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Seit der Veröffentlichung von ChatGPT sprechen alle über Chatbots. Dabei revolutioniert die Künstliche Intelligenz (KI) längst auch Bereiche wie Videoschnitt, Bildbearbeitung oder Kunst.

Künstliche Intelligenz ist ein Begriff, der heute so allgegenwärtig ist wie nie zuvor. Sie durchdringt nahezu alle Aspekte unseres Lebens – von unserer Interaktion mit digitalen Assistenten und Chatbots, über Smartphones, bis hin zur Automatisierung komplexer industrieller Prozesse. Aber auch in der kreativen Welt wird durch KI ein enormes Potenzial freigesetzt – etwa in Bereichen wie Bildbearbeitung, Videoschnitt, Zeichnen oder der Komposition von Musikstücken.

Bildbearbeitung mit KI

Die KI-basierte Bildbearbeitung erlebt derzeit einen beispiellosen Aufschwung. Algorithmen wie die Generative Adversarial Networks (GANs) ermöglichen es, Aufgaben durchzuführen, die zuvor eine hohe menschliche Expertise erforderten. Sie können Bildqualität verbessern, Objekte in Bildern erkennen und manipulieren, oder sogar Fotos in Kunstwerke umwandeln, die an die Stile berühmter Maler*innen erinnern. KI-Software, die Bilder restauriert, Farben korrigiert und sogar fehlende Teile von Fotos rekonstruiert, ist kein Stoff für Science-Fiction mehr, sondern bereits Realität.

Jüngstes Beispiel dafür ist die beliebte Bildbearbeitungssoftware Adobe Lightroom, die seit ein paar Wochen KI-gestützt das Rauschen in Fotos reduziert. Mit beeindruckenden Ergebnissen.

Wenn die KI Videos schneidet

Im Bereich des Videoschnitts eröffnet KI neue Horizonte. Deep Learning-Modelle, die Szenen automatisch erkennen, kategorisieren und Gesichter, Objekte und sogar Emotionen identifizieren können, revolutionieren die Videobearbeitung. Durch Automatisierung von zeitintensiven manuellen Aufgaben wie dem Schneiden und Sortieren von Clips kann KI den Bearbeitungsprozess beschleunigen. Neue Technologien wie Deepfakes ermöglichen die Erstellung von realistischen Videos von Personen, die Handlungen ausführen oder Worte sprechen, die sie nie gesagt haben.

Illustrationen auf Knopfdruck

Auch im Bereich des Zeichnens und der Illustration verspricht KI neue Möglichkeiten. KI-gestützte Zeichenwerkzeuge können Künstler dabei unterstützen, komplexe Szenen und Objekte mit erstaunlicher Präzision zu erstellen. Zudem sind KI-Modelle in der Lage, vollständige Zeichnungen aus Skizzen, Schlüsselwörtern oder sogar Textbeschreibungen zu generieren. Diese Technologie kann Künstler*innen erheblich entlasten, indem sie den Zeichenprozess effizienter gestaltet und ihre kreativen Visionen einfacher realisierbar macht.

Mit KI Musikstücke komponieren

Die KI-gestützte Musikkomposition revolutioniert auch die Art und Weise, wie Musik erzeugt wird. Algorithmen, die große Mengen an Musik analysieren und daraus lernen, eigene Melodien und Harmonien zu erzeugen, eröffnen neue kreative Wege. KI-Modelle wie OpenAI’s MuseNet, das auf Hunderttausenden von Stücken trainiert wurde, können vollständige Songs in verschiedenen Stilen generieren. Auch das Mastering von Musik kann durch KI optimiert werden. Dienste wie LANDR nutzen KI, um Aufnahmen zu analysieren und automatisch zu verbessern, wodurch die Notwendigkeit für teure und zeitaufwändige manuelle Mastering-Prozesse reduziert wird.

KI soll den Menschen nicht ersetzen

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass KI nicht darauf abzielt, menschliche Künstler*innen zu ersetzen. Vielmehr liefert sie Werkzeuge, die es Künstler*innen ermöglichen, ihre Kreativität auf neue und aufregende Weisen auszudrücken. Sie bietet Unterstützung und Erweiterung der künstlerischen Fähigkeiten, anstatt sie zu ersetzen. Die Kombination von menschlicher Kreativität und KI-gesteuerten Technologien könnte uns in eine neue Ära der Kunst und Kultur führen.

Dafür ist es allerdings wichtig, alle Menschen dazu zu befähigen, das volle Potenzial dieser Werkzeuge zu verstehen. Denn noch gibt es viele Vorbehalte und Ängste. Diese müssen zuerst abgebaut werden, bevor wir das volle Potenzial der Künstlichen Intelligenz nutzen können.