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Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (MWK) fördert die Freiburger Albert-Ludwigs-Universität im Programm „Gründungskultur in Studium und Lehre (GuStL)“. In dieser Ausschreibung wurden die Hochschulen aufgefordert, Konzepte zu erarbeiten, die dazu beitragen sollen, Studierenden Lust auf die Gründung von Unternehmen zu machen und die dafür nötigen Kompetenzen zu vermitteln. Die Fördersumme beträgt etwa 600.000 Euro.

„In Abgrenzung zu bestehenden Formaten besteht das Ziel der beantragten Fördermaßnahmen darin, den Studierenden bereits in der Frühphase ihres Studiums Möglichkeiten und Plattformen für die Begegnung mit einer lebendigen Gründungskultur innerhalb der Hochschule zu bieten“, sagt Prof. Dr. Juliane Besters-Dilger, Prorektorin für Studium und Lehre. Im Fokus stehen daher folgende drei Aspekte: das Erlernen von gründungsrelevanten Kompetenzen über fundierte Lehrangebote, das Erleben von Unternehmertum über eigenes Handeln sowie das Entwickeln von Unternehmertum als Haltung, mit eigener Idee beziehungsweise mit konkreten Vorstellungen von einer unternehmerischen Selbständigkeit als Berufsoption.

Die Wissenschaft als „Brutstätte“ für Innovationen in Wirtschaft und Gesellschaft

Die Wissenschaft hat ihre Rolle als „Brutstätte“ für Innovationen in Wirtschaft und Gesellschaft mit großer Verantwortung angenommen. Sie übernimmt die Aufgabe, die immer komplexeren Räderwerke moderner Innovationsprozesse zu befördern und sicherzustellen. Die einstigen starren Grenzen zwischen Grundlagenforschung und angewandter Forschung  verschwimmen dabei immer mehr. An den Hochschulen etabliert sich ein neues Denken, das Ideen, die in die Gründung von Unternehmen münden, größtmögliche Freiräume zusichert.

„Unsere Hochschulen haben verstanden, dass die Ideen und Erkenntnisse, die auf dem Campus entstehen und die einen konkreten Nutzen versprechen, schnell in die Praxis finden müssen“, sagt Wissenschaftsministerin Theresia Bauer. Das Schlagwort Wissenstransfer ist dabei in aller Munde.

Selbständigkeit als mögliche Berufsperspektive für Studenten

Um das Interesse für eine eigene Unternehmensgründung an den Hochschulen zu stärken, fördert die Landesregierung mit einem Programm zur Gründungskultur nun neue Formate, die unternehmerisches an Hochschulen schon bei Studierenden stärken. Das Ziel: Selbständigkeit als mögliche Berufsperspektive ins Bewusstsein zu rücken, Mut geben, eigene Wege zu gehen, vor möglichem Scheitern nicht zurückzuweichen, aber auch die Bearbeitung ganz konkreter betriebswirtschaftlicher Fragestellungen.

Potenziellen Gründern soll so das nötige Rüstzeug an die Hand gegeben werden, um sich mit einer eigenen Idee erfolgreich auf das Abenteuer Selbständigkeit einzulassen.

Gründergeist: Wie wäre es, mein eigener Chef zu werden?

Ministerin Bauer: „Unser gesellschaftlicher Wohlstand gründet sich auf permanenter Erneuerung, auf Verbesserung unserer Prozesse, auf die Entdeckung neuer Verfahren und Herangehensweisen. Wir wollen dazu beitragen, dass junge Menschen unsere Hochschulen als Persönlichkeiten verlassen, die mutig genug sind, etwas Eigenes zu machen und klug genug, damit Erfolg zu haben.“

Die Studierenden sollen auch in wirtschaftsfernen Fakultäten Gelegenheit haben, sich mit diesen Fragestellungen konfrontieren: Was könnte ich aus meiner Idee machen? Wie wäre es, mein eigener Chef zu werden?

In verschiedenen kreativen Formaten vermitteln die Hochschulen so das intellektuelle Rüstzeug, dass junge Gründer brauchen, um aussichtsreich in den Markt einzutreten und sich dort zu behaupten. Die Ausschreibung ist auf sehr große Resonanz gestoßen. Rund 90 Prozent aller Hochschulen haben sich beworben.

Die Gründungskultur bildet neben  „Strukturmodellen“ und „WILLE – Wissenschaft erfolgreich lernen und lehren), eines von drei Landesprogrammen.

Liste aller geförderten Projekten an Hochschulen in Baden-Württemberg.

Quelle: Uni Freiburg & MWK