Weihnachten klingeln gewohnt die Kassen. Nicht überraschend erscheint da die Prognose für den Umsatz rund um das Fest der Liebe 2015. Er wird immerhin auf 74,1 Milliarden Euro geschätzt. Davon soll allein ein Fünftel online erwirtschaftet werden. Bestellungen im Ausland werden speziell in Deutschland zunehmen. Und der mobile E-Commerce wird dieses Jahr um eine Milliarde Euro Umsatz wachsen.
Die Prognosen für Weihnachten trumpfen gewohnt Ende November mit „sensationellen“ Zahlen auf. Dieses Jahr könnte es allerdings tatsächlich spannend werden. Laut einer Studie wird der Onlinehandel in Deutschland jeden dritten Euro über ein Smartphone oder Tablet abwickeln. Der mobile Trend hält demnach nicht nur an, er wird laut Studie hinsichtlich des Umsatzes erstmals die 1,9-Millarden-Euro-Marke -mehr- knacken und insgesamt über vier Milliarden markieren.
Vor allem Tablet-Nutzer sind in diesem Jahr einkaufsfreudig: Während die Einnahmen durch Smartphone-Einkäufe um 18 Prozent ansteigen, wachsen die Tablet-Umsätze um 53 Prozent. Betrachtet wir den gesamten E-Commerce-Markt, ist das ein mobiler E-Commerce-Anteil von 31 Prozent; und mit diesem schließt Deutschland zum internationalen Spitzenfeld der traditionell mobil-affinen Nationen wie den USA mit knapp 34 Prozent und Großbritannien mit 32 Prozent auf.
Einzelhandel in Deutschland 469 Milliarden Euro schwer
In Zahlen beschreibt die kalte Jahreszeit für den deutschen Einzelhandel ein fröhliches Weihnachtsgeschäft 2015. Man geht insgesamt von fast 75 Milliarden Euro aus – mal eben 2,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Und klar ist auch, dass Deutschland mit diesem Wachstum deutlich über dem europäischen Durchschnitt von 1,8 Prozent liegt.
Die großen Umsatztreiber sind dabei der Online- und der mobile Handel – das hiesige stationäre Geschäft muss sich hingegen auf einen Rückgang der Einnahmen um 0,6 Prozent auf 60,1 Milliarden Euro gefasst machen. Für den stationären Handel geht es nunmehr um die richtige Strategie hinsichtlich des eigenen Point-of-Sale. Insgesamt betrachtet geht der Handelsverband Deutschland (HDE) von knapp 84 Milliarden Euro Umsatz (November + Dezember) aus.
Für das Gesamtjahr peilt der Branchenverband HDE den Rekordumsatz von 469 Milliarden Euro an und erhöhte erst kürzlich seine Wachstumsprognose ebenfalls auf zwei Prozent. Dennoch, an die global Player aus den USA und UK kommt Deutschland in Sachen Cross-Border-E-Commerce, global und ganzheitlich betrachtet, nicht vorbei.
E-Commerce: Auslandsbestellungen nehmen weiter zu
Das bestätigen auch die zunehmenden Bestellungen bei ausländischen Online-Shops, über die deutsche Konsumenten gerne bestellen. Acht Prozent der weihnachtlichen Online-Bestellungen werden dieses Jahr jenseits der Landesgrenzen abgewickelt. Mit über einer Milliarde Euro geben deutsche Verbraucher dabei so viel aus wie kein anderes Land. Im Vergleich zum Vorjahr steigt diese Summe um beträchtliche 24 Prozent.
Die Zunahme des Online-Handels zu Weihnachten hat allerdings auch eine andere Ursache, die viele Konsumenten, so meine Einschätzung, eher nebenbei mitnehmen: So wollen Kunden laut einer E&Y-Studie am meisten ausgeben, wenn es im Gegenzug Gutscheine gibt. Bei 45 Euro liegt der durchschnittliche Betrag, das sind 35 Euro mehr als vor dem Fest 2014. Deutschlands Handel muss sich allerdings auch nicht auf die Gutscheine berufen; das zeigen Facts & Figures 2015 des E-Commerce in Deutschland.
Zur Info: Die Ergebnisse wurden aus zwei Quellen zusammengestellt. Zum einen wurde die Gutscheinstudie 2015 hinzugezogen, zum anderen die erwähnte Weinachtsprognose 2015 des Einzelhandels. Zur letzteren hat das verlinkte Portal „Handelsdaten.de“ noch zusätzliche Statistiken eingebettet.