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Seit Jahren formiert sich am Markt immer stärker der Softwarebezug via Software as a Service, kurz SaaS. Die anhaltende positive konjunkturelle Entwicklung, die Investitionsbereitschaft in neue IT-Lösungen sowie der größer werdende Konkurrenzdruck wird die Mietsoftware weiter in den Fokus des Mittelstandes treiben – mit samt den Vor- und Nachteilen.

Software, Lizenzen, Wartung, Hardware – ein Rundum-Sorglospaket kostet Unternehmen Tausende Euros monatlich beziehungsweise jährlich. Software as a Service (SaaS) bietet im Gegensatz zum klassischen Software-Auslieferungsprozess einige Vorteile; aber auch Nachteile. Daher lohnt sich nicht für jedes Unternehmen der Einstieg in die neue Welt der Software. Auf den Punkt gebracht zählen zweifelsohne die drei folgenden Säulen zu den Vorteilen der SaaS-Nutzung: Kosteneinsparungen, hohe Flexibilität des Systems und eine einfache Implementierung sowie Handhabung. Diese Säulen bergen allerdings auch gleichzeitig negative Aspekte, die der Mittelstand berücksichtigen sollte. Die Säulen stehen gleichzeitig für den wirtschaftlichen Vorteil solcher Cloud-Lösungen.

Was ist SaaS? Software as a Service, ist ein Teilbereich des Cloud Computings. Das SaaS-Modell basiert auf dem Grundsatz, dass die Software und die IT-Infrastruktur bei einem externen IT-Dienstleister betrieben und vom Kunden als Dienstleistung genutzt werden. Für die Nutzung von Online-Diensten wird ein internetfähiger Computer sowie die Internetanbindung an den externen IT-Dienstleister benötigt. Der Zugriff auf die Software wird meist über einen Webbrowser realisiert. Für die Nutzung und den Betrieb zahlt der Servicenehmer eine nutzungsabhängige Gebühr. Durch das SaaS-Modell werden dem Servicenehmer die Anschaffungs- und Betriebskosten teilweise erspart. Der Servicegeber übernimmt die komplette IT-Administration und weitere Dienstleistungen wie Wartungsarbeiten und Updates. Zu diesem Zweck wird die IT-Infrastruktur, einschließlich aller administrativen Aufgaben, ausgelagert, und der Servicenehmer kann sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren. Quelle: Wikipedia

SaaS-Kosteneinsparung

Bei Software as a Service ist der Kostenvorteil ein gewichtiges Argument. Unternehmen möchten vor dem Wechsel von Inhouse-Software-Lizenzen auf eine SaaS Dienstleistung eine transparente Darlegung der zu erwartenden Kosten. In den meisten Fällen sind die Anbieter bereits von Beginn an transparent genug, sämtliche Kosten darzulegen. Dabei muss erwähnt werden, dass in der Regel interne IT-Abteilungen 60-80 Prozent des vorhandenen Budgets für die Instandhaltung der hausinternen Systeme ausgeben. Folgekosten für die Wartung und Instandhaltung haben zudem unvorhersehbare Größen. Speziell für Start-ups lohnt sich ein Blick auf das Konzept SaaS. So kommen in der Startphase des jeweiligen Unternehmens enorme Investitionen zu (Infrastruktur, Aufbau von Know-how, Lizenzkäufe), die zu Beginn eigentlich zu vermeiden sind.

Durch eine detaillierte Abrechnung erhält der jeweilige Mieter der Software einen Überblick über die im Unternehmen anfallenden variablen und fixen Kosten. Speziell die variablen Kosten sind dabei interessant, weil diese auf der einen Seite zwar Mehrkosten beschreiben, gleichzeitig aber auch für eine moderne und nötige Flexibilität stehen. Durch die Vermeidung vom eigenen Kapitalrisiko und der Flexibilität erlaubt SaaS eine höhere Konzentration auf die eigenen Kernkompetenzen und damit eine bedarfsgerechte Anpassung eigener IT-Skills und Ressourcen – und somit auch mehr Zeit für die eigenen Kunden. Auf den Punkt gebracht: Die Software muss effizient sein.

