Lesedauer ca. 3 Minuten

Deutschland ist Weltmeister; dank Big Data? Zumindest hat die Datenflut und SAP dem Nationalteam Oliver Bierhoff wohl ordentlich dabei geholfen, den richtigen Ballzauber zu zelebrieren. In einem Interview mit dem Magazin Quadriga erläutert Team Manager Oliver Bierhoff die Möglichkeiten mit Big Data im Sport.

Ob für Trainer oder Sportler; ja selbst für Wettanbieter oder den Fan selbst sind aktuelle Daten und Statistiken zu Teams, Spielern und Ligen immer gefragter. Der Trend geht mittlerweile sogar in Richtung Big Data. Denn immer mehr Sportler und Vereine erkennen das enorme Potential von Massive Data. Das bestätigt nun auch Team Manager Oliver Bierhoff in einem Interview mit dem Magazin Quadriga, einem Ableger der Computerwoche.

Big Data im Sport: DFB setzt auf SAP HANA

So setzt der Deutsche Fußballbund nach eigenen Angaben auf SAPs In-Memory-Technik HANA. Die Nationalelf will so neue Erkenntnisse über Spieler und Taktik gewinnen. Und dabei ist das Projekt bereits 2007 in die Wege geleitet worden. Denn damals setzte der DFB bereits auf Erkenntnisse aus einer elektronischen Datenbank; doch das System war für den dauerhaften Einsatz zu starr. „Mit der heutigen Rechnerleistung und Hardware sieht die Arbeit mit Big Data allerdings anders und wesentlich kundenfreundlicher aus“, so Bierhoff.

Doch was bedeutet die Arbeit mit Daten für die Spielerbetreuung: „Wenn ich Spieler täglich unter Beobachtung habe, kann ich ganz neue Details entdecken – wie zum Beispiel: Wenn der Spieler in einer bestimmten Art und Weise belastet wurde, kam danach immer ein Leistungshoch. Entsprechend habe ich als Betreuer dann auch die Möglichkeit, auf Basis dieser Daten das Training in eine bestimmte Richtung zu steuern und zu gestalten.“ Der Manager spielt darauf an, dass das ständige Auswerten von Trainingseinheiten dazu führt, dass einzelne Spieler noch individueller trainieren können.

Nicht nur Sportler sollen profitieren

„Big Data und Profisport“ in der Praxis: Im Fußball und vielen anderen Sportarten lassen sich durch die gezielte Nutzung von Big Data Muster und Zusammenhänge aufdecken, die Trainern und Spielern anderenfalls nicht auffallen würden. Dabei kommen Spielergebnisse, Tabellen, Statistiken, aber auch körperliche Analysen individueller Spieler zum Einsatz – letzteres ist durch zahlreiche Kameras rund um das Spielfeld heute besser und umfassender möglich denn je. Aufstellungen und Taktiken lassen sich so in oft ungeahnter Weise deutlich optimieren. Keine Frage: Um die Vorteile von Big Data im Sport aber effektiv nutzen zu können, müssen Vereine jedoch auf die richtigen Big-Data-Lösungen und Strategien setzen; Hardware und Software inklusive.

Laut Bierhoff wird sich in Zukunft noch einiges in Sachen Big Data tun. Seiner Meinung nach werden Experten benötigt, die Datenzusammenhänge erkennen wie etwa „immer wenn wir verlieren, steht unser Mittelfeld zehn Meter tiefer als üblich“. Der Partner SAP ist sich sicher, dass die Welt des Sports sich dahingehend schon verändert hat und geht sogar noch einen Schritt weiter. „Die Teams werden in Zukunft riesige Datenmengen in Echtzeit analysieren. Und es ist höchste Zeit, diese Informationen auch dem Sportjournalismus zugänglich zu machen“, erklärt Gerhard Oswald, Mitglied des Vorstands, SAP AG.