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Sei es Zeit, Geld oder Manpower – meist können bei der Entwicklung neuer Produkte nicht alle geplanten Features umgesetzt werden. Daher ist es entscheidend, sich vor Augen zu führen, wo man begrenzte Ressource sinnvoll und gewinnbringend einsetzt. Hier kann die Kano-Analyse Gold wert sein – denn sie lässt geplante Produktfeatures direkt vom Endnutzer priorisieren.

Mit Kano Wünsche erkennen

Das Kano-Modell hat den Anspruch, Must-Haves und Begeisterungspotenzial von Kunden zu erfassen, um sie bei der Entwicklung von Produkten berücksichtigen und einarbeiten zu können. Eine Besonderheit der Methode ist das indirekte Frageformat: Teilnehmer werden nicht gebeten, Features, die sie sich wünschen, aufzulisten. Stattdessen wird eine Liste mit Features definiert und die Reaktion der Befragten auf deren Vorhanden- oder nicht Vorhandensein erfasst.

So ist es sogar möglich, verdeckte Kundenbedürfnisse aufzudecken: beispielsweise Produkteigenschaften, die Kunden als so selbstverständlich voraussetzen, dass sie sie auf direkte Nachfrage nie erwähnt hätten, oder solche, die so außergewöhnlich sind, dass Kunden nicht mit ihnen rechnen würden. Im Gegensatz zu anderen Methoden werden Befragte im Rahmen einer Kano-Analyse kaum beeinflusst werden.

Der Kunde ist König – auch in der Entwicklung?

Das Durchführen von Befragungen kann mühsam und zeitaufwändig sein. Produktentwicklung geschieht meist unter hohem Zeitdruck. Deshalb ist es schwierig, aussagekräftige Daten schnell genug zu erheben, um sie sinnvoll in den Prozess der Entwicklung digitaler Produkte einzubinden.
Mit dem „Feature Categorizer“ will das Karlsruher Startup Usertimes dieses Problem lösen: Tests können online durchgeführt werden und die Ergebnisse der Befragungen lassen sich direkt in den Entwicklungsprozess integrieren. Neue Features und Produktversionen können damit direkt als Reaktion auf die Kundenmeinung eingeplant und erarbeitet werden.

Feature Categorizer: schnell zur Priorisierung

Der Feature Categorizer ist ein Tool, mit dem Befragungen nach der Kano-Methode online durchgeführt werden können. Um eine Umfrage zu starten müssen lediglich die zu testenden Features definiert werden. Wer mit einer eigenen Zielgruppe testen möchte, kann das Tool kostenlos nutzen. Falls keine Probanden vorhanden sind, können Charakteristika der Zielgruppe definiert und entsprechende Testpersonen rekrutiert werden.
Die Ergebnisse der eigenen Tests können live online beobachtete werden: sowohl tabellarisch aufgelistet, als auch als Schaubild. So kann nach Abschluss der Befragung sofort abgelesen werden, welche Features mit höchster Priorität umgesetzt werden sollten und welche weniger dringend sind.

Und auch für alle, denen die Kano-Methode bisher noch kein Begriff war, sind diese Ergebnisse aussagekräftig: Die einzelnen Kategorien, denen die Features zugewiesen werden, werden bei der Präsentation der Ergebnisse kurz erklärt.

Quelle: Usertimes