Vorteile SaaS für Nutzer

• Fokus aufs Kerngeschäft
• Liquidität
• Mittlerweile hohe Auswahl von Anbietern
• Kosten sind skalierbar
• Basiert auf einem verbrauchsorientierten Abrechnungsmodell (pay as you use)
• Erlaubt kurze Implementationszeiten
• Erlaubt eine reduzierte Komplexität
• Entbindet Kunden von Aufwänden für die Pflege der eingesetzten Software
• Risiko liegt beim Anbieter
• Kurze Kündigungsfristen

Nachteile SaaS für Nutzer

• Abhängigkeit vom Dienstleister
• Erfordert die Bewertung des Anbieters hinsichtlich Seriosität, Verlässlichkeit
• Erfordert eine umfassende vertragliche Regelung aller Aspekte der Leistungsbereitstellung, Inhalte und Services
• Bedingt eine klare vertragliche Regelung der Datenübernahme bei Projektstart sowie der Datenrückgabe bei Vertragsende
• Beitragsanpassungen, Verbindungsentgelte
• Standardisierung statt Innovation – keine auf den Kunden zugeschnittene Lösung
• Datensicherheit, Verschlüsselung
• Interne Anpassungen
• Kurze Kündigungsfristen für Anbieter

SaaS-Flexibilität

Grundsätzlich gilt: Die Flexibilität ist bei einer On-Demand-Lösung viel höher als bei einer selbst betriebenen, weiterentwickelten und gepflegten On-Premise-Lösung. Unter der Begrifflichkeit Flexibilität sollten aber nicht nur flexible Anwendung und adaptive Abo-Modelle beschrieben stehen; auch die Darstellung und Export von Daten sowie die Usability sollten berücksichtigt werden. So bedient die Software auch in Zukunft der Mitarbeiter. Kann das Unternehmen unabhängig vom Auftrag die Software flexibel einsetzen, ist der Mitarbeiter in der Folge nicht zusätzlich eingeschränkt; erst dann ist der Einsatz flexibel und ratsam. Egal, wie sich ein Unternehmen entscheidet: Gerade für Wachstumsphasen bieten sich SaaS-Modelle an. Die einzelnen Applikationen und Funktionen sind unabhängig voneinander einsetzbar. Sie können bei Bedarf hinzugefügt oder auch wieder entfernt werden. Eine Anpassung an neue Bedingungen ist kostengünstig und ohne Zeitverlust, Wichtig: Updates der Software sollten ohne zusätzliche Kosten vom Anbieter übernommen werden.

Saas-Implementierung sowie SaaS-Handhabung

Die Einfachheit dieser ergibt sich aus der Tatsache, dass das Unternehmen keine eigene IT-Infrastruktur benötigt. Keine Entwicklungszeit, keine Abstimmung mit anderen IT-Systemen – der Anbieter sorgt in der Regel für den reibungslosen Ablauf; für ein dauerhaft lauffähiges System. Lediglich eine Internetverbindung und PC sind für den Zugriff auf SaaS notwendig. Vorteil: Auch außerhalb der Öffnungszeiten kann gearbeitet, von außen auf das System zugegriffen werden. Dabei sollten Unternehmen darauf achten, dass die Verbindung immer verschlüsselt vorherrscht. Der Grad der Verschlüsselung sollte mit anderen Anbietern daher verglichen werden.

In Sachen Handhabung sollte der Anbieter garantieren, dass die Kommunikation intern und extern über dieselbe Plattform möglich ist. Zudem sollte die Sicherung von Daten selbstverständlich und automatisch geregelt sein. Schöne Möglichkeit und ein Zeichen von Flexibilität: Anpassungen und Erweiterungen sollten durch das Unternehmen selbst durchgeführt werden können. In Sachen Usability ist es von enormer Wichtigkeit, dass auch ältere Mitarbeiter abgeholt werden.