WordPress? Drupal? TYPO3? Wer sich im Content-Management-Dschungel bewegt, steht vor einer Vielzahl an Optionen. Doch Nikolai Tauscher, Geschäftsführer der renommierten igroup Internetagentur, betont im Gespräch mit Ariane Lindemann, dass gerade für den Mittelstand an TYPO3 kaum ein Weg vorbeiführt. Der Grund: Es ist weit mehr als nur ein CMS – vielmehr ein strategisches Werkzeug für Unternehmen, die Wert auf Sicherheit, Skalierbarkeit und Zukunftsfähigkeit legen. Im Interview erklärt Nikolai, wie TYPO3 beim Datenschutz punktet, Barrierefreiheit professionell umsetzt und warum die Integration Künstlicher Intelligenz für viele Unternehmen schon jetzt ein echter Mehrwert sein kann.
TYPO3 oder WordPress: Was ist besser?
Das hängt von den individuellen Anforderungen ab. Für kleinere oder weniger komplexe Projekte – zum Beispiel einfache Blogs oder OnePager – kann WordPress eine gute Lösung sein. Sobald ein Unternehmen jedoch ein breites Leistungsspektrum, komplexes Leadmanagement, Mehrsprachigkeit, Multi-Site-Funktionalitäten oder eine fein abgestimmte Rechteverwaltung benötigt, zeigt sich der Vorteil von TYPO3: All diese Funktionen sind direkt im Kern enthalten und machen das System leistungsstark sowie flexibel. Bei WordPress werden viele dieser Features über zusätzliche Plugins realisiert, was zu Abhängigkeiten und potenziellen Sicherheitsrisiken führen kann. TYPO3 hingegen ist robust, modular aufgebaut und weniger auf externe Erweiterungen angewiesen. Für den Mittelstand bietet es daher eine nachhaltige und verlässliche Basis für anspruchsvolle Webprojekte.
Warum eignet sich TYPO3 langfristig besonders für den Mittelstand?
TYPO3 ist eine hervorragende Wahl für Unternehmen mit großen Anforderungen und wenig Zeit. Mittelständler mit mehreren Standorten, internationalen Zielgruppen oder komplexen Inhalten profitieren von der integrierten Mehrsprachigkeit, der Möglichkeit, mehrere Websites zentral zu verwalten, und der Sicherheit eines europäischen Systems.
Gleichzeitig ist TYPO3 extrem flexibel und langfristig stabil. Es gibt keine Lizenzvorgaben, die einschränken, und alles, was technisch machbar ist, kann in der Regel umgesetzt werden. Ideal für Unternehmen, die nicht nur in Quartalen, sondern auch in Jahren denken und auf eine langlebige Lösung setzen. In über 600 Projekten haben wir zudem beste Erfahrungen mit der Sicherheit und Stabilität des Systems gemacht – ein echter Pluspunkt für den Mittelstand.
Sicherheit und Datenschutz sind heutzutage zentrale Themen. Wie schneidet TYPO3 hier ab?
Sehr gut. Da TYPO3 in Europa entwickelt wurde, folgt es von Beginn an den strengen Datenschutzvorgaben der EU. Ohne externe Plugins ist die Angriffsfläche zudem deutlich geringer. Nicht umsonst hat sich das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik für TYPO3 entschieden, um den Government Site Builder (GSB11) darauf aufzubauen. Das spricht klar für die hohen Sicherheitsstandards dieses CMS.
Wie unterstützt TYPO3 die Einhaltung von Barrierefreiheitsstandards?
Barrierefreiheit ist ein entscheidender Faktor, insbesondere für öffentliche Institutionen und Behörden. Mit TYPO3 lassen sich Websites problemlos nach den höchsten Standards wie WCAG 2.1 AA oder AAA umsetzen. Dank der strukturierten Systemarchitektur können klare Kontraste, intuitive Navigation und responsive Layouts technisch zuverlässig realisiert werden. Das ermöglicht Unternehmen und Behörden, die gesetzlichen Vorgaben problemlos einzuhalten.
Welche Rolle spielt KI in der Weiterentwicklung von TYPO3?
Künstliche Intelligenz gewinnt zunehmend an Bedeutung. Schon jetzt gibt es Erweiterungen, mit denen sich direkt im TYPO3-Backend Inhalte erstellen lassen – von Überschriften bis hin zu kompletten Seiten. Dabei berücksichtigt die KI den Kontext der Website, was zu deutlich hochwertigeren Ergebnissen führt. In den nächsten Monaten und Jahren werden wir hier sicher noch viele spannende Innovationen erleben.
Wie steht es um die Performance und SEO-Optimierung bei TYPO3?
TYPO3 ist von Grund auf für höchste Performance entwickelt worden und zählt in vielen Studien zu den schnellsten Content-Management-Systemen. Kurze Ladezeiten haben einen direkten Einfluss auf das Ranking in Suchmaschinen. Auch in puncto SEO ist TYPO3 sehr gut aufgestellt, sodass unsere Kund:innen durchweg hervorragende Ergebnisse bei der Auffindbarkeit ihrer Websites erzielen.
Was hat euch überzeugt, auf TYPO3 zu setzen?
Unsere Agentur gibt es bereits seit 1999, und anfangs haben wir mit verschiedenen CMS gearbeitet. 2003 sind wir zum ersten Mal auf TYPO3 gestoßen, und 2006 haben wir uns ganz darauf spezialisiert. Der Grund war einfach: TYPO3 bot die beste technische Basis, um die Ziele unserer Kund:innen zu erreichen. Seitdem haben wir über 600 Projekte mit TYPO3 umgesetzt.
Was zeichnet die Zusammenarbeit mit der igroup aus?
Wir legen großen Wert auf Kontinuität. Unsere Kund:innen arbeiten oft jahrelang mit denselben Ansprechpersonen, was für Vertrauen sorgt und Wissensverluste verhindert. Viele Agenturen haben eine hohe Fluktuation, wodurch immer wieder neue Leute in Projekte eingearbeitet werden müssen. Bei uns ist das anders – wir wachsen gemeinsam mit unseren Kund:innen und entwickeln uns stetig weiter.
Wie profitiert ihr von eurer Mitgliedschaft im CyberForum?
Ich nutze vor allem die Netzwerkveranstaltungen wie die Business-Netzwerkabende und habe dort schon viele spannende Kontakte geknüpft. Außerdem ist es genial, die Räumlichkeiten im CyberForum für Meetings oder Workshops zu nutzen. Insgesamt bietet das CyberForum ein inspirierendes Umfeld für Austausch und Kooperation.
Welche Trends siehst du aktuell im Bereich Content-Management-Systeme?
Ein großes Thema ist die Integration verschiedener Systeme. Unternehmen nutzen heute viele Tools – von Analytics und Social Media bis hin zu Sales-Plattformen. Ein CMS muss diese Systeme nahtlos verknüpfen können. Darüber hinaus beschäftigen sich viele mit der Frage, wie KI in Marketing- und Vertriebsstrategien eingebunden werden kann. TYPO3 bietet hier eine flexible und skalierbare Basis.