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Keine Frage, der NSA-Skandal ist noch nicht vom Tisch. Dennoch sollten Unternehmen nicht den Kopf in den digitalen Sand stecken, vielmehr ist jetzt die Zeit gekommen, Cloud Computing zu hinterfragen. Die Vorteile liegen auch weiterhin auf der Hand; und der Datenschutz muss dabei nicht auf der Strecke bleiben: Private Cloud sei Dank.

Was macht eigentlich Cloud Computing für Unternehmen so interessant? Warum sollten Unternehmen gerade jetzt auf die digitale Wolke setzten und dabei voll auf Sicherheit setzen? Cloud Computing zählt heutzutage zweifelsohne zu einem der wichtigsten Technologietrends. Dabei beschreibt die Wolke mehr als nur einen Datenspeicher. Vielmehr versteht man darunter das Beziehen von IT-Leistungen sowie Rechen- und Netzwerkkapazitäten – inklusive Speicherplatz für Files. Von funktionierender Software und Datennetzen ganz zu schweigen. Unternehmen und dessen Angestellte können so digitalen Ressourcen nutzen, dynamisch und an die individuellen Bedürfnisse angepasst. Limits unbekannt.

Zuletzt stand die Cloud und deren Anbieter allerdings im Rahmen des NSA-Skandals im Fokus – Werbung in Sachen Sicherheit sieht anders aus. Speziell US-Anbieter von Cloud-basierten Lösungen haben bei Kunden an Vertrauen verloren. Die Branche spricht von bis zu 35 Milliarden US-Dollar weniger Umsatz.

Cloud Computing: private und public

Dennoch gibt es eine Cloud-Lösung, die die Daten der einzelnen Unternehmen sicher in sich trägt: Ich persönlich empfehle dahingehend grundsätzlich die Hybrid-Cloud. Ein Teil beschreibt „Private“, ein andere den „Public“. Letzterer darf zum Beispiel von überall auf der Welt über das Internet eingesehen und bearbeitet werden. Die Private-Cloud ist dagegen von der Außenwelt abgeschottet. In der Praxis: Private Cloud bezeichnet eine standardisierte Cloud-Umgebung, die vom Unternehmen selbst kontrolliert und betrieben wird und ausschließlich seinen Mitarbeitern oder Partnern zur Verfügung steht. Die Dienste in ihr werden üblicherweise an die Geschäftsprozesse des Unternehmens angepasst. Ausschließlich autorisierte Nutzer – Mitarbeiter, Geschäftspartner, Kunden und Lieferanten – greifen auf die Dienste via Intranet oder über ein Virtual Private Network (VPN) zu – sprich verschlüsselt. NSA und Co. haben es so wesentlich schwerer, Wirtschaftsspionage zu zelebrieren.

Microsoft beispielsweise bietet dahingehend seine eigene Lösung an.  Aber auch DELL ist in diesem Segment nicht untätig. Und wie sicher ist diese Art Cloud Computing? Sicherheit gibt es nie zu 100 Prozent. Die Sicherheit muss daher technologisch sowie organisatorisch betrachtet werden. Wie sieht es beispielsweise mit dem Weg vom Endnutzer bis zur Cloud aus? Hier würde beispielsweise eine VPN-Verbindung helfen. Aber wie sieht es innerhalb der Cloud aus? So komisch es sich anhört; um beide Bereiche wirksam abzusichern, sind Verträge wahrlich die analoge Gegenwehr, um das Digitale zu bändigen.

Service Level Agreements

Ziel des Vertragswerkes ist es, mittels so genannter Service Level Agreements die Leistungserbringung zu definieren und später überwachen zu können. Eine aus dem Jahr 2005 stammende Dissertation zeigt den Sinn dahinter recht aufschlussreich. Daher empfehle ich persönlich standardisierte Cloud-Anbieter nicht mehr. Fraunhofer Forscher warnten schon 2012 vor Diensten wie Dropbox und Cloudme. Das Fraunhofer-Institut für sichere Informationstechnologie kommt zu einem niederschmetternden Ergebnis bei der Sicherheit von Cloud-Speichern. Dienste wie beispielsweise Dropbox, Cloudme, Teamdrive, Ubuntu One und Wuala bieten laut des Instituts wenig Sicherheit für den Nutzer. Wobei Wuala meines Erachtens herausgenommen werden muss. So verschlüsseln die Schweizer ihre Daten grundsätzlich.

Und was spricht letztendlich für die Cloud? Viele Unternehmen wollen die Vorteile von Cloud Computing nutzen: schnelle Einsatzbereitschaft, mehr Agilität und niedrige Kosten in Sachen Infrastruktur. Außerdem ist der Wartungsaufwand minimal, Einsatz von unterschiedlichen Systemen kein Hindernis und die zusätzlichen Anpassungskosten auf kommende moderne Systeme ein Leichtes. Heutzutage eine wichtige Entscheidungshilfe: der Standort der Server. Wie wichtig ich diesen nehme, zeigt mein digitaler Umzug nach Island.

Und wenn das Unternehmen dabei noch die Kontrolle über Sicherheit und die der physischen Infrastruktur behält – warum dann nicht auf Private Cloud setzen?