Viele Unternehmen haben bereits erfolgreiche KI-Projekte implementiert. Doch dies bedeutet nicht, dass jedes Unternehmen automatisch weiß, wie es diese Projekte optimal auswertet. Die Einsatzmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz und semantischen Technologien in Unternehmen ist daher einer der Schwerpunkte der SEMANTiCS 2019. Die internationale Konferenz findet in diesem Jahr in 15. Auflage statt und hat für diesen Geburtstag Karlsruhe als Austragungsort ausgewählt – laut Prof. Tassilo Pellegrini, langjähriger Semantics-Vorsitzender, „Hotspot für semantische Technologien und Künstliche Intelligenz – und zwar sowohl für die Wissenschaft als auch für die Industrie“.
Eine Kerntechnologie für die Reduktion von Komplexität in Geschäftsprozessen sind sogenannte Wissensgraphen. „Wer nicht über den Tellerrand schaut, bleibt zurück. So verhält es sich aktuell mit einem Großteil der Daten. Sie werden in Silos aufbewahrt“, sagt Andreas Blumauer, CEO und Gründer der Semantic Web Company, die neben FIZ Karlsruhe – Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur, der Fachhochschule St. Pölten sowie den Universitäten Leipzig und Amsterdam die vom 9. bis 12. September stattfindende Konferenz organisiert. Blumauer gibt im Vorfeld der Konferenz fünf praktische Tipps für eine bessere Wertschöpfung aus Daten.
- Eine effiziente Datenaufbereitung und -qualität ist insbesondere im Unternehmensumfeld eine Grundvoraussetzung für alle Anwendungen Künstlicher Intelligenz.
- Die Entwicklung von Kompetenzen und Experten auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz sollte parallel zum Prozess jeder technologischen Entscheidung erfolgen – und nicht erst am Ende der Umsetzung einer KI-Strategie. Outsourcing darf nicht Teil dieser Strategie sein.
- Kleine, agile, aufeinanderfolgende Pilotprojekte allein reichen nicht aus, um eine KI-Strategie zu entwickeln. Parallel zur Pilotphase sollte gemeinsam mit dem Management eine längerfristige Strategie entwickelt werden, um abteilungsübergreifende, prozessunabhängige und datengestützte Entscheidungsprozesse und Aktivitäten zu fördern.
- Projekte, die auf Wissensgraphen basieren, sind multidisziplinärer als viele denken. Dementsprechend müssen Teams entwickelt werden, die Expertise in den Bereichen Datenbanktechnologien, IT-Sicherheit, Anwendererfahrung, Datenvisualisierung, Wissensmodellierung, Datenkonformität, Governance etc. besitzen.
- Graphen-Technologien sind nicht nur eine bessere Suchtechnologie. Wissensgraphen können verwendet werden, um eine Vielzahl von schwerwiegenden Problemen im Datenmanagement zu lösen.
Auch Andreas Blumauer wird für die SEMANTiCS nach Karlsruhe reisen, für ihn „deutschlandweit der bedeutendste Standort für die Entwicklung und Anwendung Künstlicher Intelligenz.“ Das zeigt sich einmal mehr vom 1. bis 2. Oktober 2019, wenn nur drei Wochen nach der SEMANTiCS die deutsch-französische Konferenz AIxIA in Karlsruhe stattfindet.
Die erste deutsch-französische Konferenz für Angewandte KI beschäftigt sich unter anderem mit konkreten Anwendungsfällen und den neuesten Entwicklungen aus den jeweiligen Ländern. Nahezu 20 Sprecher werden ihre Erfahrungen und ihr Wissen mit den Kongressteilnehmern der AIxIA (Artificial Intelligence meets Intelligence Artificielle) teilen. Der erste Kongresstag findet im weltberühmten ZKM-Museum statt. Am zweiten Tag besteht die Möglichkeit, in Workshop-Sessions die Anwendungen im Praxistext zu erproben.