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Der Vorstoß der Deutschen Telekom, die generelle Geschwindigkeit im Netz zu drosseln und hohe Übertragungsqualität ohne Aufpreis nur noch für sogenannte Spezialdienste, ansonsten nur gegen zusätzliche Gebühren zur Verfügung zu stellen, hat nicht nur in der Deutschen IT-Szene für einen Aufschrei gesorgt. Von Zwei-Klassen-Internet sprechen die einen, von einer Qualitätsdifferenzierung die anderen.

Im Wort zum Sonntech äußert sich normalerweise ein Unternehmer – mal kritisch, mal polemisch, mal komisch. Im heutigen Wort zum Sonntech lassen wir einen Querschnitt der Karlsruher IT- und Startup-Szene zu Wort kommen – der Tenor ist eindeutig.


Matthias Hornberger, Vorstandsvorsitzender CyberForum e.V.

Matthias Hornberger, Vorstandsvorsitzender CyberForum e.V.

„Was Höttges angekündigt hat, verlangt schon eine Menge Chuzpe. Ein paar Prozent vom Umsatz zu verlangen, das ist schon ziemlich frech.“ (aus einem Interview mit den Badischen Neuesten Nachrichten)

 


Jan Wiesenberger, Vorstand FZI Forschungszentrum Informatik

Jan Wiesenberger, Vorstand FZI Forschungszentrum Informatik

„Es darf nicht markt-dominierenden Großkonzernen überlassen werden, wer mit „kostenpflichtigem Blaulicht“ und Sonderrechten die „Datenautobahn“ bevorzugt benutzen darf. Ergänzend zur Regelung des Europäischen Parlaments zur Netzneutralität muss unbedingt sichergestellt werden, dass nicht durch Hintertüren der barrierefreie Netzzugang für Innovationen durch große Netzbetreiber kontrolliert wird.“


Martin Trenkle, Bundesverband Deutsche Startups (LV BW)

Martin Trenkle, Bundesverband Deutsche Startups (LV BW)

„In Deutschland finden Startups schon heute schlechtere Telekommunikationsangebote als in internationalen Startup-Hotspots vor – Die Telekom-Pläne gefährden die Entstehung und das Wachstum junger Unternehmen und schaden der Innovationsfähigkeit Deutschlands!“


Simon Zeidler, Hochschulgruppe PionierGarage e.V.

Simon Zeidler, Hochschulgruppe PionierGarage e.V.

„Wir sollten, anstatt über eine Einschränkung des Internets, vielmehr über eine Garantie für schnelles und freies Internet sprechen. Genau hier brauchen Startups dringend den Schutz des Staats!“


Prof. Dr. Orestis Terzidis, EnTechnon | Karlsruher Institut für Technologie

Prof. Dr. Orestis Terzidis, EnTechnon | Karlsruher Institut für Technologie

„Netzneutralität ist eine zentrale Voraussetzung für innovative Dienste im Internet. Sie ist der angemessene ordnungspolitische Rahmen, um die Eintrittsbarrieren für Startups niedrig zu halten. Im Kontext von medizinischen oder sicherheitskritischen Anwendungen gibt es Ausnahmen, aber für die breite Mehrheit der webbasierten Dienste sollte Diskriminierungsfreiheit gelten.“


David Hermanns, Geschäftsführer CyberForum e.V.

David Hermanns, Geschäftsführer CyberForum e.V.

„Die Politik ist nicht gut beraten, in Sonntagsreden die Gründerkultur und Innovationsfähigkeit unseres Landes hochzuhalten und in der Realität durch gesetzliche Rahmenbedingungen ein gründer- und innovationsfeindliches Klima zu schaffen.“


Martin Rammensee, Gründer von busliniensuche.de

Martin Rammensee, Gründer von busliniensuche.de

„Es kann nicht sein, dass ein monopolistischer Netzanbieter selbst entscheiden darf, was „Spezialdienste“ sind. Erst recht Konzerne wie die Telekom, die zeitgleich noch Anbieter von Inhalten sind, dürfen nicht die Macht haben, andere Anbieter zu diskriminieren.“


Matthias Lang, Gründer Eyezag GbR

Matthias Lang, Gründer Eyezag GbR

„Das Vorhaben der Telekom, Dienste gegen Geld zu priorisieren, birgt nicht nur für Startups Risiken und neue Hürden, sondern ist auch grundlegend innovationsfeindlich. Gerade durch diese Chancengleichheit und Neutralität, die das Vorhaben angreift, ist das Internet zu dem gewachsen, was es heute ist.“


Constantin Hofmann, Gründer Keypoint Visual Management GmbH

Constantin Hofmann, Gründer Keypoint Visual Management GmbH

„Die Netzneutralität ist eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle am Standort Deutschland. Nur wenn die Netzneutralität erhalten bleibt, haben auch junge Internet-Startups die Chance, mit innovativen Konzepten anzutreten und gegen etablierte Unternehmen zu konkurrieren.“


Jonathan Denner, Gründer und CEO NETSYNO Software GmbH

denner

„Für uns als Softwareunternehmen ist das Internet DIE zentrale Infrastruktur, um Geschäfte durchzuführen, Projekt zu entwickeln und am Ende des Tages natürlich auch Services auszuliefern. Dank guter Laptopakkus und Wasserflaschen könnten wir 1 Tag lang ohne Strom und Wasser, aber keine Minute ohne Internet arbeiten. Diese für viele Unternehmen zentrale Infrastruktur mit einer Art Maut zu versehen, halten wir für stark innovationshemmend.“