. Aber auch kleinere etablierte Unternehmen können so mit ZF einen starken Partner erhalten. Im Gegenzug erhält ZF einen weiteren Zugang zu zukunftsfähigen und wettbewerbsrelevanten Technologien.

„Mit der Gründung der Zukunft Ventures GmbH können wir technologische Lücken schneller füllen und neue Geschäftsfelder erschließen“, sagt Dr. Stefan Sommer, Vorstandsvorsitzender der ZF Friedrichshafen AG. ZF bietet heute schon sämtliche Technologien, die für das autonome Fahren von Pkw und Nutzfahrzeugen notwendig sind. „Um diese Position zu wahren und dauerhaft auszubauen, benötigen wir schnellen Zugang zu innovativen Technologien“, so Sommer weiter. „Mit dem flexiblen und schnellen Instrument der Zukunft Ventures stellen wir sicher, dass die Innovationsgeschwindigkeit in den Unternehmen aufrechterhalten bleibt.“

Ausgewogener Ansatz Das Instrument der Beteiligung durch Venture-Gesellschaften ist in der Industrie seit längerem etabliert. Bisherige Modelle praktizieren entweder eine geringe Beteiligung aus einem begrenzten Kapitalstock – unabhängig vom Kerngeschäft des Kapitalgebers – oder eine strategische Beteiligung mit Exklusivitätsvereinbarungen oder die vollständige Integration. Mit der Zukunft Ventures GmbH beschreitet ZF neue Wege. Denn der Technologiekonzern verfolgt einen ausgewogenen, fallweise flexiblen Ansatz. Merkmale des ZF-Ansatzes sind größere Beteiligungssummen und die größtmögliche Unterstützung des Beteiligungspartners bei strikter Orientierung an den Erfordernissen des Markts. Die Technologien können so ihren Markteinfluss maximal wirken lassen und eine hohe Innovationsgeschwindigkeit für beide Partner gewährleisten.

Die Beteiligungsgesellschaft hat daher kein festes Etatvolumen. „Wir sind nach oben offen, wenn sich Gelegenheiten ergeben“, so Torsten Gollewski, der Geschäftsführer der Zukunft Ventures GmbH. Der Automobilexperte ist seit Juni 2016 Leiter Vorentwicklung der ZF Friedrichshafen AG und verantwortet die strategische Erweiterung der ZF-Kompetenzen, unter anderem durch Beteiligungen. Gollewski weiter: „Wir beteiligen uns sinnvoll entlang unserer Strategie, die unternehmerische Verantwortung bleibt bei den jeweiligen Firmen, weil wir sie eben nicht vom Markt nehmen wollen.“

Der Gesellschaft sind weder technologisch noch geografisch Grenzen gesetzt. Technologisch sind Investitionen in wesentliche Zukunftstechnologien vorgesehen, die bisherige Geschäftsfelder innovativ weiterentwickeln oder disruptive Prozesse beschleunigen. “Wir schauen uns deshalb Firmen weltweit an, im Silicon Valley, im asiatischen Raum, in Israel, aber auch in Berlin oder anderswo in Europa“, so Gollewski.

Beteiligungen in den Technologiefeldern Sensorik und Software

Erst jüngst hat sich ZF an verschiedenen Technologieunternehmen beteiligt, so mit 40 Prozent an dem Hamburger Unternehmen Ibeo. ZF und Ibeo entwickeln gemeinsam eine neue Generation von Lidar-Sensoren. Auch an dem Software-Unternehmen doubleSlash hat sich ZF mit 40 Prozent beteiligt. Das Unternehmen, das bereits strategischer ZF-Lieferant ist, wird die Kompetenzen bei der Fahrzeugvernetzung erweitern. Derartige Beteiligungen werden zukünftig über die Zukunft Ventures erfolgen.

Mit der Zukunft Ventures GmbH untermauert ZF seinen Anspruch der Innovationsführerschaft und erweitert seine umfassenden Aktivitäten zur Innovationsförderung und Früherkennung disruptiver Technologien. Dazu gehören neben der neuen Gesellschaft ein weltweit eng gespanntes Netz von Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen, der M&A-Bereich, ein umfassendes Technologie-Scouting in der Zentralen Forschung und Entwicklung, ein Think Tank sowie verschiedene Innovation Labs.

Quelle: Presseinformation der ZF Friedrichshafen AG