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Als Social Commerce hat es vor knapp zwei Jahre begonnen. Mittlerweile sind speziell in den USA einige Unternehmen nach eigener Aussage mit ihren Einkaufs- und Informationsangeboten in sozialen Medien erfolgreich. Aber wie erfolgreich sind Facebook und Co. tatsächlich, wenn es speziell um E-Commerce geht? Laut einer Studie, sieht es noch nicht rosig aus, hierzulande.

Ich bekomme täglich irgendwelche Angebote beziehungsweise Werbelinks in meinen Facebook-Stream zu sehen. Bei Twitter sind es derzeit noch direkte Ansprachen via Tweet und ja, meinen Instagram-Account habe ich bereits gelöscht. Die Kanäle von Facebook, Instagram und Twitter werden gezielt für die Verbreitung von Produktinformationen oder direkt für den Abverkauf von Produkten missbraucht. Oftmals merken es die Nutzer nicht einmal. Prominente auf Instagram oder Pinterest posieren meist mit neuer Jacke, Schuhe oder ähnlichem, schreiben wie toll das jeweilige Produkt ist und verpacken im Post geschickt einen Link zum Shop; mindestens aber die Marke. Das nervt.

Social Commerce: das Internet als Informationsquelle

Gegen diese Flut an Werbung spricht eigentlich das Ergebnis der Studie „Digital Shopper Relevancy Reports“ aus dem Jahr 2014: Laut ihr „…war die Bedeutung der sozialen Medien für den Einzelhandel und die Konsumgüterindustrie lediglich nur ein vorübergehender Hype“. Werbung wird demnach in Deutschland als lästig gesehen. AdBlocker genießen hierzulande einen hohen Stellenwert. Ein Grund, warum der Vertrieb über soziale Medien noch stockt. Klar ist aber auch, dass das Internet weltweit als Informationsquelle dient, etwa bevor der Interessent seinen Kauf im stationären- oder im Online-Handel tätigt. Dennoch: Die Auswertung der Studien-Ergebnisse zeigen deutlich, dass Kunden im Vergleich zu 2012 weniger Wert darauf legen, den Händlern auf Social-Media-Plattformen wie Twitter und Facebook zu folgen, sich auf unternehmenseigenen Blogs über neue Produkte zu informieren oder sich in Kunden-Communities zu engagieren.

Trotz der erwähnten schleppenden Akzeptanz ist der E-Commerce in den sozialen Medien allerdings nicht vom Tisch; das zeigen zumindest die letzten Testvorhaben von Twitter und Facebook. CEO Zuckerberg (Facebook) testet derzeit den Online-Handel mit dem E-Commerce-Dienstleister Shopify. Er verfolgt dabei das Szenario, dass der Nutzer während des Shopping-Erlebnis das Netzwerk Facebook nicht einmal verlassen muss. Die Devise: Social-Commerce = dauerhaft auf Facebook. Im Digitalen spricht man auch von sogenannten Buy Buttons, die neben Facebook auch von Twitter, Google, Pinterest und Instagram getestet werden.

Commerce-Lösungen gibt es wie Sand am Meer

Und der Markt „Social-Commerce“ verspricht einiges. Allein Shopify kann auf über 100.000 Händler alleine in den USA verweisen, die auf die hauseigene Shop-Software setzen. Durch die Zusammenarbeit könnten Händler ihre Waren in Zukunft auch über Kauf-Buttons in Tweets oder Posts anbieten. Bei den aktuellen Nutzerzahlen von Twitter oder Facebook liegt das Geld förmlich in den Timelines der Nutzer. Das merken auch Anbieter wie Payvment. Das US-Unternehmen konnte sich kürzlich über eine Finanzspritze von sechs Millionen US-Dollar freuen – und das, obwohl die Software sich noch in der kostenlosen Beta-Phase befindet. Aber auch in Deutschland bewegt sich in Sachen Social-Commerce einiges. So setzt das deutsche Unternehmen fahrrad.de auf den österreichischen Anbieter ShopShare. Dabei wird der gesamte Online-Shop des Fahrradhändlers auf Facebook abgebildet. Sogar Videos sind mittlerweile hinsichtlich Social Commerce Objekt der Begierde. Auf YouTube werden Videos ebenfalls mit Produkt- und Shop-Informationen angereichert und verlinkt (Quelle zu den hier aufgezeigten Lösungen).

Ich könnte stundenlang weiter Anbieter und Lösungen aufzählen – will ich aber nicht. Vielmehr zeigen die Beispiele, dass sich auf Deutschland eine neue E-Commerce-Welle zubewegt, die verdeckt in Social-Media-Kanälen nach neuen Kunden Ausschau hält. Ob ich das gut finde? Natürlich nicht – ich bin mir aber sicher, dass den meisten Nutzern diese Art Commerce egal ist – solange die Netzwerke kostenlos bleiben. Und das der digitale Handel mittels sozialen Netzwerken ein erfolgreiches Unterfangen wird, dafür werden wir – mich eingeschlossen -, da bin ich mir sicher, schon sorgen.