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E-Bikes und Pedelecs liegen voll im Trend. Wir haben mit Michael Lorenz von der e-motion e-Bike Welt Karlsruhe über die immer beliebter werdenden elektrischen Fahrräder gesprochen …

In Deutschland hat sich der Begriff „E-Bike“ eingebürgert. Wenn von einem E-Bike die Rede ist, meinen die meisten Menschen aber eigentlich ein Pedelec. Kannst du uns kurz die wichtigsten Unterschiede verraten?

Genau genommen werden zumeist Pedelecs verkauft. Das bedeutet, der Motor unterstützt nur, wenn man in die Pedale tritt – er macht also das Treten leichter. Als E-Bike wird oft ein Elektromobil mit Gasgriff bezeichnet – oder ein Pedelec, das den Fahrer mit bis zu 45 Stundenkilometer elektrisch unterstützt. Unterm Strich gilt aber umgangssprachlich inzwischen „E-Bike“ als ein Oberbegriff – und ist damit auch immer richtig.

Ihr empfehlt denjenigen, die auf ein E-Bike oder Pedelec wechseln wollen, zunächst eine Probefahrt. Warum ist das so wichtig?

Das Angebot an Marken, Ausstattungen und Antrieben ist unglaublich vielfältig. Eine Online-Recherche hilft zwar bei der Theorie, aber um wirklich herauszufinden, was man braucht, welche Größe und Sitzposition passt und was einem gefällt, sollte man E-Bikes testen. Zu diesem Zweck bieten wir unser gesamtes Sortiment zur kostenlosen Probefahrt an.

e-motion Karlsruhe

Elektrische Fahrräder sind insbesondere bei älteren Menschen beliebt. Aber auch für immer mehr Pendler stellen E-Bikes eine willkommene Alternative zum Auto oder ÖPNV dar. Welche Trends beobachtet ihr diesbezüglich in eurem Alltag?

Definitiv eine weitere Auffächerung der Zielgruppen. Wir haben viele junge Familien in der E-Bike Welt. Auch immer mehr Sportler und nicht zu vergessen: Gewerbetreibende und die von dir erwähnten Pendler. Eigentlich jeden, der am Radfahren noch mehr Spaß haben möchte.

„Immer mehr Unfälle: So gefährlich sind E-Bikes“ titelte vor einigen Monaten ein Magazin. Sind Pedelecs wirklich gefährlicher als Fahrräder ohne elektrische Unterstützung?

Das muss man, denke ich, relativieren. Meist hat man mit einem E-Bike, wenn man es erst einmal gewöhnt ist, eine höhere Durchschnittsgeschwindigkeit als mit dem Fahrrad, was das Risiko und die Schwere eines möglichen Unfalls per se erhöht.

Andererseits gilt es laut Straßenverkehrsordnung als Fahrrad ohne Versicherungspflicht, während für ein Mofa eine Haftpflicht mit meist zehn Millionen Euro Deckung vorgeschrieben ist. Für mich ein Fingerzeig des Gesetzgebers, dass die Gefahren auch hochstilisiert werden.

Werfen wir einen Blick in die Zukunft: Welche Neuerungen erwarten uns im Bereich E-Bikes in den kommenden Jahren? Wohin geht die Reise?

Schon im nächsten Jahr gibt es leistungsfähigere Akkus und geschmeidigere Motoren, die ihre Unterstützung automatisch der Fahrsituation anpassen. Längerfristig werden zum Beispiel Motorsteuerung und Gangschaltung verschmelzen, die sind heute aus historischen Gründen noch getrennte Gewerke.

E-Bike

E-Bike vs. Pedelec

Pedelec E-Bike
Antrieb unterstützt den Fahrer beim Treten beschleunigt das Fahrrad eigenständig (analog zu einem Elektromofa)
Geschwindigkeit bis zu 25 km/h (Ausnahme: Pedelec der S-Klasse, bis zu 45 km/h) bis zu 20 km/h
Versicherungs- und Führerschein-
pflicht
Nein (Ausnahme: Pedelec der S-Klasse) Ja
Benutzung von Radwegen Ja (Ausnahme: Pedelec der S-Klasse) Ja, innerorts aber nur wenn „e-Bike frei“-Kennzeichnung