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Ob Roboter, autonom fahrende Autos oder selbstlernende Systeme für die Auswertung großer Datenmengen: der Oberbegriff Künstliche Intelligenz (KI) vereint viele Themenbereiche. Doch welche davon werden als wirklich relevant für die Wirtschaft und das eigene Unternehmen erachtet? Das DIZ | Digitales Innovationszentrum hat 100 Akteure aus verschiedenen Branchen der Wirtschaft in Baden-Württemberg nach ihrer Meinung befragt.

Was verstehen Unternehmer unter Künstlicher Intelligenz? Die Antworten, der vom DIZ befragten Unternehmer und Fachkräfte lauten „selbstlernende Maschinen“, „autonom entscheidenden Systeme“ oder „strukturiert maschinelle Datenauswertung zur autonomen Entscheidungsfindung“.

Mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmenden hegt ethische Bedenken beim Einsatz von KI, zehn Prozent der Befragten gaben an „sehr große“ Bedenken zu haben. Dennoch werden von den Befragten auch die Chancen erkannt, die KI bieten kann: Nahezu alle Befragten (91 Prozent) gehen davon aus, dass Prozesse in ihrem Unternehmen durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz verbessert werden können.

Interessante Anwendungsfelder von KI sehen die Befragten in Bereichen, wie der Datenanalyse und Optimierung von Geschäfts- und Produktionsprozessen, der Text- und Bildanalyse, Spracherkennung und -ausgabe sowie beim autonomen Fahren oder der Berechnung von Prognosen.

Aktuell setzen zwölf Prozent der Befragten KI im Unternehmen ein, 38 Prozent haben Maßnahmen in Planung. Als größte Hürde bei der Einführung von KI im Unternehmen wird die Qualifikation der Mitarbeiter angesehen, ebenso wie eine fehlende Potenzialanalyse und fehlende externe Experten. Nur wenige Befragte (sechs Prozent) sehen eine Hürde in der Skepsis ihrer Geschäftsführung.

Was Baden-Württembergs Ranking im Bereich der Künstlichen Intelligenz betrifft, so sind sich die Befragten uneins: 42 Prozent sehen ihr Bundesland als wettbewerbsfähig im nationalen Vergleich; 40 Prozent sehen noch Nachholbedarf.

„Baden-Württemberg wird in der Wirtschaft und Politik als ein wichtiger KI-Standort angesehen“, so David Hermanns, Geschäftsführer des DIZ | Digitales Innovationszentrum, welches das Stimmungsbild initiiert hatte, „und mit herausragenden Unterstützungsangeboten, wie dem de:hub für Angewandte Künstliche Intelligenz, dem Cyber Valley und weiteren Projekten hat Baden-Württemberg die Chance, die großen Potenziale in diesem Bereich zu heben. Dafür ist eine enge Zusammenarbeit von Forschung, Startups, KMU und großen Unternehmen erforderlich“.